Luftbefeuchter im Verbrauchertest

Luftbefeuchter im Test

Produkttests von Verbrauchermagazinen können unabhängige Bewertungen geben, um Haushaltsgeräte objektiv zu vergleichen. Leider gibt es bislang keinen Luftbefeuchter-Vergleich durch Stiftung Warentest, aber es lohnt sich ein Blick auf das Schweizer Konsumentenmagazin K-Tipp und die amerikanischen Consumer Reports. Neben der Befeuchtungsleistung ist die Verkeimung der Luftbefeuchtungsgeräte und der ausgestoßenen feuchten Luft ein wichtiges Produktmerkmal. Hier schneiden Kaltverdunster und Luftwäscher besser ab als Ultraschall-Zerstäuber. Andere Vergleichskriterien können Benutzerfreundlichkeit, Lautstärke oder Stromverbrauch sein.

Haben Sie vor, sich einen Raumbefeuchter anzuschaffen und suchen nach Bewertungen von Luftbefeuchtern durch Stiftung Warentest? Vielleicht haben Sie dann auch Interesse an den Ergebnissen der Produkttests durch Consumer Reports und K-Tipp. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchungen durch diese Verbrauchermagazine zusammen.

Wo gibt es unabhängige Testergebnisse von Luftbefeuchtern?

Viele Luftbefeuchter geben in den Produktbeschreibungen großzügige Versprechen, dass sie besonders leise, leistungsstark oder hygienisch arbeiten würden. Doch sind diese Angaben selten durch unabhängige Untersuchungen bestätigt, und es ist klar, dass Hersteller ihre Produkte gerne in bestem Licht erscheinen lassen möchten. Glücklicherweise gibt es in vielen Ländern Organisationen und Institute, die ihre Finanzierung offenlegen und so deutlich machen, dass die Ergebnisse und Bewertungen ihrer Untersuchungen nicht durch Kooperation mit ausgewählten Hersteller-Firmen verzerrt werden.

Gibt es einen Luftbefeuchter-Vergleich von Stiftung Warentest?

Die bekannteste deutsche Institution, die regelmäßig Haushaltsgegenstände und andere Produkte auf ihre Funktionstüchtigkeit, Anwenderfreundlichkeit und mögliche Gesundheits­gefahren hin untersucht, ist die Stiftung Warentest. Leider gibt es bislang noch keinen einzigen Vergleich von Luftbefeuchtern durch Stiftung Warentest. Bei der Suche im Online-Portal des Verbrauchermagazins werden Sie einen Verweis finden auf einen Luftbefeuchter-Test des Schweizer Pendants K-Tipp aus dem Jahr 2015. [1,2]

Luftwäscher ist Testsieger im Schweizer Verbrauchertest

Das Verbrauchermagazin K-Tipp veröffentlicht regelmäßig Ergebnisse von Produkt-Tests. 2015 sind zehn verschiedene Geräte zur Raumbefeuchtung untersucht worden, darunter fünf Ultraschallzerstäuber, vier Verdunster und ein Verdampfer. Als einziger Luftbefeuchter mit der Note „sehr gut“ ist der Testsieger des Produktvergleichs ausgezeichnet worden: der LW45 Luftwäscher der Firma Venta*. [1-4]

Venta Luftbefeuchter Original LW45, Reduzierung von Hausstaub und Pollen aus der Luft, für...
  • Genial einfache effektive Luftbefeuchtungstechnologie
  • Kinderleichte Bedienung & Reinigung
  • Natürliche Reduzierung von Schadstoffen in der Luft bei einer Raumluftfeuchte von 40–60 %

Ausschlaggebend für diese Bewertung war die geringe Keimzahl, die im Gerät und der ausgestoßenen befeuchteten Luft gemessen wurde. Neben dem Luftwäscher sind auch die drei mit „gut“ bewerteten Raumbefeuchter Geräte, die auf Kaltverdunstung basieren. Hierbei wird lediglich die natürliche Fähigkeit von Wasser ausgenutzt, aus einer Flüssigkeit in trockene Luft überzugehen. Bei diesem Prozess bleiben Schmutz, eventuelle vorhandene Bakterien oder gelöste Minerale im Wasserbad zurück, weshalb die befeuchtete Luft hygienisch einwandfrei ist.

Abzüge für einige der Kaltverdunster gab es allerdings aufgrund unzureichender Befeuchtungsleistung. Weil keine zusätzliche Energie in Form von Wärme oder Ultraschall eingesetzt wird, um die Verdunstung zu beschleunigen, fällt die Erhöhung der Luftfeuchte in der Regel geringer aus als bei Ultraschallzerstäubern.

Luftbefeuchter-Vergleiche durch Consumer Reports

Auch in den USA gibt es eine Organisation, die unabhängige Produkttests zum Zwecke des Verbraucherschutz durchführt und veröffentlicht: die Consumer Reports. Der Umfang der Tests fällt üblicherweise sehr groß und vielfältig aus; der Luftbefeuchter-Vergleich umfasst beispielsweise 64 verschiedene Luftbefeuchtungsgeräte. [5]

Zu den Testsiegern im Jahr 2017 zählen der Verdampfer SPT SU-9210 (Produkt auf Amazon.com ansehen), der Luftbefeuchter HCM-350 von Honeywell (Produkt auf Amazon.com ansehen), der mit UV-Licht Keime abtötet, der Vornado Evap3 Luftbefeuchter*, der mit zusätzlichem Filter ausgestattet ist, das Modell Kenmore 3688 sowie der Raumbefeuchter Vicks V3700 (auf Amazon.com ansehen). [6] Unter den tragbaren Luftbefeuchtern hat der Hunter QLS-03 (auf Amazon.com ansehen) gewonnen, weil er als einziges Gerät selbst mit hartem Wasser genauso gut funktioniert hat wie mit kalkarmem. [7]

 

Vornado Evap3 Luftbefeuchter, HU1-0038-06
  • Hygienische Luftbefeuchtung durch Wick Filter
  • Befeuchtungsleistung: 0,4 l/h
  • Wassertank: 6,8 l

 

Bewertungen von Luftbefeuchtern

Bei allen Produktvergleichen ist essenziell, dass transparent kommuniziert wird, welche Bewertungskriterien in die Ergebnisse mit eingeflossen sind. Nur dann kann eine objektive Einschätzung gegeben werden, und nur dann sind die Gesamtergebnisse für den Anwender nachvollziehbar. Am besten werden auch die Teilergebnisse für einzelne Kriterien veröffentlicht, sodass Sie selbst eine individuelle Gewichtung vornehmen können, falls Sie eigene Prioritäten setzen möchten.

Vergleichskriterien für Luftbefeuchter

Welche Kriterien in die Bewertungen mit einfließen, kann sich je nach Testanbieter unterscheiden. Während Befeuchtungsleistung und Verkeimung immer untersucht werden, hat K-Tipp außerdem den Stromverbrauch, die Handhabung, und das Vorhandensein eines Hygrostaten in die Bewertung mit einfließen lassen.

Die Consumer Reports berücksichtigen hingegen neben der Handhabung die Geräuschentwicklung als separates Kriterium und prüfen außerdem die Tauglichkeit, mit hartem, kalkhaltigen Wasser benutzt werden zu können.

Befeuchtungsleistung

Luftbefeuchtungsgeräte werden gekauft, um die Raumfeuchte zu erhöhen, daher ist die Rate, mit der Wasser an die Luft abgegeben wird, ein wichtiges Produktmerkmal. Allerdings gilt nicht immer: je mehr, desto besser. Bei leistungsstarken Geräten und in kleinen Räumen droht Überfeuchtung: es wird mehr Wasser ausgestoßen, als die Luft aufnehmen kann. Das überschüssige Wasser schlägt sich an Einrichtungsgegenständen, Boden und Wänden nieder und erhöht die Gefahr der Schimmelbildung.

Besonders bei Verdampfern und Ultraschallverneblern ist die Gefahr der Überfeuchtung gegeben. Kaltverdunster und Luftwäscher können aufgrund ihres Funktionsprinzips nur maximal so viel Wasser abgegeben, wie die Luft aufnimmt.

Keimbelastung von Luftbefeuchtern

Der zweitwichtigste Aspekt für Verbraucher ist die Zahl an Keimen in der ausgestoßenen Luft. Die Feuchtigkeit im Gerät schafft ideale Bedingungen für das Gedeihen von Bakterien, Algen und Schimmelpilzen. Die Verkeimung ist ein großes Problem bei Ultraschall-Zerstäubern, da diese jegliche Bestandteile im Wasser mit in den erzeugten Nebel verteilen, also auch mögliche Keime. Verdampfer sind weniger gefährdet, da durch das starke Erhitzen viele Bakterien abgetötet werden, In Kaltverdunstern können Keime zwar wachsen, jedoch gelangen diese nicht so leicht in die Abluft, weil bloß Wasser verdunstet. Und Luftwäscher können sogar die Zahl an Bakterien in der Luft reduzieren, weil sie im Wasser gebunden werden.

Welche Luftbefeuchter lassen sich mit hartem Wasser betreiben?

Kaltverdunster und Luftwäscher sind sehr robust und können in der Regel mit jeglicher Art von Wasser betrieben werden. In Verdampfern hingegen bleibt gelöster Kalk zurück und bildet Verkrustungen, die die Funktionalität beeinträchtigen können. Regelmäßige Säuberung ist zwar ausreichend, um Kalkflecken zu entfernen, bedeutet aber einen höheren Arbeitsaufwand. In Ultraschall-Verneblern wird der Kalk mit dem Wasser zerstäubt und bleibt im ausgestoßenen Nebel enthalten. Verdunsten dann die feinen Wassertröpfchen, fällt der zurückbleibende Kalk als weißer Staub zu Boden und bedeckt Möbel und Einrichtungsgegenstände. Dies ist zwar nicht direkt gefährlich, aber ein unschöner Nebeneffekt der Luftbefeuchtung mit kalkhaltigem Wasser.

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