Heizen mit Klimaanlagen
Viele Klimageräte können Ihre Wohnung nicht nur kühlen, sondern eignen sich auch als Heizung. Klimaanlagen mit Außengerät können in umgekehrter Richtung betrieben werden und Wärme aus der Umgebungsluft auf die Zimmerluft übertragen. Im Vergleich zu reinen Elektro-Heizungen verbrauchen solche Luft/Luft-Wärmepumpen weniger Strom. Besonders sinnvoll sind Kombi-Klimageräte zum Kühlen und Heizen für Räumlichkeiten, die nur gelegentlich genutzt werden.
Wie kann man mit einer Klimaanlage heizen?
Der Hauptgrund für den Kauf einer Klimaanlage ist das Kühlen eines Zimmers oder einer Wohnung. Doch wenn das Gerät bereits angeschafft wurde, ist es schade, wenn es zur kühlen Jahreszeit mehrere Monate über ungenutzt herumstehen würde. Erfreulicherweise gibt es Kombigeräte, welche die Raumluft nicht nur kühlen können, sondern auch umgekehrt als Heizung genutzt werden können.
Funktionsweise einer Klimagerät-Heizung
Im regulären Kühlbetrieb wird in einem Kompressor ein Kältemittel verdichtet, wobei Abwärme frei wird und die Außenluft erwärmt. Das flüssige Kältemittel strömt dann in Kühlrippen, wo es wieder verdampfen kann und dabei die Umgebungsluft abkühlt. Effektiv funktioniert eine Klimaanlage also wie eine Wärmepumpe: in gleichem Maße, wie die Innenluft abgekühlt wird, wird Abwärme an die Außenluft abgegeben.
Eine Klimaanlage mit Heizung kann auch in umgekehrter Richtung betrieben werden: wenn das Kältemittel im Außengerät verdampft und im Innengerät verflüssigt wird, nimmt es dabei Wärme aus der Außenluft auf und gibt sie im Gebäudeinnern wieder ab. Weil also Wärme von der Außen-Luft auf die Innen-Luft übertragen wird, spricht man auch von einer Luft/Luft-Wärmepumpe. Dieser Begriff steht im Gegensatz zu einer Luft/Wasser-Wärmepumpe, die neben einer Zimmerheizung auch Warmwasser bereitstellen würde.
Welche Vorteile bietet das Heizen mit einer Klimaanlage?
Gegenüber einer Gas- oder Elektro-Heizung sind Wärmepumpen sehr viel energieeffizienter: weil die Heizenergie aus der Außenluft entnommen wird, muss lediglich ein Bruchteil der gesamten Heizleistung als Strom hinzugeführt werden.
Weil die Wärme direkt der Raumluft zugeführt wird, steigt die Zimmertemperatur schneller an als es bei einer Wasserheizung der Fall wäre. Besonders vorteilhaft ist der Betrieb von Klimaanlagen als Heizung daher in saisonal genutzten Räumen, beispielsweise in Ferienwohnungen.
Was sind Nachteile des Heizens mit einer Klimaanlage?
Generell nimmt die Effizienz einer Wärmepumpe mit steigender Temperaturdifferenz ab. Das bedeutet, je kälter es draußen ist und je mehr Sie die Heizung aufdrehen möchten, desto schlechter arbeitet Ihre Klimaanlage als Heizung. Der Stromverbrauch steigt also überproportional an. Die Wärmeabgabe an den Raum erfolgt direkt an die Luft, es handelt sich also um eine Art von Konvektionsheizung. Damit Sie die Wärme spüren, muss die warme Luft umgewälzt werden; es gibt also eine Zugluft. Angenehmer fühlen sich Heizungen mittels Wärmestrahlung an, die auch ohne Zugluft Wärme abgeben können.
In Gebäuden mit Split-Klimaanlagen sind die Innengeräte in der Regel so angebracht, dass es für den Kühlbetrieb optimal ist: an den Wänden oder unter der Decke. Hierdurch wird erreicht, dass die gekühlte Luft automatisch nach unten sinkt und sich mit dem Rest der Raumluft vermischt, sodass eine gleichmäßige Temperaturverteilung erreicht wird. Beim Heizbetrieb ist diese Anordnung jedoch von Nachteil: die erhitzte Innenluft steigt nach oben und sammelt sich unter der Decke, sodass sich ein Temperaturgefälle zwischen bodennahen und oberen Luftschichten aufbaut. Sie benötigen einen starken Ventilator, um diesen Temperaturgradienten zu verhindern.
DIMSTAL Split-Klimaanlage mit Heizung
Ein Beispiel für ein Split-Klimagerät, welches auch als Heizung genutzt werden kann, ist die DIMSTAL Golden-Fin 12000 BTU Anlage* mit einer Kühlleistung von 3,5 kW. Dieses Modell ist besonders sparsam und erreicht sowohl im Kühlbetrieb als auch als Heizung die Energieeffizienzklasse A++. Eine Inverter-Funktion ermöglicht in beiden Betriebsmodi die stufenlose Regelung der Leistung, und es gibt eine Wifi-Schnittstelle für Steuerung per Smartphone-App. Die Oberflächenbeschichtung aus Gold verleiht den Geräten ein auffälliges Aussehen, wirkt aber antibakteriell und beugt der Entwicklung schlechter Gerüche vor. Der Preis für diese Split-Klimaanlage liegt bei 500 Euro. Mehr zu Split-Geräten erfahren Sie hier…
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Mobile Klimaanlage mit Heizung von TROTEC
Das Klimagerät PAC 2000 X von TROTEC* erzielt eine Kühlleistung von 2,0 kW, kann aber auch als Heizung eingesetzt werden. Zur Inbetriebnahme müssen Sie einen Abluftschlauch vom Gerät durch ein Fenster nach draußen verlegen. Eine Universal-Fensterabdichtung wird erfreulicherweise bereits mitgeliefert. Auch für den Heizbetrieb ist der Schlauch erforderlich: über ihn wird kalte Luft nach draußen geleitet. Mit einem Preis von 300 Euro ist dieses Modell etwas günstiger, allerdings erreicht es auch nur Energieeffizienzklasse A.
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Akang Luftkühler mit Heizungsfunktion
Falls Sie nach einem mobilen Klimagerät ohne Abluftschlauch* suchen, sind Luftkühler eine gute Wahl. Sie arbeiten jedoch nicht über Kompression und Verdampfung eines Kältemittels, sondern über Verdunstung von Wasser. Dementsprechend kann nicht einfach die Arbeitsrichtung einer Wärmepumpe umgedreht werden, um von Kühlung auf Heizung umzuschalten. Stattdessen ist die tragbare Klimaanlage von Akang mit einer Elektro-Heizung ausgestattet. Bei einer Heizleistung von 2 kW liegt der Stromverbrauch aber ebenso hoch und damit deutlich über den Werten der beiden vorgestellten Luft/Luft-Wärmepumpen.
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