Dauerbrandofen: viele Stunden Langzeitwärme

Dauerbrand-Kaminofen

Ist ein Kaminofen für Dauerbrand ausgelegt, bedeutet das natürlich nicht, dass er niemals ausgeht. Mit einem Dauerbrandofen entscheiden Sie sich stattdessen für einen Kaminofen, der aufgrund einer speziell gebauten Brennkammer noch relativ lange wärmt, nachdem Sie den letzten Brennstoff aufs Feuer gelegt haben.

Da ein Kaminofen Wärme mit dem Brennstoff Kohle besser hält als mit Scheitholz, werden oft Kaminöfen als Dauerbrandofen bezeichnet, die Sie unter anderem mit Kohle befeuern können. Aber das muss keineswegs immer so sein. Der folgende Artikel verrät Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Dauerbrandofens achten sollten, und nennt Ihnen verschiedene empfehlenswerte Dauerbrandöfen.

Neben Dauerbrand gibt es den Zeitbrand

Bei Kaminen und Kaminöfen unterscheidet man den Zeitbrand und den Dauerbrand. Definiert werden die beiden Begriffe sowohl in der DIN EN 13240 als auch in der DIN EN 13229. Die DIN EN 13240 definiert Anforderungen an frei stehende oder einzubauende Feuerstätten ohne funktionale Änderungen für feste Brennstoffe. Bei einer Feuerstätte ohne funktionale Änderungen wird zwar die Wärmeabgabe, nicht jedoch der Verbrennungsprozess beeinflusst, wenn Sie die Verkleidung der Feuerstätte verändern. Die DIN EN 13229 definiert dagegen Anforderungen an eine Feuerstätte, die man in eine Verkleidung oder Nische einbaut.

Wird ein mit Kohle befeuerter Dauerbrandofen bei Teillast betrieben und ordnungsgemäß bedient, kann die Brenndauer bis zu zwölf Stunden betragen, ohne dass Sie Kohle nachlegen müssen. Läuft der Dauerbrandofen im Volllastbetrieb, muss der Abbrand mit Kohle mindestens vier Stunden betragen. Bei Scheitholz sind die Anforderungen an die Brenndauer aber deutlich geringer.

Die Begriffe Dauerbrandofen und Zeitbrandofen sagen nichts darüber aus, wie lange Sie den Ofen ohne Unterbrechung betreiben können. Sowohl den Dauer- als auch den Zeitbrandofen können Sie – wenn der Hersteller nichts anderes sagt – dauerhaft betreiben. Bei einem Zeitbrandofen wäre der Dauerbetrieb jedoch sehr aufwändig, sodass Zeitbrandöfen eher selten als dauerhafter Ersatz für eine Zentralheizung eingesetzt werden.

Dauerbrandofen: Besonderheiten und Varianten

Viele Kaminöfen mit Dauerbrand-Funktion können Sie mit Scheitholz oder Kohle betreiben. Bei den Öfen mit Kohleverfeuerung gibt es am Boden der Brennkammer oft eine Kuhle, in die während der Verbrennung immer wieder Kohle nachrutscht. Sie dient zur Optimierung des Verbrennungsprozesses. Soll der Ofen möglichst lange ohne weitere Brennstoffzufuhr heizen, lässt man ihn zudem mit gedrosselter Luftzufuhr laufen.

Wie den Zeitbrand- gibt es auch den Dauerbrandofen in raumluftabhängigen und raumluftunabhängigen Varianten. Der raumluftabhängige Kaminofen bezieht die Luft für den Verbrennungsprozess aus dem Aufstellraum. Dagegen erhalten raumluftunabhängige Varianten ihre Verbrennungsluft von außerhalb des Raumes. Bei Dauerbrandöfen gibt es zudem luftgeführte und die wasserführende Varianten. Wasserführende Geräte erwärmen neben der Luft Wasser und stellen so Wärmeenergie für das zentrale Heizsystem oder für warmes Trinkwasser bereit.

Beim Design der Dauerbrandöfen gibt es eine große Bandbreite. So präsentiert sich beispielsweise der Dauerbrandofen Velten von Haas und Sohn* als ein Kaminofen im Retrodesign mit braun und weiß lackierten sowie verzierten Kacheln. Ein Dauerbrandofen mit einem modernen Design ist dagegen der Tura Lina Compact von Olsberg*. Er besitzt eine große Glasfront und wird an der Wand aufgehängt.

Die passende Ofenverkleidung kann ein Wärmespeicher sein

Sie erhalten einen Kaminofen mit Dauerbrand-Funktion ohne Verkleidung oder mit unterschiedlichen Verkleidungsvarianten: beispielsweise mit Sandstein oder Speckstein. Beim Dauerbrandofen mit Speckstein-Verkleidung dient der Speckstein auch als Wärmespeicher, weil die Speicherkapazität des Materials hervorragend ist.

Die entstehende Wärme wird bei einem Kaminofen mit solch einer Verkleidung aufgrund der Speicherung über einen längeren Zeitraum an die Umgebung abgegeben. Wärmespeicherndes Material kann aber nicht alleine als Ofenverkleidung dienen. Es lässt sich – mit demselben Effekt – auch in den Dauerbrandofen selbst integrieren.

Lesetipp:

Erfahren Sie noch mehr in diesem umfangreiche Kaminofen-Ratgeber.

Kaufkriterien beim Kauf eines Dauerbrandofens

Viele wichtige Kriterien für den Kaminofen mit Dauerbrand-Funktion unterscheiden sich in keiner Weise von denen, die beim Kauf anderer Kaminöfen gelten. Genannt wurden ja bereits luft- und wassergeführte sowie raumluftabhängige und raumluftunabhängige Geräte, zwischen denen Sie sich entscheiden können.

Was darüber hinaus wichtig ist: Die Leistung des Ofens sollte zur Größe des zu beheizenden Raums passen. Die Einheit, in der die Nennwärmeleistung angegeben wird, ist Kilowatt (kW). Noch einfacher können Sie die Leistung anhand von Angaben zum Raumheizvermögen beurteilen. Es wird in Quadrat- oder Kubikmetern angegeben und steht für den maximal mit dem Ofen beheizbaren Raum.

Bauart des Dauerbrandofens: Wichtig kann bei einem Kauf zudem die Bauart des Kaminofens sein. Nur ein Dauerbrandofen der Bauart 1 ist für die Mehrfachbelegung eines Schornsteins geeignet. Nur er kann also an einen Schornstein angeschlossen werden, an den bereits andere Feuerstätten angeschlossen sind.

Ein Kaminofen der Bauart 1 hat eine selbstschließende Tür zur Brennkammer, sodass ein Betrieb nur bei geschlossener Brennkammertür möglich ist. Dadurch können keine Abgase von anderen an den Schornstein angeschlossenen Öfen in den Aufstellraum dringen.

Energieeffizienz: Die Energieeffizienz lässt sich bei einem Kaminofen mit Dauerbrandfunktion anhand des Wirkungsgrades beurteilen. Der in Prozent angegebene Wirkungsgrad steht für den Anteil der potenziell nutzbaren Wärmeenergie des Brennstoffs, der vom Ofen tatsächlich in Wärme umgewandelt wird. Je höher der Wirkungsgrad des Ofens ist, desto energieeffizienter arbeitet er. Tendenziell haben Kaminöfen einen niedrigeren Wirkungsgrad als Pelletöfen.

Noch schneller lässt sich die Energieeffizienz anhand des Energieeffizienzlabels beurteilen. Hier wird die Energieeffizienz mit Buchstaben angegeben, wobei „G“ sehr schlecht und „A++“ exzellent ist. Die Bewertung „A++“ wird von einem Kaminofen mit Dauerbrand-Funktion aber praktisch nie erreicht. Kaminöfen mit der Bewertung „A“ oder „A+“ sind deshalb sehr gut.

Abstände zu brennbaren Bauteilen: Kaminofen-Hersteller machen Angaben über den benötigten Sicherheitsabstand Ihres Ofens zu brennbaren Bauteilen. Auf diese Angaben sollten Sie achten, wenn Sie einen Dauerbrandofen kaufen. Für ausreichenden Sicherheitsabstand müssen Sie im Aufstellraum an der Stelle, an der Sie Ihren Dauerbrandofen aufstellen möchten, ausreichend Platz einplanen. Natürlich sind neben den Angaben zum Sicherheitsabstand die Maße des Kaminofens für ein Urteil darüber wichtig, ob der Dauerbrandofen ausreichend Platz im Aufstellraum hat.

Technische Ausstattung:Achten sollten Sie nicht zuletzt auf technische Highlights, die Ihnen die Dauerbrandöfen bieten. Manche haben spezielle Technologien für eine optimierte Verbrennungsluft, Feinstaubfilter für verringerte Emissionen, luftdurchströmte Türgriffe oder spezielle Türschließsysteme. Welche Technologien man als besonders wichtig einstuft, ist eine individuelle Entscheidung.

Ausgereift und gut: drei empfehlenswerte Dauerbrandöfen

Die folgenden drei Kaminöfen mit Dauerbrand-Funktion sind allesamt auf ihre Art einzigartig und deswegen eine Empfehlung wert.

Dauerbrandofen Velten von Haas und Sohn

Mit einer Größe von 460 x 740 x 780 Millimetern ist dieser rustikale Dauerbrandofen von Haas+Sohn ein eher kleines Modell. Seine Leistung liegt bei bis zu 6 kW und sein Raumheizvermögen bei 140 m³. Geprägt ist das Retrodesign des Ofens vor allem durch die Verkleidung mit verzierten braunen und weißen Kacheln.

Der Dauerbrandofen selbst besteht aus Gusseisen und ist zudem mit Schamottesteinen im Inneren ausgestattet. Sie speichern die Wärme, sodass der Velten von Haas+Sohn den Aufstellraum besonders lange beheizen kann. Den Dauerbrandofen mit der Energieeffizienzklasse A können Sie mit Scheitholz und Holzbriketts sowie mit Braun- oder Steinkohle betreiben. Ausgestattet ist er unter anderem mit einem Rüttelrost. Dadurch ist es einfacher, die Asche zu entsorgen.

Dauerbrandofen Faro Aqua 2.0 von Justus

Der Faro Aqua 2.0 ist ein Beispiel für einen wasserführenden Kaminofen mit Dauerbrand-Funktion. Der raumluftunabhängige Dauerbrandofen besitzt eine selbstschließende Brennkammertür und ist damit grundsätzlich für die Mehrfachbelegung eines Schornsteins geeignet. Der runde Ofen hat eine Höhe von 1501 und einen Durchmesser von 520 Millimetern. Den Ofen der Energieeffizienzklasse A+ können Sie mit maximal 33 Zentimeter langem Scheitholz oder mit Holzbriketts betreiben. Die Nennwärmeleistung des Kaminofens liegt bei 8,5 kW und die wasserseitige Leistung erreicht 4,7 kW. Das Raumheizvermögen kommt auf 200 m³ und der Dauerbrandofen hat einen Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent. Ein 24-Stunden-Dauerbetrieb ist möglich.

Den Faro Aqua 2.0 erhalten Sie in diversen Designausführungen, wobei sich alle Varianten modern präsentieren. In der Regel besteht der Korpus aus schwarzem Stahl. Nur in der Kombination mit einer Speckstein-Verkleidung können Sie sich für einen Korpus aus schwarzem oder gussgrauem Stahl entscheiden. Den Faro Aqua 2.0 gibt es ohne Verkleidung mit einer Abdeckplatte aus schwarzem Stahl, Glas oder Speckstein. Daneben können Sie sich für den Ofen mit einer Verkleidung aus Speckstein, Sandstein oder Kalkstein entscheiden.

Geprüft ist der Dauerbrandofen als raumluftabhängige Feuerstätte. Zur Ausstattung des Kaminofens von Justus gehört der luftdurchströmte XXL-Stangengriff, der auch bei vollem Betrieb nicht zu heiß wird, ein Dreifach-Luftsystem für eine optimierte Verbrennung sowie eine Scheibenspülung.

Dauerbrandofen München von Thermia

Der runde Dauerbrandofen München ist ein Kaminofen des kroatischen Herstellers Thermia. Der Kaminofen mit Dauerbrand-Funktion besitzt eine Nennwärmeleistung von 7 kW sowie ein Raumheizvermögen von 200 m³ und einen Wirkungsgrad von 80,7 Prozent. Seine Maße betragen 1177 x 533 x 533 Millimeter (Höhe/Durchmesser).

Der Ofen der Bauart 1 (Mehrfachbelegung ist prinzipiell möglich) besitzt einen Korpus aus grauem Stahl und eine Verkleidung aus Speckstein. Er speichert dadurch die entstehende Wärme sehr gut. Der Ofen besitzt sowohl ein Fach für Heißgetränke über als auch ein Fach für Scheitholz unter der Brennkammer. Betrieben werden kann er mit Holz und Braunkohle.

Quellen
  • https://www.feuerdepot.de/blog/dauerbrand-oder-zeitbrand-was-ist-was-und-welcher-ofen-ist-richtig-fur-mich/
  • https://www.schmidt-schornsteinfegermeister.de/informationen/feuerst%C3%A4ttentypen/
  • https://lexikon.immobilien-fachwissen.de/index.php?UID=547250911&ATOZ=Z&KEYWORDID=8505
  • https://lexikon.immobilien-fachwissen.de/index.php?UID=547250911&ATOZ=$&QUERY=SIEHE&OLDKEYWORD=8505&KEYWORDID=8504

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