Luftreiniger 2023: Test, Technik und Kriterien – die besten Luftreiniger im Vergleich

Luftreiniger Test 2019

Einen Luftreiniger anzuschaffen, gerät immer mehr in den Fokus, denn schlechte Luft in der Wohnung drückt die Stimmung und kann krank machen. Mit bloßem Auge lässt sich nicht erkennen, wie viele Schadstoffe und Staubpartikel tatsächlich in Ihrer Raumluft sind. Haben Sie aber Atemwegsbeschwerden oder Allergien, merken Sie an der Stärke der Symptome, wie dreckig die Luft ist.

Um Milderung zu verschaffen, können Sie mit einem Luftreiniger Ihre Zimmerluft von Hausstaub, Pollen und Schimmelsporen befreien. Eine Vielzahl unterschiedlicher Reinigungssysteme bietet eine große Auswahl – jedes Modell hat eigene Vorzüge und Nachteile. Ihre Kaufentscheidung sollte auf Ihre Anwendung und Ihre Wohnung zugeschnitten sein.

Wie funktionieren Luftreiniger und was sind eigentlich HEPA-Filter? Ist ein Ionisator oder ein Luftwäscher sinnvoll für Ihre Wohnung? Und wie wählen Sie aus, welcher Luftreiniger für Ihre Wohnung am besten ist? Dieser Ratgeber gibt Ihnen eine Einführung, welche Schadstoffe Ihre Zimmerluft verschmutzen und wie verschiedene Filtertypen arbeiten, und Sie erfahren, worauf Sie beim Kauf eines Luftreinigers achten müssen.

Übersicht: Welche Typen Raumluftreiniger gibt es und gegen welche Stoffe helfen Sie?

Wenn Sie sich bisher noch nicht mit Luftreinigern beschäftigt haben, möchten Sie sicher einen schnellen Überblick über die Geräte erhalten. Wir erklären Ihnen in Kürze, nach welchen Typen man Luftreiniger unterscheiden kann und bei welchen Probleme sie helfen.

Diese Geräte-Typen gibt es:

Luftreiniger haben speziellen Technologien, einige Geräte kombinieren diese auch. Je nachdem, womit Ihre Raumluft belastet ist, eignen sich bestimmte Typen von Luftreinigern.

  • Luftreiniger mit Filter: Diese Geräte sind die wirksamsten Luftreiniger. Durch Kombination mehrerer Filtersysteme, wie HEPA-Filter oder Aktivkohlefilter, säubern sie Ihre Raumluft selbst von den kleinsten Partikeln. Teure Geräte bekämpfen auch Gerüche und sogar Bakterien.
  • Luftwäscher: Wie der Name schon sagt filtern diese Geräte die Luft in Ihrer Wohnung mit Hilfe von Wasser. Sie säubern die Raumluft nur grob von Staub, Pollen und Haaren. Dafür dienen sie gleichzeitig als Luftbefeuchter.
  • Ionisatoren / Ionisierer: Dieser Typ Luftreiniger sorgt durch elektrische Ladung dafür, dass grobe Partikel in der Raumluft zu Boden fallen und leichter aufgewischt werden können. Sie wirken auch gegen Gerüche.
  • UV-Licht: Einige Geräte setzen zusätzlich UV-Licht-Generatoren zur Luftdesinfektion ein. Sie töten Bakterien und Viren zuverlässig ab.

Diese Stoffe können Sie filtern

Je nach Filtersystem und Funktionsweise können Sie mit Raumluftreinigern eine Menge an Schadstoffen und Partikeln aus der Luft filtern. Die gesäuberte Luft unterstützt Ihren Körper dabei, sich zu regenerieren.

  • Hausstaub: Vor allem bei Menschen mit Hausstaubmilbenallergie wichtig.
  • Feinstaub: Die hohe Belastung in Großstädten schädigt Herz und Lunge.
  • Blütenpollen: Pollenfreie Luft bringt Allergikern deutliche Erleichterung.
  • Tierhaare: Aus hygienischen Gründen und wieder speziell für Allergiker wichtig.
  • Schimmel: Ein zu hohe Konzentration von Schimmelsporen ist schädlich für den Körper.
  • Bakterien und Viren: Menschen mit schwacher Immunabwehr werden so geschützt.
  • Chemikalien: Schadstoffe wie Benzol, Trichlorethan und Formaldehyd sind extrem gesundheitsschädlich.
  • Zigarettenrauch: Passivrauch riecht nicht nur unangenehm, er ist stark krebserregend.
  • Gerüche: Reine, geruchsfreie Luft erhöht das Wohlbefinden.
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Luftreiniger Test: Die beliebtesten Modelle im Ranking

Die Auswahl an Modellen und Filtersystem kann einen schon erschlagen. Deshalb ist es gut, wenn man auf die Luftreiniger Empfehlungen und Erfahrungen anderer vertrauen kann. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf der beliebtesten Geräte genauer vor, sodass Sie aus diesem Luftreiniger-Ranking das perfekte Modell auswählen können.

Platz 1 – der Favorit: Luftreiniger AC2887/10 von Philips arbeitet besonders gründlich

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Philips Series 2000 Luftreiniger – entfernt Pollen, Staub, Viren und Allergene* in Räumen...
  • Gesunde Luft: Luftreiniger bis 79 m² mit 3 Geschw.-Stufen und Sleep-Modus – Dreilagiger Filter mit NanoProtect HEPA...

Das Modell AC2887/10 ist der leistungsstärkste Luftreiniger unter den fünf Testobjekten: das Gerät von Philips ist dafür ausgelegt, Räume von bis zu 80 m² Zimmerfläche von Staub, Pollen und Bakterien zu befreien. Zur Säuberung der Luft kommt eine bewährte Kombination aus Vorfilter, HEPA-Filter und Aktivkohlefilter zum Einsatz. Kunden berichten, dass diese Luftfilter auch gut Gerüche reduzieren, die beispielsweise beim Kochen oder durch Haustiere entstehen.

Durch die hohe Reinigungsleistung des AC2887/10 Luftreinigers können Sie das Gerät in kleineren und mittelgroßen Räumen auf niedriger Stufe laufen lassen und trotzdem von sauberer Luft profitieren. Dadurch fällt dieses Modell deutlich leiser aus als die anderen Luftreiniger in unserem Ranking. Dieser Luftreiniger von Philips ist mit dem ECARF-Gütesiegel als „Allergiker-freundlich“ ausgezeichnet worden.

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Platz 2: der alfda ALR300 Comfort verfügt zusätzlich über einen Luftionisator

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Preislich vergleichbar zum Testsieger von Philips ist dieser Luftreiniger von alfda. Auch die Gründlichkeit der Luftreinigung durch das mehrstufige Filtersystem ist ähnlich gut. Im ALR300 Comfort von alfda kommen jedoch Filtertypen zum Einsatz, die sich in anderen Modellen selten finden: neben Vorfilter und HEPA-Filter kommt eine speziell beschichtete Baumwollmatte zum Einsatz, sowie ein HIMOP-Filter.

Letzterer besteht aus keramischem Material, welches Geruchsmoleküle und schädliche Gase binden kann, und ist eine Alternative zu einem gewöhnlichen Aktivkohlefilter. Ein solcher HIMOP-Filter kann bei geringer Beanspruchung deutlich länger halten als ein Aktivkohlefilter.

Neben den klassischen Reinigungsstufen können Sie optional auch einen Luftionisator hinzuschalten, der für eine ausgewogene Verteilung von geladenen Luftteilchen sorgt. Viele Kunden berichten von einem gesteigerten Wohlbefinden bei Nutzung dieses Anionengenerators, doch ist er nicht erforderlich, um Feinstaub und Keime aus der Raumluft zu filtern.

Gegenüber dem Sieger in unserem Ranking erhielt der alfda ALR300 Comfort Luftreiniger Abzüge, weil bei gleicher Reinigungsleistung eine höhere Ventilationsstufe eingestellt werden musste, was zu einem deutlich lauteren Betriebsgeräusch führt. Das Gerät ist für Zimmerflächen zwischen 40 und 60 m² ausgelegt und besonders in kleineren Räumen sicherlich eine gute Wahl.

Platz 3: Die günstigste Wahl: der Luftreiniger LV-PUR131 von Levoit

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  • 【3 Stufen Filtration】Hocheffizienter HEPA-Filter filtert 99,97% von feinen Staubpartikeln, Pollen, Blütenstaub,...

Wenn Sie nicht ganz so viel Geld für einen Luftreiniger ausgeben möchten, ist dieses Modell von Levoit eine sehr gute Wahl. Auch dieses Gerät kann mit Vorfilter, HEPA- und Aktivkohlefilter Katzenhaare, Rauch und Feinstaub effektiv aus Ihrer Wohnungsluft herausfiltern. Einziger Wermutstropfen: der LV-PUR131 Luftreiniger ist nur für Räume von bis zu 30 m² ausgelegt.

Damit ist die Reinigungsleistung weniger als halb so stark wie vom besten Modell in unserem Vergleich. Außerdem fehlen einige Extras, mit denen andere Produkte locken, wie zum Beispiel eine Fernsteuerung oder zusätzliche Filterstufen.

Platz 4: Der Hingucker: Dyson Pure Cool

Platz vier in unserem Ranking nimmt der Pure Cool Luftreiniger von Dyson ein. Dieses Gerät besteht aus einem Turm-Ventilator, in dessen Fuß ein mehrstufiges Filtersystem integriert ist. Optisch sind Luftreiniger von Dyson sehr attraktiv: ein ungewöhnliches Design zieht Blicke auf sich, ist aber schlicht genug, um überall reinzupassen. Das Pure Cool Gerät verfügt über alle Funktionen eines Ventilators: es erzeugt einen fokussierbaren Luftstrom, der um 350° geschwenkt werden kann.

Die eigentliche Luftreinigung erfolgt jedoch durch das gleiche System aus Vorfilter, HEPA- und Aktivkohlefilter, wie in den meisten anderen getesteten Modellen auch. Ob das futuristische Gehäuse und die Features eines Ventilators jedoch den enormen Aufpreis dieses Geräts rechtfertigen können, ist fraglich; daher gibt es für den Dyson Pure Cool nur den vierten Platz in diesem Luftreiniger-Vergleich.

Platz 5: Mit UV-Licht, aber ohne HEPA-Filter: der Airfresh Clean Connect 500 von Soehnle

Soehnle Airfresh Clean Connect 500 mit Bluetooth Luftreiniger mit App-Anbindung, Air Purifier...
  • App-Anbindung - Über eine Verbindung mit der Soehnle Connect-App erhält man nützliche Informationen zur Luftqualität...

Wie auch der Levoit Luftreiniger ist dieses Modell von Soehnle eine preisgünstige Alternative zu den anderen Geräten. Tatsächlich bietet der Airfresh Clean Connect 500 als einziger der hier vorgestellten Luftreiniger auch einen UV-Filter. In diesem werden mit UV-Strahlungen biologische Keime in der Luft abgetötet und unschädlich gemacht. Außerdem wird dieses Gerät von vielen Kunden als besonders nutzerfreundlich beschrieben, beispielsweise im Hinblick auf Reinigung und Filterwechsel.

Im Gegensatz zu allen anderen Geräten in diesem Ranking verwendet dieser Soehnle-Luftreiniger jedoch keinen HEPA-Filter, sondern eine weniger effektive EPA-Filtermatte. Ohne Frage lassen sich auch hiermit Staub und Pollen aus der Luft filtern, doch können Sie nicht die gleiche Luftqualität erzielen wie mit einem HEPA-Filter.

Falls Sie eher gröbere Verunreinigungen aus der Luft entfernen wollen, wie beispielsweise Tierhaare, ist dieser Luftreiniger eine gute Wahl für Sie. Wenn Sie aber Allergiker sind oder anderweitig sensibel auf Keime in der Luft reagieren, sollten Sie sich lieber eines der anderen vorgestellten Geräte mit HEPA-Filter kaufen.

Lesetipp:

Luftreiniger und Ionisatoren bei Stiftung Warentest, Öko-Test und weiteren Verbraucherinstituten. Mehr hierzu…

Warum kann ein Luftreiniger sinnvoll sein?

Die Luft in unseren Wohnungen ist oft dreckiger als Sie sich bewusst sind. Erfahrungen aus Studien zufolge ist die Sauberkeit der Raumluft vergleichbar schlecht wie die Luft an einer belebten Verkehrskreuzung. Eine sauberere Raumluft hat positive Effekte auf Ihre Gesundheit und verbessert Ihr Wohlbefinden. Für folgende Anwendungszwecke ist eine Luftreinigung sinnvoll:

Belastung durch Haus- und Feinstaub

Das Stereotyp von dreckiger Luft sind die Abgase von Verbrennungsmotoren, die voller Feinstaub sind. Der Begriff Staub umfasst dabei verschiedenste Feststoff-Partikel unterschiedlicher Größe. Als Grobstaub werden Teilchen größer als 50 µm bezeichnet, was in etwa dem Durchmesser eines menschlichen Haares entspricht. Feinstaub umfasst Partikel zwischen 0.5 µm und 50 µm.

Aufgrund ihrer geringeren Größe können Feinstaub-Schwebstoffe besser durch Luft transportiert werden und gelangen auch tiefer in Ihre Atemwege, bis zu den Bronchien. Feinstaub kann auf diesem Weg Atemwegs- und Herz-Lungen-Erkrankungen verursachen  [1].

Luftreiniger helfen
Mit einem Luftreiniger frische Luft wie in der Natur simulieren. (Foto: Snapshot_Factory / pixabay.com)

Typischer Hausstaub besteht neben Haaren und Hautschuppen zu großen Teilen auch aus Milbenkot. Während die Hausstaubmilben selbst mit einer Größe von nur 0,3 mm bereits nicht mit bloßem Auge sichtbar sind, sind ihre Ausscheidungen mit nur 35 µm noch zehnmal kleiner. Einige Eiweiße in diesem Milbenkot können Allergien auslösen, die sich als Schnupfen, Niesen und gerötete Augen bemerkbar machen. Die Menge an Milben in Hausstaub ist gewaltig: in einem Teelöffel Staub sind etwa 1000 der Spinnentiere und 250 000 Kotkügelchen zu finden.

Andere Bestandteile des Hausstaubs sind Haare und Hautschuppen von Haustieren, auf die ebenfalls viele Menschen allergisch reagieren. Asthma-Symptome werden durch eine höhere Staubbelastung der Raumluft verstärkt.

Während ein Großteil der Feinstaubbelastung außerhalb von Wohnungen auf Kraftfahrzeug-Verkehr zurückzuführen ist, sind besonders in Büroräumen auch Druck- und Kopiergeräte Quellen von Feinstaub.

Eine in besonderem Maße allergieauslösende Wirkung haben Blütenpollen. Die Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweiße der Pollen führt zu Reizungen und Entzündungen der Schleimhäute in Nase und Rachen sowie der Bindehaut der Augen.

Mehr zu Feinstaub…

Bakterien, Viren und Schimmel – ein Gesundheitsrisiko

Überall in der Luft sind auch Bakterien und Viren zu finden. Bakterien sind mit einer Größe von 0.1 – 40 µm dem Feinstaub ähnlich, während Viren mit zwischen 0.01 µm und 0.05 µm deutlich kleiner sind. Bakterien und Viren können eingeatmet Infektionskrankheiten auslösen, am bekanntesten ist der Influenza-Virus, der für Grippe-Erkrankungen verantwortlich ist.

Die Ansteckung mit einer Krankheit ist nur mit lebenden Bakterien und Viren möglich, auch wenn abgetötete Keime weiterhin reizend wirken können.

Ähnliches gilt für Sporen von Schimmelpilzen, die nur selten zu Pilzinfektion führen, aber chronische Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen verursachen und Allergien auslösen können: im abgetöteten Zustand ist ihre gesundheitsschädliche Wirkung zwar abgeschwächt, aber dennoch nicht immer gänzlich verschwunden.

Flüchtige organische Verbindungen

Schlechte Luft kann auch durch einen hohen Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC: volatile organic compounds) verursacht werden. „Flüchtig“ bedeutet, dass diese Substanzen bereits bei Raumtemperatur verdampfen können und sich daher in der Gasphase in der Luft befinden.

Während in der Außenluft Verkehr und Industrie die Hauptverursacher der VOC sind, werden sie in Ihrer Wohnung beim Ausdünsten von Lösungsmitteln freigesetzt. Diese können sich in Pflege- und Reinigungsprodukten befinden, aber auch in Farben und Lacken. Besonders in frisch renovierten Gebäuden sind daher erhöhte Mengen an VOC in der Luft zu erwarten.

Zwar sind nicht alle VOC gesundheitsschädlich, einige riechen jedoch unangenehm oder können reizend wirken. Manche Substanzen reagieren auch leicht mit bodennahem Ozon zu anderen Stoffen, die bedenklicher für Ihre Gesundheit sind.

Wie die Ionenkonzentration das Raumklima beeinflusst

Ionen sind elektrisch geladene Teilchen in der Luft, deren Konzentration mit darüber bestimmt, wie frisch wir die Luft empfinden. Nach einem Gewitter liegt eine höhere Ionenkonzentration vor, während besonders in innerstädtischen Gebäuden nur geringe Werte erreicht werden.

Ionen in der Luft sind besonders reaktionsfreudig: sie können größere Moleküle in kleinere zerbrechen und so eine geruchsmindernde Wirkung ausüben. Sie sorgen aber auch dafür, dass mehrere geladene Teilchen zueinander hingezogen werden und größere Teilchen formen, die dann rascher zum Boden sinken.

Wie funktionieren Luftreiniger?

Es existieren mehrere Methoden, um Staub und Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Jede Methode wirkt gegen einige Bestandteile effektiver als gegen andere. Das Herausfiltern von Partikeln erfordert unterschiedliche Maßnahmen abhängig von Größe und Beschaffenheit der Teilchen. Einige Filtertypen bieten zusätzlich eine abtötende Wirkung auf Bakterien und Viren.

Vorfilter: Mehrere Filterstufen machen Luftreiniger effektiver

Da sich mit jeder Methode andere Luftbestandteile besonders gut bekämpfen lassen, macht es Sinn, unterschiedliche Filtertypen zu kombinieren, um ihre einzelnen Vorzüge in einem Modell zu vereinen. Alle Luftreiniger sind mit einem Vorfilter ausgestattet, einem mechanischen Sieb, das Haare und groben Staub zurückhalten kann.

Dieser Vorfilter soll verhindern, dass größere Schmutzpartikel die nachgeschalteten Filter verstopfen und sie in ihrer Funktionalität beeinträchtigen. Somit wird zum Beispiel die Nutzungsdauer eines hochwertigen HEPA-Filters verlängert.

Beispiel Filtermedium
So könnte ein Filterelement aussehen. (Foto: petitgiovanni / pixabay.com)

Nutzen:

  • Schutzfilter
  • Filtern von gröberen Staubpartikeln
  • Filtern von Haaren und Tierhaaren
  • Abwaschbar
  • Verlängert die Lebensdauer des HEPA-Filters

Luftreiniger mit HEPA-Filter sind besonders gründlich

Zur Filterung von feineren Partikeln eignen sich sogenannte HEPA-Filter (high efficiency particulate air filters): in einer fein gewobenen Filtermatte aus Fasern unterschiedlicher Stärke bleiben kleinste Teilchen hängen. HEPA-Filter können bis zu 0.1 µm große Partikel zurückhalten und wirken damit auch gegen Bakterien.

Die Funktionsweise eines HEPA-Filters setzt sich aus unterschiedlichen mikroskopischen Effekten zusammen, abhängig von der Größe der Staubteilchen. Strömt Luft durch die Filtermatte, muss sie aufgrund der Faserstruktur gewundene Pfade nehmen.

Große Partikel sind dafür zu träge und treffen auf Filterfasern, an denen sie hängen bleiben. Kleinere Teilchen können zwar dem Luftstrom folgen, nähern sich an Engstellen aber zu sehr den Fasern und bleiben ebenfalls zurück. Noch winzigere Schwebstoffe (< 1 µm) folgen nicht der Luft, sondern breiten sich diffusiv auf zufälligen Pfaden im Raum aus. Ist die Filtermatte dick genug, lassen auch sie sich effektiv aus der Luft filtern.

Nutzen:

  • Filtern von feinen Staubpartikeln und Tonerstaub
  • Filtern von kleinen Schwebeteilchen
  • Filtern von Zigarettenrauch und Tabakqualm
  • Filtern von Allergenen
  • Filtern von Pollen und Blütenstaub
  • Filtern von Bakterien

Aktivkohlefilter

Aktivkohle ist Kohlenstoff in einer schwammartigen Struktur. Dieser Festkörper weist mit seinem Netzwerk an Poren unterschiedlicher Größe eine riesige innere Oberfläche auf, an der Schmutzpartikel haften bleiben können. Gleichzeitig ist der Kohlenstoff auch Katalysator für chemische Reaktionen mit verschiedenen Luftbestandteilen wie beispielsweise Chlorverbindungen, die dadurch aus der Luft entfernt werden.

Zudem kann gesundheitsschädliches Ozon mit dem Kohlenstoff reagieren und so unschädlich gemacht werden. Insgesamt eignen sich Aktivkohlefilter daher nicht nur zum Filtern von Feinstaub, sondern auch zur Reduzierung von Gerüchen[2].

Nutzen:

  • Katalysierung und Zersetzung gesundheitsschädlicher Gase
  • Bindung unangenehmer Gerüche wie bei einer Dunstabzugshaube
  • Herausfiltern organischer Moleküle

UV-Filter und Fotokatalysatoren töten Keime

Keine mechanische Filterung, sondern chemische Reaktionen säubern die Luft in Fotokatalysatoren. Durch Bestrahlung von Titandioxid mit UV-Strahlung entstehen Hydroxilradikale (OH-Radikale), die sehr reaktiv sind und in besonderem Maße organische Substanzen angreifen. In einem UV-Filter töten diese Radikale dann Bakterien, Viren und Schimmelsporen aus der Luft, sie spalten aber auch Geruchsmoleküle und VOC.

Nutzen:

  • Sammelt vom UV-Licht aufgespaltene Bakterien und Gase auf
  • Selbstregenerierend
  • wartungsarm

Luftwäscher

Nach einem kräftigen Regenschauer wird die Luft oft als angenehm frisch empfunden, und tatsächlich ist sie durch den Niederschlag auch sauberer geworden. Diesen Effekt ahmen Luftwäscher nach, indem Luft durch einen Wasserfilm oder –nebel geleitet wird. Staubteilchen und wasserlösliche Substanzen bleiben dabei an der Flüssigkeit hängen und werden später in einem Wasserbad abgeschieden; die ausströmende Luft ist gesäubert und befeuchtet.

Die höhere Luftfeuchtigkeit wird besonders bei Atemwegserkrankungen oft als angenehm empfunden, und gerade im Winter hilft sie, ein gesundes Raumklima herzustellen. Mehr zu den Unterschieden Reiniger oder Wäscher erfahren Sie hier.

Nutzen:

  • Tötet Keime, Viren und Schimmelsporen durch Hitze
  • Keine Reinigung von nicht-biologischen Luftbestandteilen (z.B. Staub)

Thermische Luftreiniger

Ein weiteres Verfahren, um Keime in der Luft abzutöten, bieten thermische Luftreiniger. Diese bestehen aus einem Keramikkern, welcher von feinen Kapillaren durchzogen ist. Durch Heizen des Keramikkerns kann die Luft, welche durch die Kapillaren strömt, für etwa eine Sekunde auf bis zu 200 °C erhitzt werden. Bakterien, Viren und Schimmelsporen überleben diese hohen Temperaturen nicht und werden abgetötet.

Eine Besonderheit von thermischen Luftreinigern stellt die Luftzufuhr dar, die über den Schornsteineffekt erfolgt: die erhitzte Luft im Innern des Geräts steigt nach oben und zieht dabei frische Luft von der Seite nach. Dadurch kommt ein thermischer Luftreiniger ohne zusätzliche Ventilatoren und Gebläse aus und arbeitet fast geräuschlos. Allerdings liegt keine reinigende Wirkung gegen nicht-biologische Luftbestandteile vor.

Nutzen:

  • Entnimmt Staub uns wasserlösliche Teilchen aus der Luft
  • Reichert Luft mit Feuchtigkeit an

Ionisatoren

Durch das Anlegen starker elektrischer Felder können Ionisatoren einzelne Luftteilchen elektrisch aufladen und so die Ionenkonzentration in der Raumluft erhöhen. Die geladenen Teilchen sind reaktiver und können so Geruchsmoleküle und andere Schadstoffe zerstören. Gleichzeitig ziehen sich verschieden geladene Partikel an und formen größere Klümpchen, die schneller zu Boden sinken und sich leichter aus der Luft filtern lassen.

Durch die elektrischen Entladungen im Gerät wird in den meisten Fällen auch Ozon erzeugt, welches eine hochreaktive Sauerstoffverbindung ist.

Ozon ist hervorragend darin, größere Schadstoffmoleküle zu spalten und wird daher in Ozongeneratoren auch gezielt zur Geruchsbekämpfung und Reduzierung von VOC eingesetzt: diese speziellen Geräte produzieren Ozon, welches auch in die Oberflächen von kontaminierten Materialien eindringen und die Emission schädlicher Substanzen bereits an der Quelle verringern kann. Allerdings wirkt Ozon bereits in geringen Konzentrationen stark reizend auf die Atemwege und sollte in geschlossenen Räumen vermieden werden [3].

Nutzen:

  • Lädt Luftteilchen elektrisch auf u.a. um Gerüche zu neutralisieren
  • Ausfällung durch Klumpenbildung für leichtere Filterung
  • Meist wird auch umstrittenes Ozon erzeugt

Vergleich und Bewertung: Auswahl des richtigen Luftreinigers

Vor dem Kauf eines Luftreinigers müssen Sie sich überlegen, welche Luftbestandteile das größte Problem für sie darstellen und besonders effektiv herausgefiltert werden sollen. Wenn das Gerät nicht auf den Anwendungsfall abgestimmt ist, riskieren Sie sogar eine Verschlechterung der Raumluft. Andere Kriterien, die Sie bei der Auswahl des richtigen Luftreinigers überprüfen sollten, sind dessen Größe und Wartungskosten.

Welcher Luftreiniger ist für welchen Zweck geeignet?

Man kann unterscheiden zwischen den vorwiegend mechanischen HEPA- und Aktivkohle-Filtern und den Luftreinigern, die zusätzliche Filtereffekte anbieten, wie zum Beispiel durch chemische Reaktionen oder eine thermische Behandlung. Während eine rein mechanische Filterung frei von Nebenwirkungen ist und bei falscher Handhabung lediglich unzureichende Wirkung zeigt, können spezielle Filterstufen unter ungünstigen Rahmenbedingungen zu verstärkten Problemen führen.

Luftreiniger für Allergiker

Um die Luft von allergieauslösenden Stoffen zu befreien, reichen feine mechanische Filter bereits vollkommen aus. Hausstaub-Bestandteile, Schimmelsporen und Pollen sind mit einigen Mikrometern recht groß und lassen sich leicht herausfiltern. Um auch Feinstaub im Wohnraum zu reduzieren, sollten Sie einen Luftreiniger mit HEPA-Filter nutzen.

Die Reduzierung von Allergenen in der Luft durch den Einsatz von HEPA-Filtern und die Verbesserung der Symptome bei Asthmatikern und Menschen mit Tierhaarallergien ist in verschiedenen Studien bereits nachgewiesen worden [u. a. 4].

Generell eignen sich viele Luftreiniger, um allergieauslösende Partikel aus der Luft zu filtern. Das Qualitätssiegel „allergikerfreundlich“ europäischen Stiftung ECARF weist als ein Kriterium beispielsweise eine erforderliche Filter-Effizienz von über 95% für Partikel von mehr als 3 µm Durchmesser aus – einer Größe, die für Pilzsporen und Blütenpollen typisch ist [5].

Luftreiniger gegen Pollen
Bei Blütenpollen können Luftreiniger für Allergiker ein Segen sein (Foto: TGB71 / pixabay.com)

Mehr über Luftreiniger für Allergiker…

Welcher Luftreiniger hilft gegen Schimmel?

Zur Reduzierung von Schimmelsporen in der Raumluft werden HEPA-Filter empfohlen [7]. Weil besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem, beispielsweise durch eine Chemotherapie bedingt, anfällig für Pilzinfektionen sind, gibt es Studien über die Wirkung von Luftreinigern gegen Aspergillus-Sporen.

Sie belegen, dass die Menge dieser Schimmelpilz-Sporen durch den Einsatz von HEPA-Filtern reduziert werden kann [6]. Zusätzlich sollten Sie sich für ein Gerät mit UV-Filter entscheiden, das zusätzlich durch photokatalytische Effekte die Sporen aufspalten und abtöten kann.

Das Umweltbundesamt warnt jedoch, sich nicht alleinig auf Luftreiniger zu verlassen, und stattdessen die Ursachen eines Schimmelbefalls anzugehen. Beispielsweise ließe sich durch richtiges Lüften die Luftfeuchtigkeit senken und so das Wachstum der Schimmelpilze unterbinden [8].

Bei Schimmelbefall in Ihrer Wohnung sollten Sie sich aber auf keinen Fall einen Luftwäscher anschaffen. Dieser filtert nicht nur Partikel aus der Raumluft, sondern erhöht auch die Luftfeuchtigkeit und begünstigt dadurch das Wachstum und die Ausbreitung des Schimmels.

Luftreiniger zur Geruchsbekämpfung

Um unangenehme Gerüche in Ihrer Wohnung zu bekämpfen, eignen sich Aktivkohle-Filter am besten, die an ihrer großen inneren Porenoberfläche viele Geruchsmoleküle binden können. Chemische Filtertypen wie Ionisatoren und UV-Filter sind ebenfalls gut geeignet, um Gerüche abzuschwächen und reduzieren insbesondere auch VOC, die beispielsweise durch Lösungsmittel freigesetzt werden.

In diesen Filterstufen kann aber auch Ozon entstehen, welches Ihrer Gesundheit schadet. Sie sollten daher ein Gerät auswählen, bei dem gewährleistet werden kann, dass kein Ozon an die Zimmerluft abgegeben wird.

Vorsicht ist geboten in Raucherhaushalten: Sie dürfen sich nicht dazu verleiten lassen, den Tabakgeruch und gesundheitsschädliche Substanzen des Rauchs mittels Ozon produzierenden Luftreinigern aus der Raumluft zu filtern. In Ionisatoren kann sich das Ozon mit dem Nikotin zu winzigen Aerosolen verbinden. Diese Schwebstoffe sind noch kleiner als der ursprüngliche Feinstaub des Zigarettenrauchs und entfalten deshalb eine noch aggressivere Wirkung in Ihrer Lunge [9, 10]. Stattdessen sollten Sie auf eine Kombination aus HEPA- und Aktivkohlefilter zurückgreifen.

Wie groß muss ein Luftreiniger sein?

Die Dimensionierung Ihres Luftreinigers muss auf die Raumgröße abgestimmt sein. Typischerweise wird die Luftumwälzung des Geräts als Luftvolumen pro Stunde angegeben, welches Sie dann vergleichen müssen mit der Raumgröße. In einem Zimmer mit 20 m² Bodenfläche beträgt das Luftvolumen etwa 50 m³, abhängig von der Deckenhöhe. Empfohlen wird, die Raumluft etwa zwei bis drei Mal pro Stunde zu filtern. Die Minimalanforderung an Ihren Luftreiniger ist also eine Umwälzung von 100 m³/h.

Gehäuse Raumluftreiniger
Beispiel Raumluftreiniger - Je nach Technik fallen die Gehäuseformen und-größen stark unterschiedlich aus (Foto: Kach233 / bigstockphoto.com)

Je stärker die Belastung, und je sensibler Sie auf Staub und Schadstoffe in der Luft reagieren, desto mehr Umwälzungen pro Stunde sollten Sie anstreben. Allergiker sollten eher mit vier bis sechs Luftumwälzungen pro Stunde rechnen. Diese Empfehlungen sind vergleichbar mit Luftwechselraten, wie sie für Werkstätten beispielsweise durch die FLVR-Richtlinien des Fachverbands Tageslicht und Rauchschutz festgelegt werden [11].

Ein zu klein gewählter Luftreiniger kann kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Falls Sie aufgrund eines besonders großen Raumvolumens kein Modell finden können, welches Ihren Anforderungen genügt, können Sie mit einem zweiten Gerät nachhelfen. Ein zu groß gewählter Luftreiniger bietet von Kosten und Platzbedarf abgesehen hingegen keine Nachteile.

Im Gegenteil – er erlaubt Ihnen, das Gerät auf niedrigerer Stufe zu betreiben und so Stromverbrauch und Lärmbelastung gegenüber den Maximalwerten zu verringern. Stellen Sie Ihren Luftreiniger möglichst zentral im Raum auf, sodass die gesamte Raumluft mit der Zeit gesäubert wird. Schlechte Standorte sind in Zimmerecken und an Fenstern.

Wie laut ist ein Luftreiniger?

Da nahezu alle Modelle Luft ansaugen und durch einen oder mehrere Filter pressen müssen, sind starke Ventilatoren nötig, die eine hohe Lärmbelastung verursachen. Lediglich thermische Luftreiniger und einige Ionisatoren kommen ohne Gebläse aus und sind damit geräuschlos; allerdings sind sie nur für wenige Anwendungszwecke geeignet.

Je nach Standort des Luftreinigers ist die verursachte Geräuschkulisse ein kleines oder größeres Problem: während in belebten Wohnzimmern und Büroräumen ein Surren nicht weiter auffällt, kann es Sie im Schlafzimmer um Ihre Nachtruhe bringen. Das ERCAF-Qualitätssiegel für „allergikerfreundliche“ Luftreiniger schreibt für kleine Luftreiniger eine Maximal-Lautstärke von 32 dB vor [5]. Dies ist ein Richtwert, an dem Sie sich orientieren können, selbst wenn Sie keine Allergiker-spezifischen Anforderungen haben.

Auf niedrigster Leistungsstufe können Luftreiniger einen niedrigen Geräuschpegel von nur 16 dB erreichen.

Zum Vergleich:

  • Ihr Atemgeräusch entspricht etwa 10 dB, das Ticken einer Uhr etwa 20 dB, und ein Flüstern etwa 30 dB.
  • Ein Gespräch bei normaler Lautstärke kommt auf ungefähr 50-60 dB. Dies ist auch das typische Betriebsgeräusch eines Luftreinigers auf höchster Leistungsstufe.

Unterschätzen Sie nicht, welchen Einfluss das Betriebsgeräusch auf Ihr Wohlbefinden haben kann: ein Luftreiniger hält Ihre Wohnungsluft nur sauber, solange er auch läuft. In vielen Studien über die Wirksamkeit von Luftreinigern ist vermerkt, dass schlechte Einzelergebnisse darauf zurückzuführen sind, dass die Geräte nur einen Bruchteil der Zeit eingeschaltet waren.

Wie häufig müssen Sie bei Luftreinigern die Filter wechseln?

Partikelfilter wie Aktivkohle- und HEPA-Filter funktionieren nur, solange sie genügend freie Oberfläche haben. Hat sich bereits Staub und Schmutz in den Poren und zwischen den Fasern abgesetzt, kann keine effektive Luftreinigung mehr erfolgen. Typische Intervalle zwischen Filterwechseln sind drei Monate für Aktivkohlefilter und sechs bis zwölf Monate für HEPA-Filter. In der Gebrauchsanweisung finden Sie üblicherweise eine Herstellerempfehlung. Den Vorfilter Ihres Luftreinigers sollten Sie zudem etwa einmal im Monat feucht reinigen.

Wechsel Luftreiniger HEPA-Filter
Der Austausch eines Luftreiniger HEPA-Filters. (Foto: v74 / bigstockphoto.com)

Tipp: wählen Sie beim Kauf ein mehrstufiges Filtersystem aus, welches Aktivkohle- und HEPA-Filter kombiniert. Dadurch lagert sich der meiste Schmutz bereits im HEPA-Filter ab, sodass die Aktivkohle längere Zeit frisch bleibt.

Luftwäscher arbeiten mit einem Wasserbad, und die ausströmende Luft kann bestenfalls so sauber sein wie das Wasser. Üblicherweise sollten Sie alle vier Wochen das Wasser erneuern und herausnehmbare Teile reinigen. Sind diese spülmaschinenfest, erspart Ihnen das viel Arbeit. Da die feuchte Umgebung in Luftwäschern das Wachstum von Algen und Schimmelpilzen begünstigt, müssen Sie besonders viel Aufmerksamkeit auf gute Hygiene legen [8].

Die einzigen Luftreiniger, die ohne Filterwechsel auskommen, sind thermische Luftreiniger sowie die meisten Ionisatoren. Beide Typen sind aber weniger effektiv im Kampf gegen Feinstaub.

Wie teuer ist ein Luftreiniger und wo kann man einen kaufen?

Typische Preise für Luftreiniger liegen zwischen 100 und 400 Euro. Dabei gilt: je größer Ihr Raum ist, desto leistungsfähiger muss der Luftreiniger sein, und desto teurer ist das Gerät. Auch für Zusatz-Features wie einen Ionisator oder eine Steuerung per Smartphone-App müssen Sie unter Umständen einen Aufpreis bezahlen.

Der Filtergrad von Luftreinigern unterscheidet sich heutzutage kaum noch: die meisten Modelle sind mit einem Vorfilter, einem HEPA-Filter und einem Aktivkohlefilter ausgestattet. Ein größeres und teureres Exemplar kann sich aber dennoch lohnen, weil es bei gleicher Reinigungsleistung leiser arbeitet als ein kleineres Gerät.

In vielen Fachgeschäften fürs Haushaltselektronik können Sie ein kleines Angebot an Luftreinigern finden. Allerdings empfiehlt es sich, vorab im Internet zu recherchieren, welches Modell am besten für Ihre Wohnung geeignet ist. Haben Sie sich bereits für ein Gerät entschieden, ist es oft leichter, es online zu bestellen. Dies bringt oftmals den Komfort einer Lieferung bis an Ihre Haustüre mit sich.

Als Alternative zu Kauf können Sie auch danach suchen, einen Luftreiniger zu mieten. Das Angebot für Miet-Luftreiniger ist allerdings sehr überschaubar, und auch nur begrenzt sinnvoll: die Luftqualität steigt nur durch kontinuierlichen Betrieb. Es kann aber eine gute Idee sein, vor einem Kauf ein oder zwei verschiedene Modelle mal im Praxis-Betrieb zu erleben und auszutesten.

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Luftreiniger-Alternativen

Das Umweltbundesamt sieht in Luftreinigern keine Universallösung für bessere Luft: sie können lediglich Symptome bekämpfen, nicht aber die Ursachen vermeiden. Zudem kann eine positive Wirkung auf das Raumklima und Ihre Gesundheit immer nur bei regelmäßige Wartung der Geräte sichergestellt werden [8].

Richtiges Lüften kann einen Luftreiniger ersetzen

Eine effektive Maßnahme gegen schlechte Luft ist Lüften: öffnen Sie die Fenster und tauschen Sie Ihre verbrauchte Zimmerluft gegen Frischluft von draußen! Besonders gut wirkt sich Lüften bei hausgemachten Belastungen aus: Hausstaub, Tierhaare, Schimmelsporen, Gerüche und VOC. Bei Pollenflug ist Lüften aber eine schlechtere Idee, ebenso, wenn Sie an einer stark befahrenen Straße oder in einem Industriegebiet wohnen: Verkehr und Industrieabgase sind reich an Feinstaub und Schadstoffen.

Mehr über richtiges Lüften…

Pflanzen sorgen für bessere Luftqualität

Wie bereits die NASA 1989 in einer groß angelegten Studie untersucht hat, haben einige Pflanzen die Eigenschaft, bestimmte chemische Verbindungen aus der Luft zu filtern und unschädlich zu machen [12]. Innerhalb von 24 Stunden kann die Grünlilie die Formaldehyd-Konzentration in einem geschlossenen Raum um bis zu 86% verringern; Efeu reduziert den Benzol-Anteil in gleicher Zeit um 90%.

Der Drachenbaum ist sogar im Kampf gegen mehrere Schadstoffe hilfreich und kann Formaldehyd, Benzol, Thrichlorethen und Xylole aus der Luft filtern.[13] Mehr Infos zu den richtigen Pflanzen finden Sie hier.

Smarte Luftreiniger-Pflanze
Es müssen zwar nicht gleich mehrere luftreinigende Pflanzen in einem vertikalen Garten sein, doch schön ist es. (Foto: Aries329 / pixabay.com)

Informieren Sie sich vor einem Pflanzenkauf aber über mögliche Nachteile: einige Pflanzen sind giftig für Haustiere oder Kinder, und manche Gewächse (beispielsweise die Gattung Ficus) können bei Menschen sogar Allergien auslösen. 

Die richtige Anwendung: häufige Fragen zum Betrieb eines Luftreinigers

Auch nach dem Kauf gibt es viele Dinge zu berücksichtigen, damit sie die saubere Luft genießen können. Typische Fragen sind betreffen Standort und Einschaltdauer des Luftreinigers, sowie die korrekte Einstellung der Leistungsstufe.

Was ist der beste Platz für einen Luftreiniger?

Alle Luftreiniger haben einen oder mehrere Ventilatoren in ihrem Innern versteckt. Diese saugen Luft von einer Seite an, filtern sie und pusten sie aus einer anderen Öffnung des Gehäuses wieder heraus. Es wird also eigentlich nur die Luft in direkter Umgebung des Luftreinigers gesäubert.

Um sicherzustellen, dass die gesamte Raum- oder Wohnungsluft gereinigt wird, müssen Sie für eine gute Zirkulation sorgen. Stellen Sie Ihren Luftreiniger daher möglichst zentral auf, mit ein wenig Abstand zu größeren Möbeln. Auf diese Weise kann sich die saubere Luft leicht im Raum verteilen, und dreckigere Luft aus größerer Entfernung angesaugt werden.

Falls Sie einen kleinen, leistungsschwachen Luftreiniger verwenden, macht es Sinn, ihn möglichst nah bei sich aufzustellen. Zum Beispiel können Sie ihn neben oder sogar auf Ihrem Schreibtisch platzieren, oder aber nah an Ihrem Bett. Bei geringem Abstand können Sie das Gerät auch auf kleinster Stufe betreiben und trotzdem frische Luft einatmen.

Wie lange muss man einen Luftreiniger laufen lassen?

Eine übliche Empfehlung ist, die Leistungsstufe des Luftreinigers so zu wählen, dass die gesamte Zimmerluft etwa zwei- bis dreimal pro Stunde gesäubert wird. Eng verknüpft damit ist der sogenannte CADR-Wert: die Clean Air Delivery Rate. Dieser Wert gibt an, wie viel Kubikmeter Luft pro Stunde von Schwebstoffen einer bestimmten Größe gereinigt werden können. Er verknüpft also den Luftdurchsatz mit der Effektivität der Luftfilter.

Typische CADR-Werte liegen bei 200-300 m³/h. Ein Zimmer mit 50 m² Fläche hat ein Volumen von etwa 225 m³. Bei einem CADR-Wert von 225 m³/h dauert es also nominell eine Stunde, bis die gesamte Zimmerluft gereinigt ist. Tatsächlich kann die Reinigung aber auch länger dauern: wenn die Luftzirkulation eingeschränkt ist und der Staub aus den Zimmerecken nie den Luftreiniger erreicht, bleibt die Raumluft dreckig.

Auch, wenn Sie das Gerät auf kleiner Stufe laufen lassen, wird die Reinigungsleistung unterhalb des CADR-Wertes bleiben.

Wie lange und auf welcher Stufe man einen Luftreiniger betreiben muss, hängt auch davon ab, wer sich im Zimmer aufhält. Wenn Sie gar nicht zu Hause sind, fällt viel weniger Staub an, sodass eine niedrige Leistungsstufe ausreicht oder Sie das Gerät auch ganz abstellen können. Falls Sie aber Haustiere haben, ist die Luft sehr viel stärker mit Tierhaaren belastet, sodass Sie den Luftreiniger möglichst durchgehen eingeschaltet lassen sollten. Oftmals ist es einfacher und stromsparender, das Gerät konstant auf niedriger Stufe laufen zu lassen, als intervallweise zwischen ausgeschaltetem Zustand und höchster Stufe zu wechseln.

Gibt es eine Möglichkeit, die Steuerung zu automatisieren?

Viele moderne Luftreiniger sind inzwischen mit Sensoren ausgestattet, welche die aktuelle Luftqualität in Echtzeit messen können. Diese Geräte können dann selbstständig eine Leistungsstufe auswählen, die der gemessenen Schadstoffkonzentration angemessen ist. Ein solcher Automatikbetrieb nimmt Ihnen also viel Arbeit ab. Gleichzeitig ermöglicht Ihnen eine Anzeige der Staubbelastung auch eine quantitative Kontrolle, wie gut das Gerät arbeitet. Wenn Sie beispielsweise merken, dass die Luftqualität auch auf höchster Lüftungsstufe nicht viel besser wird, ist dies ein Zeichen, dass Sie die Filter Ihres Geräts austauschen müssen.

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Neben einem Automatikmodus bieten manche neueren Geräte auch die Möglichkeit einer Fernsteuerung, wahlweise über eine mobile Steuereinheit oder sogar über eine App für Ihr Smartphone. Je nach App lässt sich auch hierüber eine automatische Anpassung der Reinigungsleistung einstellen. Beachten Sie aber, dass viele Luftreiniger nur über Bluetooth angesteuert werden können. In so einem Fall ist es also nicht möglich, von der Arbeit aus die Luftreiniger bei Ihnen zu Hause einzuschalten.

Luftreiniger Top-Geräte im Vergleich

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Beurer LR 300 Luftreiniger mit EPA E 12 Filter für 99,5% Filterleistung, ideal bei...
Produkt
Philips AC 2887/10
Honeywell HPA710WE
Philips AC4080/10 2-in-1 Kombigerät
Beurer LR 300 Luftreiniger
geeignet für
Allergiker
Heuschnupfen (Pollen)
Tierhaare
Staub, Rauch, Schimmel, Bakterien
Allergiker
Heuschnupfen (Pollen)
Tierhaare
Staub, Rauch, Schimmel, Bakterien
Allergiker
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Tierhaare
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Technik / Handhabung
Vorfilter
HEPA-Filter
Aktivkohlefilter
Vorfilter
HEPA-Filter
Aktivkohlefilter
Ionisator
Vorfilter
HEPA-Filter
Aktivkohlefilter
Vorfilter
HEPA-Filter
Aktivkohlefilter
UV-Filter
Luftumwälzung in qbm/Std.
333 qbm/Std.
187 qbm/Std.
210
333
Leistungsaufnahme in Watt
60 Watt
35 Watt
60
50
Empfohlene Raumgröße in qm
79 qm
21 qm
35
35
Geräuschpegel (min-max) in dB(A)
20,5 - 51
k.A.
36-k.A.
36
Gebläse-Stufen
5
4
3
3
Funktionen
Timer
Sensor Luftqualität
Anzeige Luftqualität
Sensorgesteuerter Betrieb
Nachtfunktion
Timer
Sensor Luftqualität
Anzeige Luftqualität
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Extras
Kindersicherung
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-
Sterne
-
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Preis
280,15 EUR
139,99 EUR
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Tierhaare
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