Luftfeuchtigkeit in Wohnung & Haus – so gelingt ein optimales Innenklima

Optimale Luftfeuchtigkeit im Haus

Um Ihre Gesundheit zu pflegen, müssen Sie in Ihrer Wohnung für gute Luft und insbesondere gute Luftfeuchtigkeit sorgen. Denn die jeweilige Luftfeuchte hat einen hohen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden. Ist die Luft besonders trocken oder feucht, riskieren Sie ein erhöhtes Infektionsrisiko oder Kreislaufbeschwerden. Zudem kann sich bei falsch eingestellter Luftfeuchte Schimmel in Ihren Räumen ansiedeln, der nicht nur krank macht, sondern auch die Bausubstanz angreift. Zur Vorbeugung reichen oft schon einfache Maßnahmen aus, um die Luftfeuchtigkeit in einem gesunden Rahmen zu halten.

 

Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann eine Traumwohnung zum Albtraum machen, aber auch zu trockene Luft ist ungesund. Weshalb ist der Wassergehalt in der Luft ein derartiges Schlüsselmoment, und wie lässt sich die Luftfeuchtigkeit optimal einstellen? In diesem Artikel finden Sie alles Wichtige, um in Ihrem Zuhause für ein angenehmes Klima zu sorgen.

Wie die Luftfeuchtigkeit im Haus Ihr Wohlbefinden beeinflusst

Die Atmosphäre in einem Zimmer wird nicht nur durch die Raumtemperatur festgelegt, sondern hängt maßgeblich von der Luftfeuchte ab. Zu feuchte oder trockene Luft drückt nicht nur die Stimmung, sondern ist auch schlecht für Ihre Gesundheit. Für ein angenehmes Raumklima ist die richtige Luftfeuchtigkeit essentiell.

Wie trockene Luft Zuhause krank machen kann

Ob es in einem Raum feucht oder trocken ist, beeinflusst nicht nur ihr persönliches Wohlbefinden, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Trockene Luft beispielsweise sorgt nicht nur für rissige Lippen; sie reizt auch Ihre Schleimhäute. Sie spüren das als ein Kratzen im Hals oder eine juckende Nase. Dies ist nicht nur ein unangenehmes Gefühl, sondern auch ein Anzeichen dafür, dass die körpereigenen Abwehr- und Filterfunktionen der Schleimhäute herabgesetzt sind – Sie sind leichter anfällig für Keime von außen[1].

In trockener Luft fühlen sich zudem Bakterien und Viren wohl: sie leben länger und können sich weiter und schneller verbreiten als in feuchter Luft. Das Resultat ist ein bis zu dreimal höheres Risiko in trockenen Räumen, sich mit Grippeviren zu infizieren, als bei optimaler Luftfeuchte. Neben der größeren Keimbelastung ist trockene Luft auch reicher an Staub, der ebenfalls die Atmung belasten kann. Bei niedriger Luftfeuchte lassen sich bis zu fünfmal so viele Partikel in der Luft finden wie in feuchterer Luft [2].

Zu feucht ist auch ungesund

Das andere Extrem ist zu feuchte Luft. Gerade bei hohen Temperaturen wird sie als sehr unangenehm empfunden, da Schweiß auf der Haut nicht mehr so leicht verdunsten kann. Weil dadurch der Körper seine Temperatur nicht mehr effektiv regulieren kann, drohen Kreislaufbeschwerden und Schlafprobleme.

Der Albtraum: Schimmel in der Wohnung

Weshalb vielfach vor zu viel Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung gewarnt wird, hat aber einen anderen Grund: bei hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen Schimmelpilze besonders gut. Haben Sie zusätzlich auch Wärmebrücken in Ihrem Haus oder unzureichend gedämmte Wände und Fenster, schlägt sich die Feuchtigkeit schnell an den Wänden nieder. In Putz und Tapete findet Schimmel genug organisches Material, um wachsen zu können, und siedelt sich dort an.

Schimmel schädigt Ihre Gesundheit auf vielfältige Weise: neben einer allergieauslösenden Wirkung ist bekannt, dass der Aufenthalt in befallenen Räumen zu Kopfschmerzen, chronischen Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen und erhöhter Infektanfälligkeit führen kann. Je nach Unterlage, auf der der Pilz wächst, können auch chemische Substanzen aus Tapete und Lacken freigesetzt werden, die zu weiteren Risiken führen[3].

In den Räumen der Wohnung ist eine Luftfeuchtigkeit um 50% ideal

Aus gesundheitlicher Sicht ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% anzustreben. Eine Luftfeuchte von 30% stellt bereits eine zu starke Reizung der Schleimhäute dar und sollte vermieden werden. Nach oben hin gilt 60% auch als Richtwert, oberhalb dessen die Schimmelgefahr zu groß wird. Mit jedem Prozent mehr Luftfeuchtigkeit im Wohnraum nimmt das Risiko zu, mit Flecken an den Wänden aufzuwachen. Falls Sie häufiger Werte oberhalb von 65% messen, ist dringend eine Verbesserung der Luft erforderlich.

Zum Bestimmen der Luftfeuchtigkeit bieten sich dabei Hygrometer an, die den Wassergehalt der Luft schnell und genau messen können. Die meisten Modelle funktionieren elektrisch und können mit Angaben von Luftfeuchte und Temperatur einen schnellen Überblick über das Raumklima vermitteln. Das Hygrometer sollte weit weg von Heizungen und Fenstern aufgestellt oder –gehangen werden. Testen Sie aber von Zeit zu Zeit verschiedene Räume in Ihrer Wohnung, um herauszufinden, wo am ehesten Probleme auftreten könnten.

Wie Sie die Luftfeuchtigkeit im Haus ändern können

Haben Sie gemessen, dass die Luftfeuchte in Ihren Zimmern außerhalb des optimalen Bereichs liegt, sollten Sie die Entwicklung genauer beobachten. Stellen Sie über einen längeren Zeitraum eine zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit fest, müssen Sie rasch gegensteuern.

Das richtige Lüften der Wohnung

Bei zu feuchter Luft in Ihren Räumen liegen häufig Fehler beim Lüften vor. Öffnen Sie Ihre Fenster mehrmals am Tag, und zwar immer dann, wenn es draußen kälter ist als in Ihrer Wohnung. Weit geöffnete Fenster und Innentüren helfen für eine hohe Zirkulation und einen schnellen Austausch der feuchten Zimmerluft gegen trockene Frischluft von draußen. Beim Stoßlüften lässt sich der Luftwechsel in kurzer Zeit bewerkstelligen: fünf bis zehn Minuten reichen normalerweise aus.

Besonders wichtig ist ein rasches und effektives Lüften im Badezimmer und in der Küche, immer dann, wenn durch Aktivitäten wie Duschen oder Kochen enorme Mengen Wasser in die Luft freigesetzt wurden. Lassen Sie diese Feuchtespitzen nach draußen, bevor sie sich in der ganzen Wohnung verteilen.

Wenn in der Wohnung die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist

Zu hohe Luftfeuchte zeigt sich häufig als beschlagene Fenster, wenn Sie morgens aufstehen. Da Sie während des Schlafens über Ihren Atem kontinuierlich die Luft befeuchten, steigt die Feuchtigkeit im Raum während der Nacht an. Dieser Effekt wird verstärkt durch die üblicherweise niedrige Temperatur im Schlafzimmer. Da kalte Luft weniger Wasser halten kann als warme, sorgen bereits geringe Mengen Wasser in der Luft für hohe Feuchtigkeitswerte.

In jedem Fall sollten Sie daher die Luftfeuchte vor dem Zubettgehen absenken, in dem Sie kräftig stoßlüften. Sofern die Außentemperaturen es zulassen, kann es aber auch Sinn machen, bei gekipptem Fenster zu schlafen, um die anfallende Feuchtigkeit hinauszulassen.

Bei trockener Luft: Pflanzen sind Ihr Freund

Falls In Ihrer Wohnung die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch, sondern zu niedrig ist, müssen Sie für mehr Feuchtequellen sorgen. Die wohl eleganteste Methode, die Raumluft dauerhaft zu befeuchten, sind Zimmerpflanzen. Fast das gesamte Gießwasser wird über die Zeit verteilt an die Atmosphäre wieder abgegeben. Das meiste davon wird über die Blattoberflächen verdunstet, sodass die Luftbefeuchtung stärker ausfällt, je mehr und je größere Blätter Ihre Pflanzen haben. Eine Steigerung der Luftfeuchtigkeit um 5% ist durchaus realistisch.

Mit Hausmitteln die Luftfeuchtigkeit im Haus verbessern

Leiden Sie unter trockener Luft können Sie sich sehr schnell helfen, indem Sie feuchte Handtücher im Raum verteilen oder Schalen mit Wasser aufstellen. Je mehr Oberfläche zum Verdunsten zur Verfügung steht, desto schnellere und größere Anstiege der Luftfeuchtigkeit sind möglich. Besonders effektiv wirkt es, wenn Sie die Feuchtequellen nahe an der Heizung aufstellen, damit die Wärme den Verdunstungsprozess unterstützt. Für eine längerfristige Lösung bieten sich Zimmerspringbrunnen an, die schöner anzusehen sind.

Für die Gegenrichtung gibt es ebenfalls Schnellmaßnahmen: Sie können die Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung verringern, indem Sie Schalen mit Salz füllen, welches Wasser aus der Luft binden kann. Gewöhnliches Kochsalz ist bereits ausreichend, bessere Ergebnisse lassen sich aber mit Katzenstreu erzielen oder mit speziellem Granulat, das größere Oberflächen und höhere Aufnahmekapazitäten aufweist.

Wie Sie mit der Temperatur die Luftfeuchtigkeit in Räumen ändern

Machen Sie es sich zunutze, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte! Die relative Luftfeuchtigkeit lässt sich schnell und stark ändern, indem Sie die Heizung auf- oder zudrehen. Bei gleichbleibender Wassermenge in der Luft sinkt die Luftfeuchte, wenn Sie das Zimmer heizen. Bereitet Ihnen hingegen trockene Luft Probleme, können Sie durch Herabsetzen der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit erhöhen[4].

Auch wenn die Abhängigkeit der Luftfeuchte von der Raumtemperatur sehr stark ist, sollten Sie nur in Maßen mit der Temperatur spielen. Schließlich ist sie oft ausschlaggebend, ob wir ein Raumklima als angenehm empfinden. Zudem lässt eine höhere Thermostateinstellung schnell auch die Heizkosten in die Höhe schießen.

Technische Unterstützung

Sie haben schon alles ausprobiert, ohne dass sich Besserung einstellt? Damit Sie nicht unter ständig feuchter oder trockener Luft leiden müssen, gibt es Geräte, die Ihnen helfen, für die richtige Raumfeuchte zu sorgen. Für jede Problemstellung existieren Angebote: mit einem Luftentfeuchter schaffen Sie die Feuchtigkeit aus Ihrem Zimmer, mit einem Luftbefeuchter hingegen bekämpfen Sie trockene Luft. Wichtig bei den Geräten ist eine sinnvolle Dimensionierung abhängig von der Raumgröße, geringer Wartungsaufwand, sowie ein leiser Betrieb.

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