Trockene Luft als Problem – Erkältung und weitere Symptome geringer Luftfeuchtigkeit

Trockene Luft schlägt auf die Gesundheit

Trockener Hals, spröde Haut, Hustenreiz, erhöhte Anfälligkeit für Erkältung… Das alles sind mögliche Symptome einer langfristig zu trockenen Raumluft. Die Gründe: trockene Luft fördert die Austrocknung von Haut und Schleimhäuten und führt zu einer verstärkten Infektionsgefahr. Insbesondere im Winter ist das ein Problem, denn die warme Heizungsluft lässt die Luftfeuchtigkeit in Räume deutlich sinken. Darunter leiden Gesundheit und Wohlbefinden.

Ab wann spricht man von trockener Luft? Welche Auswirkungen hat das auf unsere Gesundheit? Und wie können Sie sich davor schützen? All das und ein bisschen mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Trockene Luft – was bedeutet das?

In unserer Atemluft befindet sich nicht nur überlebenswichtiger Sauerstoff, sondern auch Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf. Diese wird als relative Luftfeuchtigkeit angegeben. Sie ist abhängig von der Temperatur – denn je wärme die Luft, desto mehr Wasserdampf vermag sie aufzunehmen. Eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 % gilt je nach Raum und Aktivität als optimal. Alles unter 40 % wird im Allgemeinen als trockene Luft bezeichnet.

Geringe Luftfeuchtigkeit kann sich durch viele Symptome bemerkbar machen

Dauerhaft trockene Luft führt im wahrsten Sinne des Wortes dazu, dass wir über die Haut austrocknen. Zwar nicht in einem solchen Ausmaß, dass wir „verdursten“, wohl aber soweit, dass Gesundheit und Wohlbefinden maßgeblich beeinträchtigt werden können.

Zu den Symptomen zählen:

  • Austrocknung der Schleimhäute (Nasenschleimhaut, Bronchien, Rachen), dadurch
    • Reizhusten
    • Heiserkeit
    • Halsschmerzen
    • Nasenbluten
  • Trockene, brennende Augen und Blendungsempfindlichkeit
  • Austrocknung der Haut, dadurch
    • Schuppenbildung
    • Rötung
    • Juckreiz
    • Spannungsgefühle
    • Entzündungen
  • Schwächung des Immunsystems und erhöhte Anfälligkeit von Atemwegsinfekten
  • verminderte Atemleistung, denn der Sauerstoff kann bei trockener Luft schlechter transportiert werden
  • Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche

 

Niedrige Luftfeuchte ist überwiegend ein Problem winterlicher Heizungsluft!

Das Problem von zu trockener Raumluft, begegnet uns vor allem im Winter. In der kalten Jahreszeit laufen die Heizungen auf Hochtouren, was die Raumluft stark austrocknen lässt. Hinzu kommt, dass die kalte Außenluft sowieso schon um einiges trockener ist, als im Sommer. Das liegt zum einen daran, das kalte Luft weniger Wasserdampf speichern kann und zum anderen an der fehlenden Vegetation, die wie der Mensch Flüssigkeit durch die Atmung ausdünstet. 

Trockene Luft  – Grund für Erkältung und Grippewelle?

Lange Zeit blieb ungeklärt, weshalb ausgerechnet im Winter immer eine Grippewelle ausbricht und die Anfälligkeit für Erkältungen zunimmt[1]. Jetzt weiß man, dass es nicht etwa an einer vermehrten Virenanzahl im Winter liegt. Ebenso wenig beruht es auf den nasskalten Temperaturen im Freien. Stattdessen hängt es vor allem mit der trockenen Heizungsluft in warmen Räumlichkeiten zusammen. Insbesondere Büroräume, Fitnessstudios oder öffentliche Verkehrsmittel neigen zu trockener Luft. In Kombination mit Menschengetümmel, ist das eine optimale Brutstätte für Viren und Bakterien.

Warum ist das so? Dafür gibt es zwei Hauptgründe.

Schleimhäute brauchen Feuchtigkeit

Schleimhäute dienen unter anderem der Immunabwehr. Dafür benötigen Sie jedoch ausreichend Feuchtigkeit. Trockene Schleimhäute können Krankheitserreger, wie Viren und Mikroorganismen, schlechter abwehren. Normalerweise dienen zahlreiche Flimmerhärchen und Zilien auf den Schleimhäuten dazu, Keime und Schadstoffe wieder aus dem Körper hinaus zu transportieren. Das geht aber nur, wenn genügend Schleimsekret vorhanden ist [2].

Viren mögen es trocken

Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2009 konnte einen Zusammenhang zwischen der Zunahme an Grippefällen und einer geringen Luftfeuchte ermitteln. Untersuchungen ergaben, dass das Ansteckungsrisiko mit dem Influenza-A-Virus bei einer geringen relativen Luftfeuchtigkeit unter 35 % etwa dreimal höher ist, als bei einer optimalen Luftfeuchte von 50 %. Dafür gibt es zwei Gründe: zum einen können sich Grippeviren bei trockener Luft besser verbreiten und zum anderen bleiben sie in dieser Umgebung länger aktiv als in feuchter Luft.[1]

Was tun bei geringer Luftfeuchtigkeit?

Um Krankheit und Unwohlsein zu vermeiden, sollten Sie stets darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit in Räumen nicht längerfristig unter 40 % sinkt. In der Regel erreichen Sie das durch angemessenes Lüftungsverhalten – insbesondere im Winter.

Zudem sollten Sie die Räume nicht überheizen. Die optimale Raumtemperatur liegt in Wohn- und Arbeitsräumen zwischen 20 und 22 °C. Bei gleichbleibender absoluten Luftfeuchtigkeit, führt eine Steigerung der Temperatur dazu, dass die relative Luftfeuchtigkeit sinkt. Der Grund: warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und ist dadurch weniger schnell gesättigt.

Wenn eine angemessene Belüftung und Raumtemperatur nicht hilft, können Sie eventuell einen Luftwäscher in Erwägung ziehen.

Es gibt natürlich Orte, an denen Sie selbst nicht viel gegen eine trockene Luft tun können. Beispielsweise in Büroräumen, die durch viele Gerätschaften und Drucker häufig austrocknen, oder  etwa in Flugzeugen.

In solchen Fällen sollten Sie besonders viel Wasser trinken. Denn einen Flüssigkeitsverlust über Haut und Schleimhäute, können Sie auch von innen ausgleichen. Insbesondere im Winter machen viele Menschen den Fehler nicht ausreichend zu trinken, da sie durch die Kälte weniger das Bedürfnis auf Erfrischung verspüren. Das ist jedoch ein grundlegender Fehler.

Darüber hinaus können Nasensalben und Augentropfen Linderung bei gereizten Schleimhäuten bzw. Augen verschaffen. Um dem Austrocknen von Körper- und Gesichtshaut entgegenzuwirken, nutzen Sie am besten eine reichhaltige Creme oder ein pflegendes Öl, wie z.B. Mandelöl*.

Trockene Luft schadet auch Möbeln und Haustieren

Trockene Luft ist jedoch nicht nur für uns Menschen schädlich. Auch Haustiere, wie Katzen und Hunde, und sogar diverse Einrichtungsgegenstände leiden unter einem dauerhaft trockenen Raumklima. Ob hochwertige Massivholzmöbel, wertvolle Gemälde oder die bequeme Ledercouch eine zu geringe Luftfeuchte führt mit der Zeit zu Rissen und Schädigungen der Oberflächenstruktur.

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