Kaminofen mit Wärmespeicher (Speicheröfen) – halten länger warm
Ein Kaminofen mit Wärmespeicher besteht zum Teil aus einem wärmespeichernden Element, einem sogenannten Speicherblock. Solche Öfen nennt man deshalb auch Speicheröfen. Sie erwärmen nicht alleine ihre Umgebung oder zusätzlich Wasser. Mit einem Teil der erzeugten Wärme wird der Speicher aufgeheizt. Das hat einen großen Vorteil, aber auch einen Nachteil.
Der Nachteil: Bei einem Kaminofen mit Wärmespeicher dauert es in der Regel länger, bis er den Aufstellraum aufheizt. Schließlich steht dafür nur ein Teil der Wärme zur Verfügung. Der Vorteil: Speicheröfen heizen er ab dem Moment, ab dem kein neuer Brennstoff mehr ins Feuer gelegt wird, deutlich länger nach als viele andere Kaminöfen.. Der folgende Artikel verrät Ihnen, worauf es bei einem Kaminofen mit Wärmespeicher ankommt und welche Unterschiede zum Beispiel zu einem Kaminofen mit Wärmetauscher bestehen. Darüber hinaus stellt er Ihnen drei gute Speicheröfen vor.
Kaminofen mit Wärmetauscher oder … Wärmespeicher?
Bei Kaminöfen ist bisweilen von einem Wärmespeicher die Rede, dann wieder von einem Wärmetauscher. Beides sind Elemente mit unterschiedlichen Funktionen, die Teil eines Kaminofens sein können, aber nicht müssen. Spricht man von einem Kaminofen mit Wärmetauscher, ist in der Regel ein wasserführender Kaminofen gemeint. Im Gegensatz zum luftgeführten Ofen wird die Wärme bei einem wasserführenden Gerät nicht nur an Luft (und eventuell an Speichermedien) abgegeben.
Zusätzlich erwärmt der Ofen über einen Wärmetauscher Wasser. Solch ein Wärmetauscher kann zum Beispiel eine Wassertasche im Ofen sein. Das Wasser in ihr wird indirekt erwärmt und erwärmt anschließend das Trinkwasser oder Heizwasser eines Zentralheizsystems. Solch ein Kaminofen mit Wärmetauscher erweitert also den Aufgabenbereich des Ofens und steigert so auch seine Effizienz.
Spricht man von einem Kaminofen mit Wärmespeicher, sind im engeren Sinn Öfen gemeint, die wärmespeichernde Elemente in ihrem Inneren haben. Ein Beispiel für solch einen Kaminofen mit einem Wärmespeicherelement ist der Usedom 5W+ von Justus*. Er besitzt oberhalb der Brennkammer einen „W+“ genannten Speicherstein mit einem Gewicht von 41 Kilogramm. Dank dieses Speicherelements kann der Wärmeofen bis zu 13 Stunden nach Erlöschen des Feuers weiter Wärme abgeben.
Genutzt werden als Speicherelemente bei einem Speicherofen zum Beispiel Schamottsteine. Neben Kaminöfen, in die ein Wärmespeicher auf jeden Fall integriert ist, erhalten Sie andere Geräte wie den Ficus III von Haas + Sohn*. Sie lassen sich optional mit einem Wärmespeicher ausrüsten. Zudem gibt es wasserführende Kaminöfen, die zugleich Speicheröfen sind: Ein wasserführender Kaminofen mit Wärmespeicher und Wärmetauscher ist zum Beispiel der Kaminofen Aqua von Schmitzker*.
Nicht zuletzt kommt neben Speicherelementen im Inneren des Ofens als wärmespeicherndes Element übrigens auch die Ofenverkleidung infrage. Als besonders wärmespeichernd gelten hier Ofenverkleidungen aus Speckstein. Eine reduzierte Speichereigenschaft besitzt auch Sandstein, während zum Beispiel Marmor Wärme eher schlecht speichert. Als Kaminofen mit Wärmespeicher im engeren Sinn gilt ein Ofen mit einer speichernden Ofenverkleidung aber nicht.
Alternative zum Kaminofen mit Wärmespeicher: Dauerbrandöfen
Wer sich für einen Kaminofen entscheiden möchte, dessen Wärme besonders lange vorhält, kann sich nicht nur für einen Kaminofen mit Wärmespeicher, sondern auch für einen Dauerbrandofen entscheiden. Einen Dauerbrandofen können Sie in der Regel mit Holz oder Kohle betreiben, wobei nicht jeder mit beiden Brennstoffen funktionierende Kaminofen automatisch zu den Dauerbrandöfen zählt.
Dauerbrandöfen besitzen zumeist eine Kuhle in der Mitte, in der die Kohle verbrennt und in die neue Kohle nachrutschen kann, wenn die alte verbrannt ist. Ein Dauerbrandofen ist so konzipiert, dass er besonders lange wärmt, ohne dass man Brennstoff nachlegen muss. Er besitzt also einen ähnlichen Vorteil wie ein Kaminofen mit Wärmespeicher und eignet sich daher als Alternative zu ihm. Allerdings muss man sich gar nicht zwangsläufig für das eine oder andere entscheiden: Es gibt Kaminöfen, die Wärmespeicher und Dauerbrand-Funktion miteinander verbinden: Ein Beispiel dafür ist der 117 ECOplus von Hark*.
Kaminofen mit Wärmespeicher: Kaufkriterien
Bei einem Kaminofen mit Wärmespeicher gibt es – ebenso wie bei einem Kaminofen mit Wärmetauscher – viele Eigenschaften, auf die man beim Kauf achten sollte. Es sind oft allgemeine Kaufkriterien, die beim Kauf eines Kaminofens grundsätzlich eine Rolle spielen.
Luftgeführt oder wasserführend: Möglich ist beides
Der Unterschied zwischen luftgeführten und wasserführenden Kaminöfen wurde ja bereits erwähnt. Die Frage, welche Variante Sie haben möchten, sollten Sie vor dem Kauf klären, denn bei beiden Varianten können Sie sich für Kaminöfen mit Speichersteinen entscheiden.
Raumluftabhängig oder -unabhängig?
Raumluftabhängige Kaminöfen beziehen die Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum, raumluftunabhängige Kaminöfen dagegen von außerhalb. Bei den raumluftabhängigen ist die Installation oft einfacher. Allerdings können sie im ungünstigen Fall die Luftqualität im Raum verschlechtern. Beide Kaminofen-Arten gibt es mit Wärmespeicher.
Bauart 1 oder 2
Ein Kaminofen der Bauart 1 besitzt eine selbstschließende Brennkammer-Tür, ein Kaminofen der Bauart 2 nicht. Besonders wichtig ist die Frage der Bauart, wenn Sie die Mehrfachbelegung eines Schornsteins planen, wenn Sie den Kaminofen mit Wärmespeicher also an einen Schornstein anschließen möchten, an den bereits andere Feuerstätten angeschlossen sind. Möglich ist das nur mit Kaminöfen der Bauart 1 und das auch nicht mit jedem Kaminofen dieser Bauart. Das Thema sollten Sie vorab mit dem Schornsteinfeger sprechen, der die neue Feuerstätte später genehmigen soll.
Nennwärmeleistung und Raumheizvermögen:
Mit Angaben zur Nennwärmeleistung in Kilowatt (kW) sowie dem Raumheizvermögen in Kubikmetern (oder seltener Quadratmetern) können Sie einschätzen, ob der Kaminofen für die jeweilige Raumgröße, für die Sie ihn nutzen möchten, geeignet ist.
Energieeffizienz
Wie effizient nutzt der Kaminofen mit Wärmespeicher den eingesetzten Brennstoff? Das hat Einfluss auf die Brennstoffkosten und darauf, wie der Kaminofen ökologisch einzustufen ist. Antworten auf die Frage liefern Angaben zum Wirkungsgrad und zur Energieeffizienzklasse des Kaminofens. Der Wirkungsgrad sagt etwas darüber aus, wie viel Prozent der im Brennstoff enthaltenen Wärmeenergie der Ofen tatsächlich zum Heizen nutzen kann. Die Energieeffizienzklassen reichen von „G“ (schlecht) bis „A++“ (sehr gut), wobei Scheitholz-Kaminöfen in der Regel maximal „A+“ erreichen.
Größe und Mindestabstände
Passt der Kaminofen von der Größe her gut in den Aufstellraum? Für eine Antwort auf diese Frage sollten Sie natürlich die Ofenmaße (Höhe/Breite/Tiefe) kennen. Wichtig sind daneben aber auch die Mindestabstände, die der Kaminofen zu brennbarem Material einhalten muss.
Drei gute Kaminöfen mit Wärmespeicher
Die folgenden drei Kaminöfen mit Wärmespeicher sind empfehlenswerte Geräte.
Kaminofen Usedom 5W+ von Justus
- Maße (H x B x T): 116,2 x 49,2 x 37,3 cm Maße Feuerraum (H x B x T): 37 x 32,5 x 24 cm Luftregelun
- Justus Kaminofen Usedom 5 wärmePLUS mit 5 kW Leistung in schwarz Sandstein
- Maße (H x B x T): 116,2 x 49,2 x 37,3 cm
Der Kaminofen Usedom 5W+ von Justus besitzt einen „W+“ genannten Speicherstein oberhalb der Brennkammer und wurde ja bereits kurz vorgestellt. Es handelt sich um einen 1162 x 492 x 373 Millimeter großen Kaminofen mit einem schwarzen Stahlkorpus und einer Speckstein- oder Sandsteinverkleidung. Die Nennwärmeleistung erreicht bei diesem Kaminofen mit Wärmespeicher 5 kW, das Raumheizvermögen 88 Kubikmeter.
Der Wirkungsgrad des Ofens liegt bei 80,2 Prozent, die Energieeffizienzklasse bei „A+“. Betreiben können Sie den Kaminofen Usedom 5W+ von Justus mit maximal 30 Zentimeter langem Scheitholz und mit Braunkohlebriketts. Im Strahlungsbereich (Front) muss der Kaminofen mindestens 80 Zentimeter Abstand zu brennbaren Materialien einhalten. Hinten und zur Seite sind es jeweils 20 Zentimeter.
Zur Ausstattung gehören neben dem Wärmespeicher der luftdurchströmte Griff, ein serienmäßig eingebauter externer Verbrennungsluftanschluss, die Scheibenspülung sowie die Mehrfachverriegelung der Brennkammertür und das Dreifach-Luftsystem. Es dosiert die Verbrennungsluft stets optimal für den bestmöglichen Verbrennungsprozess.
Kaminofen Ficus III von Haas + Sohn
- Hersteller: Haas & Sohn
- Gesamtleistung: 5 kW
- Beheizbares Volumen: 110 m³
Der Ficus III von Haas + Sohn gehört zu den Kaminöfen, bei denen ein Wärmespeicher optional eingebaut werden kann. Sie erhalten den Kaminofen also wahlweise mit oder ohne einen etwa 70 Kilogramm schweren Wärmespeicher. Der runde Kaminofen im modernen Design (Farbe: Perl-Schwarz) besitzt einen Durchmesser von 464 sowie eine Höhe 1550 Millimetern. Die Nennwärmeleistung erreicht 5 kW und das Raumheizvermögen 125 Kubikmeter. Der Wirkungsgrad liegt bei 81 Prozent und der Kaminofen besitzt die Energieeffizienzklasse „A+“.
Betreiben können Sie den Kaminofen mit maximal 30 Zentimeter langem Scheitholz und Holzbriketts. Zur Ausstattung des Ofens gehören die automatische Türverriegelung (Bauart 1), das Auto-Air-System für eine saubere und effiziente Verbrennung sowie die automatische Scheibenspülung und die Aschelade, die das Reinigen des Kaminofens vereinfachen. Externe Zuluft ist bei diesem Kaminofen möglich.
Kaminofen Aqua von Schmitzker
- Nennleistung: 7 kW
- Leistung wasserseitig: 4,8 kW
- Abgasmassenstrom: 7,4 g/s
Der Aqua des Unternehmens Schmitzker Heiztechnik aus Dresden ist ein wasserführender Kaminofen mit Wärmespeicher und Wärmetauscher. Er kann neben dem Aufstellraum Wasser für das zentrale Heizsystem oder Brauchwasser erwärmen. Der Kaminofen hat ein kantiges modernes Design. In der Variante aus Stahl besitzt er die Maße 1442 x 499 x 489 Millimeter (H/B/T). Hat er dagegen eine Steinverkleidung, misst er 1492 x 503 x 491 Millimeter. Die Mindestabstände zu brennbaren Materialien liegen bei 80 Zentimetern vorne, 20 Zentimetern seitlich und 15 Zentimetern hinten.
Über der Brennkammer befinden sich beim Aqua von Schmitzker elf Schamotte-Elemente als Wärmespeicher. Zur weiteren Ausstattung gehören die integrierte Scheibenspülung und der Aschekasten für die vereinfachte Reinigung. Die Nennwärmeleistung liegt bei 7 kW, das Raumheizvermögen bei 171 Kubikmetern und der Wirkungsgrad des Kaminofens mit der Energieeffizienzklasse „A+“ liegt bei relativ hohen 84,8 Prozent. Ein Betrieb mit einer von außen zugeführten Verbrennungsluft ist möglich.
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