Zu trockene Luft im Schlafzimmer? So befeuchten Sie ihre Raumluft

Zu trockene Luft im Schlafzimmer

Im Winter neigen wir dazu überall in der Wohnung die Heizung aufzudrehen – auch im Schlafzimmer. Für einen erholsamen Schlaf ist das jedoch nicht gerade förderlich. Heizungsluft trocknet die Luft aus und beeinträchtigt auf diese Weise Gesundheit und Nachtruhe. Nicht nur in der kalten Jahreszeit können Sie Maßnahmen treffen, um zu trockener Luft entgegenzuwirken. Das muss weder teuer noch aufwendig sein.

Das Schlafzimmer ist ein Ort der Ruhe – hier regenerieren wir unseren Körper und tanken Kraft für den Tag. Die Voraussetzung ist allerdings ein gutes Raumklima, also das Zusammenspiel aus Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit. Wenn das nicht passt, wirkt es sich negativ auf Schlaf und Gesundheit aus.



Eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 50 % gilt im Schlafzimmer als optimal – das ist ähnlich wie in anderen Räumen. Falls Sie bei geschlossenem Fenster schlafen, kann sie auch gerne ein wenig geringer sein, da durch die Atmung Wasserdampf in den Raum abgegeben wird. Die Luftfeuchtigkeit sollte jedoch nicht über längere Zeit unter 40 % sinken. Die Temperatur hingegen, darf im Schlafzimmer niedriger sein als in der übrigen Wohnung – maximal 18 °C sind perfekt.  Das ist zum einen gut für das Gemüt und hilft zudem die Luftfeuchtigkeit konstant zu halten.

Woran erkennt man trockene Luft? Welche Auswirkungen hat das auf Schlaf und Gesundheit? Und wie können Sie die Raumluft im Schlafzimmer ausreichend befeuchten? Wir klären auf!

Zu trockene und schlechte Raumluft stört den Schlaf und macht krank

Eine angemessene Luftfeuchtigkeit ist grundlegend wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Zu feuchte Räume begünstigen die Schimmelbildung, zu trockene Luft jedoch macht auf Dauer krank und träge. Die Auswirkungen betreffen unseren gesamten Körper, werden jedoch leider häufig unterschätzt.

Zu den Folgen von dauerhaft zu trockener Luft zählen:

  • Austrocknung – im wahrsten Sinne des Wortes! Das betrifft Haut, Schleimhäute, Atemwege und Augen.
  • Das wiederum führt unter Umständen zu Halsschmerzen, Reizhusten und Nasenbluten…
  • …sowie zu Entzündungen, Juckreiz oder Schuppenbildung der Haut.
  • Erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen und grippale Infekte, da sich Krankheitserreger besser verbreiten und unsere trockenen Schleimhäute keine Abwehr leisten können.
  • Verminderte Atemleistung, da Sauerstoff schlechter transportiert werden kann.
  • Daraus resultieren Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Teilweise wird der Schlaf durch diese Symptome zudem indirekt gestört. Beispielsweise durch ein häufiges Aufwachen aufgrund von starken Durstgefühlen, Hustenanfällen oder einer verstopfte Nase.



Trockene Schlafzimmerluft erkennen

Gegen trockene Luft können Sie etwas tun, allerdings müssen Sie das Problem zunächst erkennen. Während Sie zu hohe Luftfeuchtigkeit sehr einfach an beschlagenen Fenstern ausmachen können, zeigt sich zu trockene Luft nicht immer eindeutig. Unwohlsein, unruhiger Schlaf, trockene Haut und Erkältung – all das sind Symptome, die selbstverständlich auch andere Ursprünge haben könnten. Beispielsweise Stress, Nährstoffmangel oder Allergien. Nicht jedes Problem lösen sie daher mit mehr Feuchtigkeit.

Trockene Luft ist vor allem ein winterliches Phänomen. Die Gründe:

  • Die Heizungen laufen auf Hochtouren
  • Heizungsluft trocknet die Raumluft aus
  • warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte
  • Die Außenluft ist kalt und trocken und strömt durch Lüftung in die Zimmer

In überheizten Räumen ist es demnach nicht nur automatisch trockener, sondern auch schwerer eine optimale relative Luftfeuchtigkeit zu erzielen. Wenn Sie Unwohlsein und Abgeschlagenheit vor allem im Winter bemerken, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eine zu trockene Raumluft (Mit-)Schuld daran trägt.

Für mehr Sicherheit, können Sie mittels Hygrometer oder Hygro-Thermometer die relative Luftfeuchtigkeit messen. Diese Messgeräte sind nicht teuer und sehr langlebig. Für bereits unter 20 Euro, erhalten Sie ein passables Gerät.*

5 Tipps zu für mehr Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Sie haben tatsächlich zu trockene Luft im Schlafzimmer? Kein Sorge, sie müssen weder die Wohnung wechseln noch teure Gerätschaften anfertigen lassen. In den meisten Fällen können Sie das Problem mit einfachen Mitteln kostengünstig beheben.

Richtig Lüften gegen stickige Luft



Falsches Lüften ist einer der Hauptgründe für schlechtes Raumklima. Einige Lüften gar nicht, andere wiederum ständig. Beides ist nicht richtig. Korrekt ist das sogenannte Stoßlüften. Dabei öffnen sie zwei- bis dreimal täglich die Fenster komplett aber kurz (maximal 15 Minuten). Im Gegensatz zum Dauerlüften bei gekippten Fenster, wird auf diese Weise die Raumluft optimal ausgetauscht. Ein Auskühlen und Austrocknen des Raums wird verhindert. Am besten Lüften Sie Ihr Schlafzimmer morgens direkt nach dem Aufstehen und abends vor dem zu Bett gehen. Stickige Luft hat somit keine Chance!

Heizung runter drehen

Je kälter die Außentemperatur, desto heißer wird es in den Wohnungen. Die Heizungen laufen im Winter in vielen Haushalten ununterbrochen und nicht selten wird dabei die optimale Wohlfühl-Temperatur schlicht überschritten. Zudem beeinträchtigt trockene Heizungsluft das Raumklima ungemein. Während eine Temperatur von 20 °C in Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmer optimal ist, sollte sie im Schlafzimmer nicht über 18 °C steigen! Vermeiden Sie daher zu starkes Heizen. Stufe 2 bis 2,5 eines Heizkörperthermostats ist im Schlafzimmer absolut ausreichend – das entspricht einer Raumtemperatur von etwa 16-18 °C. Nachts können Sie die Heizung sogar ganz abstellen. In Kombination mit regelmäßigen Stoßlüftung, schaffen Sie auf diese Weise ein traumhaftes Raumklima!

Ein kleiner Tipp: Kontrollieren Sie die Raumtemperatur hin und wieder mit einem Thermometer.

Mehr Pflanzen ins Schlafzimmer!

Pflanzen sorgen für gutes Raumklima. Das hat folgende Gründe: Durch die Fotosynthese produzieren sie Sauerstoff – den wir für unsere Atmung benötigen – und verbrauchen im Gegenzug Kohlendioxid. Darüber hinaus fungieren Pflanzen als natürliche Luftbefeuchter, da sie über die Blätter (keimfreien!) Wasserdampf in den Raum abgeben. Außerdem sorgt das frische Grün für eine positive Wohnatmosphäre. Begrünen Sie daher gerne Ihre Wohnung und vergessen Sie bloß nicht das Schlafzimmer!

Je nach Pflanzenart unterscheiden sich die Gewächse in ihrem Stoffwechsel und damit auch in ihrer Eignung das Raumklima zu regulieren. Für das Schlafzimmer eignen sich vor allem solche Vertreter, die nachts Fotosynthese betreiben. Dazu gehören zum Beispiel Orchideen.

Luft befeuchten durch alltägliche Tätigkeiten

Luftfeuchtigkeit wird auch dadurch beeinflusst, welchen Tätigkeiten Sie in den Räumen nachgehen. Dementsprechend gibt es ein paar einfache und alltägliche Möglichkeiten für mehr Feuchtigkeit:

  • Badezimmer Tür offen lassen: Duschen und Baden – insbesondere mit heißem Wasser – produziert reichlich Feuchtigkeit. Je nachdem, wie weit ihr Schlafzimmer vom Bad entfernt ist, lohnt es sich die Türen offen zu lassen und etwas Wasserdampf hinüber schweben zu lassen. Theoretisch gilt das Gleiche für die Küche, denn auch hier wird durch Kochen Dampf erzeugt. Allerdings führt Essensgeruch zu schlechter Luft, was diese Variante weniger empfehlenswert macht.
  • Wäschetrocknen: Wenn Sie genügend Platz im Schlafzimmer haben, können Sie dort bei zu trockener Luft Ihre nasse Wäsche aufhängen.
  • Manchmal genügt auch schon eine kleine Schale mit Wasser, welche Sie auf die Heizung stellen. Auf diese Weise verdunstet kontinuierlich etwas Wasserdampf.
  • Zweisamkeit genießen: Es klingt trivial, aber indem wir Atmen, beeinflussen wir grundlegend das Raumklima. Je mehr Menschen in einem Raum sind, desto höher die Luftfeuchtigkeit. Zu zweit schlafen, kann also durchaus gegen trockene Luft im Schlafzimmer helfen! 🙂

Luftwäscher können helfen

Erst, wenn das alles nichts hilft, können Sie über die Anschaffung eines Luftwäschers nachdenken. Ein Luftwäscher dient in erster Linie der Luftreinigung: das Gerät saugt die Raumluft an und leitet sie über eine sich drehende Scheibenwalze in einem Wassertank. Auf diese Weise bindet das Wasser Schadstoffe und Staubpartikel. Als praktischer Nebeneffekt wird die saubere Luft befeuchtet.

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