Kaminbausatz: Kaminöfen für Heimwerker
Ein Kaminofen-Bausatz ist keineswegs immer die preisgünstigste Variante, wenn man mit einem Scheitholz-Kaminofen heizen möchte. Oft handelt es sich bei den Öfen aus den Bausätzen um verkleidete und fest in eine Immobilie eingebaute Geräte. Im Vergleich zu einem freistehenden Kaminofen sind sie bisweilen um einiges teurer.
Vergleicht man sie jedoch mit einem ansonsten ähnlichen, aber nicht als Bausatz vorliegenden Kaminofen, entfaltet so ein Kaminbausatz durchaus Sparpotenzial. Als Ausgleich zur Ersparnis übernimmt man einen Teil der Arbeiten, die ansonsten Fachleute durchführen, selbst. Im folgenden Artikel erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Kaminbausatz kaufen, und was bei der Montage des Ofens wichtig ist.
Kaminbausatz: Welcher Kamin denn?
Als Kaminbausatz werden in einzelnen Teilen gelieferte Kaminöfen bezeichnet, die Sie selbst bei sich zu Hause montieren. Bei verschiedenen Bausätzen stehen unterschiedlich viele Eigenleistungen an, bevor Sie den selbstgebauten Kaminofen in Betrieb nehmen können.
Hier im Artikel geht es um einen Kaminofen-Bausatz für Scheitholz, wenn von Kaminbausätzen die Rede ist. Allerdings sind das keineswegs die einzigen Kaminbausätze auf dem Markt.
Bei Recherchen im Internet stoßen Sie beispielsweise auf Bausätze für offene Kamine. Im Gegensatz zum offenen Scheitholzkamin trennt eine Tür (meist: Glastür) die Brennkammer des Scheitholzkaminofens vom Aufstellraum.
Elektrische Kamine und Ethanolkamine werden – wie der Scheitholz-Kaminofen – oft ebenfalls als Kaminöfen bezeichnet. Und auch sie werden mitunter als Kaminbausatz verkauft. Wer sich für solch einen Bausatz interessiert, sollte also genau schauen, was ihm da angeboten wird und womit der jeweilige Kamin beheizt wird.
Die Auswahl an Scheitholz-Kaminbausätzen ist groß
Auch bei den Scheitholz-Kaminbausätzen bleibt eine große Auswahl unterschiedlicher Varianten, für die Sie sich entscheiden können. Das gilt etwa beim Ofen-Design. Auf dem Markt finden Sie zum Beispiel Kaminbausätze mit einer einzigen Frontscheibe.
Aber es gibt auch den Kaminbausatz für Eckkamine, die neben der Frontscheibe eine Seitenscheibe besitzen, sowie die Variante mit einer Front- und zwei Seitenscheiben (links und rechts).
Sie können sich bei den Kaminbausätzen zudem sowohl für einen klassischen als auch für einen modernen Designstil entscheiden. Ein Beispiel für einen traditionellen Stil liefert der Kaminbausatz Genf II (Ruivina Komfort-III) von Haas+Sohn.
Er besitzt Säulenimitate sowie verzierte Sockel und ähnelt damit einem klassischen offenen Kamin in einem feudalen Gutshaus. Ganz anders präsentiert sich zum Beispiel der Kaminofen-Bausatz Pinus desselben Herstellers: mit glatter, nicht verzierter Front sowie einem gradlinigen modernen Design.
Auswahl herrscht auch bei der Funktionalität
Als Kaminofen-Bausatz erhalten Sie luftgeführte, aber auch wasserführende Kaminöfen. Wasserführende Kaminöfen erwärmen nicht nur die Luft, sondern zusätzlich Wasser. Dieses Wasser befindet sich zum Beispiel in einer Wassertasche, die in den Kaminofen integriert ist. Mit diesem Wasser wird über Wärmetauscher Trinkwasser oder Heizwasser für ein zentrales Heizsystem erwärmt.
Die Montage eines wasserführenden Kaminofens ist in der Regel komplizierter als die eines luftführenden, da eine Verbindung zum zentralen Heiz- oder Trinkwassersystem installiert werden muss. Bei einem luftgeführten Gerät ist das nicht der Fall.
Das bedeutet auch: Der Kamin-Bausatz für den wasserführenden Kaminofen verursacht mehr Arbeit und erfordert mehr handwerkliches Geschick. Sie sollten realistisch einschätzen, ob Sie die jeweilige Aufgabe meistern können.
Vor dem Kauf steht immer die Planung
Machen Sie sich bereits vor dem Kauf eines Kamin-Bausatzes Gedanken, wo Sie ihn aufstellen möchten und ob Sie einen eigenen Schornstein für den Kaminofen benötigen oder ihn an einen bereits genutzten anschließen können.
Falls Sie solch eine Mehrfachbelegung eines Schornsteins planen, müssen Sie sich für einen Kaminofen der Bauart 1 entscheiden.
Diese Kaminöfen besitzen eine selbst schließende Tür zur Brennkammer, sodass der Kaminofen nicht bei offener Tür betrieben werden kann. So wird verhindert, dass Abgase anderer an den Schornstein angeschlossener Feuerstätten in den Aufstellraum dringen.
Ebenfalls wichtig: Hersteller definieren für ihre Kaminöfen Mindestabstände zu brennbaren Materialien. Auch solche Vorgaben sollten Sie beachten. Am besten stimmen Sie sich bereits vor dem Kauf mit einem Schornsteinfeger ab. Er muss den installierten Ofen am Ende in jedem Fall abnehmen. Ohne seine Einwilligung ist kein legaler Betrieb des Ofens möglich.
Den Schornsteinfeger vorab in die Planung einbeziehen, hilft Ihnen, mögliche Schwierigkeiten im Vorfeld zu erkennen und – falls möglich – Lösungen zu entwickeln. Darüber hinaus verhindert der Kontakt zur Fachperson, dass Sie sich für einen falschen Kamin-Bausatz entscheiden, den Sie bei sich zu Hause gar nicht aufstellen können.
Ein Ziel der verpflichtenden Ofenabnahme durch einen Schornsteinfeger ist es einerseits, die Sicherheit beim Betrieb des Geräts zu gewährleisten. Darüber hinaus soll sie richtiges Heizen mit Holz durch die installierte Ofentechnik sicherstellen, damit die Menge von Feinstaub und anderer Emissionen möglichst gering bleibt und damit der Ofen im Rahmen gesetzlicher Vorgaben läuft.
Achtung: Die Landesbauordnung definiert in einigen Bundesländern Einschränkungen, wenn es um den Bau von Kaminen durch fachfremde Personen geht. Auch deshalb sollten Sie Ihr Projekt vorab mit dem Schornsteinfeger besprechen.
Manche Kamin-Bausätze sind Komplettpakete
Manche Kaminbausätze werden als Komplett-Bausätze angeboten. Das bedeutet: Sie beinhalten alle Materialien, Technikteile und Zusätze (z.B. Putz), die Sie für den Bau des jeweiligen Kaminofens benötigen.
Wie der Lieferumfang bei solch einem Kaminbausatz aussehen kann, zeigt beispielhaft das Unternehmen Spartherm Feuerungstechnik GmbH in seiner Broschüre über Heizkamin-Komplettbausätze.
In der Broschüre präsentiert Spartherm den Lieferumfang beim Komplettbausatz für seine Ofenvariante Nr. 18. Herzstück im gelieferten Kaminofen-Bausatz ist der Heiz- oder Kamineinsatz. Hinzu kommen unter anderem Ofenrohre, Ofenbau-Platten, Luftgitter Porenbetonsteine sowie Materialien wie Natursteinkleber, Ofenputz, Schrauben und Rohrschellen.
Achten Sie auf den Lieferumfang
Nicht jeder Kaminofen-Bausatz enthält sämtliche Teile, die Sie zum Bau des jeweiligen Ofens benötigen. Sie sollten deshalb beim Kauf eines Kaminbausatzes immer darauf achten, was Sie mit dem Bausatz geliefert bekommen und was eventuell noch fehlt. Bisweilen wird Ihnen zum Beispiel ein Bausatz geliefert, der alle Einzelelemente zum Bau des eigentlichen Kaminofens enthält.
Falls Sie aber eine feuerfeste Bodenplatte benötigen, müssen Sie die ebenso zusätzlich besorgen wie das Rauchrohr oder ein möglicherweise nötiges Verbindungsstück für eine externe Luftzufuhr. Das so etwas im eigentlichen Bausatz fehlt, muss kein Nachteil sein. Aber Sie sollten es vorab wissen, um Preise vergleichen zu können.
Achten Sie auch auf Hinweise wie „Anstrich mit handelsüblicher Dispersionsfarbe zwingend erforderlich“. Sie beschreiben Arbeiten, die nicht bei jedem Kamin-Bausatz anstehen. Bisweilen werden Ihnen zudem optionale Zusätze für Ihren Kaminbausatz geboten, beispielsweise Speichersteine.
Speichersteine werden in einen Kaminofen integriert, damit sie einen Teil der entstehenden Wärme speichern.
Im Vergleich zu Öfen ohne Speichersteine bleibt die Hitze bei Speicheröfen deutlich länger erhalten, wenn das Brennholz bereits abgebrannt ist. Falls Sie Speichersteine haben möchten, kann es sein, dass sie Ihnen bei einen Kamin-Bausatz als kostenpflichtiger Zusatz angeboten werden, während sie beim anderen bereits integriert sind.
Auch so etwas sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie diverse Kaminofen-Bausätze preislich miteinander vergleichen.
Auswahlkriterien beim Kauf eines Kamin-Bausatzes
Viele Auswahlkriterien beim Kauf eines Kamin-Bausatzes sind die gleichen wie die beim Kauf eines fertigen, freistehenden Kaminofens. Der Kaminofen, den Sie mit dem Kamin-Bausatz bauen, sollte eine geeignete Nennwärmeleistung (Einheit: kW) besitzen, damit sich die von Ihnen definierte Fläche tatsächlich mit ihm beheizen lässt. Neben der Nennwärmeleistung sind Angaben zum beheizbaren Raumvolumen in Kubikmeter oder Quadratmeter hilfreich.
Achten Sie beim Kauf eines Kaminofen-Bausatzes zudem auf Angaben zum Wirkungsgrad des Ofens und zu seiner Energieeffizienzklasse. Effizienzklassen existieren von der Klasse „G“ bis zur Klasse „A++“, die von Scheitholzöfen aber praktisch nie erreicht wird. Ein Scheitholzofen der Effizienzklasse „A+“ ist sehr gut.
Die Abmessungen des Ofens (Höhe/Breite/Tiefe) sollten bei Ihrem Kauf ebenfalls eine Rolle spielen. Und nicht zuletzt kann das Gewicht des Ofens wichtig sein. Bisweilen wiegt so ein Gerät mehrere Hundert Kilogramm und Sie müssen abklären, ob das mit der Statik des Hauses kompatibel ist.
Hier finden Sie eine große Auswahl empfehlenswerter Kaminbausätze für Ihr Zuhause – passend für jeden Geschmack, modern oder zeitlos.
Beispiel für die Installation eines Kaminbausatzes
Wenn Sie den Kaminofen auf einem brennbaren Untergrund (z.B. Holzboden) aufstellen möchten, müssen Sie zuerst die Bodenplatte legen. Zudem sind eventuell Dämmplatten nötig, die die Wände in der Nähe des Kaminofens vor Hitze schützen. Bisweilen sind sie im Kaminbausatz enthalten, aber keineswegs immer.
Achten Sie in jedem Fall auf Angaben des Herstellers zu den Mindestabständen, die der Kaminofen zu brennbaren Materialien einhalten muss. Am besten zeichnen Sie in einem weiteren Schritt auf, wo genau Sie den Ofen hinstellen möchten. Zeichnen Sie auch die Stelle auf, wo das Ofenrohr durch die Wand geführt werden soll.
Anschließend wird der Kaminsockel gemauert und der Kamineinsatz aufgestellt. Die Füße des Kaminofens werden ausgerichtet. Nun bohren Sie das Loch für das Ofenrohr, um den Ofen mit dem Schornstein zu verbinden.
In das Loch wird die Ofenmuffe eingesetzt und mit einem feuerfesten Mörtel fixiert. Nun wird das Ofenrohr als Verbindung von Kaminofen und Schornstein gesetzt. Ist diese Arbeit getan, entnehmen Sie dem Kaminbausatz die Teile, mit denen Ihr Kaminofen verkleidet wird (falls vorhanden).
Drei empfehlenswerte Kaminbausätze
Die folgenden drei Kaminbausätze bieten überzeugende Produkteigenschaften und haben jeweils eigene Reize. Einer hat ein eher traditionelles und zwei haben ein modernes Design. Eine der modernen Varianten können Sie zudem als Kaminbausatz für einen wasserführenden Kaminofen kaufen.
Kaminbausatz Genf II (Ruivina Komfort-III) von Haas+Sohn
- Kaminbausatz Genf
- Hersteller: Haas & Sohn
- Gesamtleistung: 8 kW
Der bereits erwähnte Kaminbausatz Genf II (Ruivina Komfort-III) von Haas+Sohn besitzt ein klassisches Design und ist mit 1940 Millimetern relativ hoch. Seine Breite liegt bei 1130 und seine Tiefe bei 760 Millimetern.
Die Nennwärmeleistung kommt auf 8 kW, das Raumheizvermögen liegt bei 165 Kubikmetern und das Gewicht bei 470 Kilogramm. Der Wirkungsgrad erreicht 81,7 Prozent.
Die Brennkammer ist beim Genf II mit Schamotte ausgestattet. Darüber hinaus gehören eine automatische Scheibenspülung sowie eine extragroße Glasscheibe zur Ofenausstattung.
Mit dem Kamin-Bausatz wird spezieller Wärmespeicherbeton als Verkleidung geliefert, durch die Wärme länger und gleichmäßiger abgegeben wird. Den unbehandelten Wärmespeicherbeton können Sie individuell gestalten.
Kamin-Bausatz Centro von Justus
Im Gegensatz zum Genf II ist der Centro von Justus ein Kaminofen-Bausatz, der Ihnen den Bau eines Kaminofens mit einem modernen, schnörkellosen Design ermöglicht. Der Kamin-Bausatz bietet Ihnen die Montage des Ofens auf Basis eines Baukastenprinzips. Er enthält neben einem Stahl-Kamineinsatz Leichtbeton-Elemente.
Der Kaminofen kann ebenso freistehend wie bündig an der Wand montiert werden und die Leichtbeton-Elemente können Sie nach der Montage in einer handelsüblichen Dispersionsfarbe Ihrer Wahl streichen.
Die Nennleistung dieses Kaminofens mit großem Sichtfenster liegt bei 7 kW, das Raumheizvolumen bei 144 Kubikmetern. Die Mehrfachverriegelung der Brennraumtür schützt vor schneller Abnutzung und dank der integrierten Scheibenreinigung müssen Sie die Sichtscheibe des Ofens nur selten reinigen.
Zur Ausstattung des Centro von Justus gehören zusätzlich der Türgriff mit Luftkühlung und das integrierte Holzfach. In dem 1623 x 850 x 647 Millimeter (Höhe/Breite/Tiefe) großen Gerät können Sie sowohl bis zu 33 Zentimeter große Holzscheite als auch Braunkohlebriketts verbrennen, sodass ein 24-Stunden-Betrieb möglich ist.
Der Wirkungsgrad des Ofens mit der Energieeffizienzklasse A+ erreicht über 82 Prozent.
Kaminbausatz S11 von Camina Schmid
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Den Kaminofen-Bausatz S11 von Camina Schmid erhalten Sie entweder mit dem Kamineinsatz Lina 6745 (luftgeführt) oder mit dem Kamineinsatz Lina W 6751 als wasserführende Variante. Als Speicherofen speichert der S11 einen Teil der erzeugten Wärme und gibt sie verzögert ab.
Der Kaminofen der Bauart 1 hat ein Gewicht von 330 Kilogramm und die Maße 1.500 x 1.560 x 900 Millimeter (Höhe/Breite/Tiefe). Er ist in Höhe und Breite also annähernd quadratisch und überzeugt mit einem modernen Design.
Die Nennwärmeleistung des S11 liegt bei 14,5 kW, sein Raumheizvermögen erreicht 365 Kubikmeter und sein Wirkungsgrad über 80 Prozent. Verkleidet ist der S11 mit Speicherbeton. Der Kaminofen ist schwenkbar und wurde mit einer automatischen Scheibenspülung ausgestattet.
Als Orientierungswert für den Holzverbrauch werden 5,2 kg/h angegeben und die Brennkammer ist für Scheitholz bis zu einer Länge von 45 Zentimetern geeignet.
- https://www.derofenfuchs.de/kaminoefen-kamine-ethanol/kaminbausaetze/kaminbausaetze-gerader-scheibe
- https://www.ofenseite.com/kaminbausatz#kaminbausatz
- https://www.hark.de/produkte/kamine/systemkamin-als-kaminbausatz-zur-selbstmontage-hark/seite/2.html
- https://www.ofen.de/kaminbausatz
- https://www.obi.de/ratgeber/technik/heizen-und-klimatisieren/offenen-kamin-selber-bauen/
- https://www.heizungsfinder.de/kaminofen/formen/selber-bauen
- https://www.hagebau.de/beratung/kaminoefen/kaminofen-selber-bauen/
- https://www.selbst.de/kaminbausatz-31319.html
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