Luftreinigende Pflanzen für gute Raumluft

luftreinigende Pflanzen

Pflanzen betreiben Fotosynthese und spenden auf diese Weise Sauerstoff. Aber sie können noch viel mehr als das. Einige hübsche Gewächse befreien die Raumluft von Schadstoffen, die sich durch Abgase, Industrie und Baumaterialien in unsere Atemluft mischen. Auf diese Weise sorgen sie für bessere Luftqualität. Ihrer Gesundheit zu Liebe, sollten Sie Ihre Wohnung daher mit geeigneten luftreinigenden Zimmerpflanzen aufwerten.

Auf welche Weise sorgen Pflanzen für gute Luft? Welche Gewächse eignen sich besonders als Schadstoff-Filter und was sollten Sie dabei beachten? Hier erfahren Sie mehr!

Dicke Luft in Räumen

Als moderner Mensch, verbringen wir sehr viel Lebenszeit in geschlossenen Räumen – sowohl zu Hause, als auch an der Arbeit. Dabei herrscht nicht selten dicke Luft. Denn die eigenen vier Wände schützen uns leider nicht vor Schadstoffen aus der Umwelt – ganz im Gegenteil. Häufig ist die Luftqualität in Räumen durch Baumaterialien, Farben, Schimmel, Staub und nicht zuletzt Zigarettenrauch sogar noch schlechter als draußen.

Zu gängigen giftigen Chemikalien in Räumen zählen zum Beispiel[1,2]:

  • Trichlorethylen (TRI): befindet sich z.B. in Lacken, Klebstoffen, Reinigungsmittel und Insektensprays
  • Formaldehyd: kommt sehr häufig in Räumen vor, z.B. in Isolierungen, Möbeln, Zigarettenrauch, Reinigungsmittel uvm.
  • Benzol: u.a. aus Abgasen, Kunst- und Farbstoffen, Reinigungsmittel, Zigarettenrauch
  • Xylol: u.a. aus Lösungsmitteln, Lacken, Kunststoffen und Pestiziden
  • Ammoniak: entsteht durch den Abbau von Fäkalien, insbesondere in der Landwirtschaft, aber auch im Katzenklo

Diese Substanzen verursachen Kopfschmerzen, Allergien und Konzentrationsschwäche. Einige greifen sogar in das zentrale Nervensystem ein und wirken potenziell  krebserregend.

Gute Raumluft durch mehr Grün!

Glücklicherweise gibt es eine natürliche und verhältnismäßig kostengünstige Möglichkeit für bessere Raumluft in den eigenen vier Wänden zu sorgen: schmücken Sie Ihre Wohnräume mit reichlich Grünzeug! Pflanzen sorgen nicht nur für eine freundliche Atmosphäre, sie dienen zudem als Schalldämpfer, Sauerstoffspender, Luftbefeuchter – und einige ausgewählte Exemplare sind darüber hinaus sogar wahre Luftreiniger!

Pflanzen sind Sauerstoffspender und Luftbefeuchter

Pflanzen betreiben Fotosynthese – ein Stoffwechselprozess, der unser Dasein auf der Erde überhaupt erst möglich macht. Aus Wasser, Kohlenstoffdioxid (CO2) und  Licht  wird dabei Sauerstoff (O2) und Zucker gebildet. Dies geschieht in den Chloroplasten, welche sich in den grünen Blättern befinden. Den Pflanzen dient dieser Prozess insbesondere der Energiegewinnung . Für uns Menschen ist die Fotosynthese die Grundlage dafür, dass wir atmen können. Pflanzen nehmen also Kohlendioxid aus der Luft aus und spenden Sauerstoff – und verbessern dadurch die Luftqualität in Räumen. Insbesondere im Schlafzimmer ist dies wichtig, denn mehr Sauerstoff im Raum bedeutet: Besseres Durchatmen, gesteigertes Wohlbefinden und maximale Leistungsfähigkeit.

Darüber hinaus geben Pflanzen einen Großteil des Wassers, mit welchem sie gegossen werden, wieder über die Blätter ab. Das erfolgt in Form von Wasserdampf. Damit sorgen sie ganz nebenbei für mehr Luftfeuchte. Eine verstärkte Begrünung kann somit  trockener Raumluft entgegenwirken.

Das sind bereits zwei gute Gründe für mehr Grün in der Wohnung. Aber es kommt noch besser!

Pflanzen sind natürliche Schadstoff-Filter

Einige Pflanzen sind nachweislich dazu in der Lage gewisse Schadstoffe abzubauen – das konnte die NASA bereits vor 30 Jahren nachweisen[1]. In dieser Studie wurden verschiedene Pflanzen in luftdichte Kästen gestellt und hohen Schadstoffkonzentrationen (Trichloroethylen, Formaldehyd, Benzol, Xylol oder Ammoniak) ausgesetzt. Diese wurden in verschiedenen Zeitabständen gemessen. Das Ergebnis: Einige Pflanzen können bestimmte Schadstoffe effektiv abzubauen. Die giftigen Substanzen werden über kleine Öffnungen in den Blättern (den sogenannten Stomata) absorbiert und entweder von der Pflanze selbst verstoffwechselt oder in die Erde abgegeben, wo sie von Mikroorganismen umgewandelt werden.

Im Endeffekt reinigen diese Pflanzen also die Luft und sorgen so für ein gesundes Raumklima. Das Ziel der damaligen Studie war übrigens Wege zu finden, wie das Klima in Raumstationen verbessert werden kann – und was für Astronauten gut ist, kann im Wohnzimmer ja auch nicht schaden!

Damit die Zimmerpflanzen ihre Wirkung perfekt entfalten können, empfiehlt sich mindestens eine luftreinigende Pflanze pro 9 m³. Dabei kommt es auch auf die Größe an: Je größer und je mehr Blätter, desto besser!

(Mindestens) 5 wichtige Schadstoff-filternde Pflanzen

Pflanze ist nicht gleich Pflanze! Der Stoffwechsel und damit auch die Möglichkeit zur Luftreinigung unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Arten. So gibt es einige Exemplare, die sich besser zur Luftreinigung eignen, als andere.

Zu den luftreinigenden Pflanzen für gute Raumluft zählen unter anderem:

  • Friedenslilien (Spathiphyllum) sind wunderschöne, klassische Zimmerpflanzen mit weißen ausgefallenen Blüten. Aufgrund der Blütenform werden sie auch als Scheidenblätter bezeichnet. Da sie aus den Tropen stammen, mögen sie es warm und sonnig – also am besten direkt vor dem Fenster. Sie ist ein wahres Multitalent und bindet alle Giftstoffe aus der Luft. Vorsicht: Die Pflanze ist giftig für Haustiere!
  • Als Korbblütler bilden Chrysantheme (Chrysanthemum morifolium) hübsche, farbenfrohe Blüten und sind daher auch als Schnittblumen sehr beliebt. Sie benötigt Sonne und mäßige Bewässerung. Leider ist auch diese Pflanze giftig für Vierbeiner.
  • Drachenbäume sind nicht nur schön anzusehen, sondern wahre Luftverbesserer! Die Exoten benötigen einen hellen Standort und nur wenig Wasser.
  • Der gemeine Efeu (Hedera helix) ist zeitlos und recht pflegeleicht. Sie müssen ihn nicht oft gießen oder gar düngen. Allerdings braucht er es hell und nicht zu warm – bei 20 °C fühlt sich die Kletterpflanze am wohlsten, warme Heizungsluft mag sie hingegen gar nicht.
  • Die Grünlilie (Chlorophytum comosum), ein südamerikanisches Agavengewächs, wird aufgrund ihrer häufigen Anwesenheit in Büroräumen manchmal auch „Beamtenpalme“ genannt. Sie ist vielleicht nicht das hübscheste Zierpflanzen-Exemplar, besitzt jedoch eine außerordentliche Fähigkeit die Formaldehyd-Konzentration in Räumen zu reduzieren[²]. Außerdem ist sie sehr genügsam und braucht nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit.

Die luftreinigende Wirkung ist nicht bei all diesen Pflanzen gleich. Die meisten Schadstoffe vermögen Friedenslilie und Chrysantheme zu binden. Auf alle Giftstoffe bis auf Ammoniak schaffen es unter anderem Drachenbäume und Efeu. Benzol wird am besten durch Efeu abgebaut – innerhalb von 24 Stunden um ganze 90 %[2]. Dafür ist die Grünlilie Meister im Formaldehyd-Abbau (um 86 % innerhalb 24 Stunden) und auch der Drachenbaum ist ziemlich gut darin.

Weitere luftreinigende Pflanzen sind z.B. der Bogenhanf (Sansevieria), die Zwerg-Dattelpalme (Phoenix roebelenii) und die Birkenfeige (Ficus benjamina). Eine ausführliche Liste der laut NASA-Studie luftreinigenden Pflanzen, finden Sie in der (englischen) Grafik von lovethegarden.com oder in dieser Wikipedia-Liste.

 

Vorsicht: Einige der genannten Pflanzen sind giftig, was insbesondere für Katzen- und Hundehalter ein Problem ist. Auch Kleinkinder sollten Sie von diesen Arten fern halten. Informieren Sie sich daher stets vor jedem neuen Pflanzenkauf über die genauen Eigenschaften. 

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Die Firma greentech GmbH hat sich speziell diesem Thema gewidmet und Blumentöpfe entworfen, die luftreinigenden Pflanzen zusätzlich perfekte Rahmenbedingungen beim Wachsen schaffen.

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