Das Badezimmer ist der Raum Ihrer Wohnung, in dem am meisten Feuchtigkeit in kurzer Zeit an die Luft abgegeben wird. Das warme Wasser verdunstet schnell und erhöht die Luftfeuchte, die sich dann an kühlen Oberflächen wie Spiegeln und Fensterscheiben, aber auch in Zimmerecken niederschlägt. Nicht immer lässt sich die Feuchtigkeit durch ein Fenster nach draußen leiten. Um trotzdem das Bad zu trocknen, gibt es spezielle Badlüfter.
Wie funktioniert ein Bad-Abluftventilator?
Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, können Sie entweder einen Luftentfeuchter anschaffen oder einen Lüfter mit Ventilator. Während ein Entfeuchter das Wasser gezielt zum Kondensieren bringt und damit aus der Luft entfernt, sorgt ein Abluftventilator im Bad dafür, dass die feuchte Luft aus dem Raum herausgeblasen wird und trockene Luft nachströmt. Abluftventilatoren müssen immer an einen Lüftungsschacht angeschlossen werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Feuchtigkeit nicht bloß in der ganzen Wohnung verteilt wird, sondern nach draußen geleitet wird.
In Räumen mit Toilette hat ein WC-Lüfter fürs Bad die zusätzliche Funktion, auch schlechte Gerüche zu entfernen, indem die belastete Luft abgesaugt wird. Falls die Geruchsbeseitigung bei Ihnen im Vordergrund steht, sollten Sie den WC-Lüfter nahe der Toilette einbauen. Es gibt sogar Modelle, die direkt in den Toilettensitz integriert werden und die schlecht riechende Luft über das Abwasserrohr der Toilette entfernen.
Wie groß muss ein Bad-Ventilator sein?
Die Umwälzleistung eines Abluftventilators im Bad muss ausreichend hoch gewählt werden, um zu verhindern, dass sich Kondensat an der Tapete niederschlägt. Nur solange die Feuchtigkeit in der Luft vorliegt, kann sie vom Ventilator eines Badlüfters nach draußen befördert werden. Als Faustregel sollte das in einer Stunde umgewälzte Volumen das acht- bis zehnfache des Raumvolumens betragen. Hat Ihr Badezimmer beispielsweise eine Größe von 6 m² bei einer Höhe von 2,5 m, beträgt das Raumvolumen 15 m³. Der Abluftventilator im Bad sollte also eine Umwälzleistung zwischen 120 m³/h und 150 m³/h erreichen können. Größere Geräte mit mehr Luftdurchsatz erfordern breitere Durchmesser der Lüftungsrohre.
Welche Zusatz-Funktionen muss ein Badlüfter haben?
Die meisten Abluftventilatoren lassen sich mit dem Lichtschalter fürs Badezimmer verbinden: sobald Sie das Licht einschalten, schaltet sich der Lüfter automatisch ein. Verlassen Sie den Raum wieder und schalten Sie das Licht aus, beendet auch der Lüfter seinen Betrieb. Ein solches Verhalten lässt sich durch eine einfache Verkablung realisieren und verhindert zu hohe Stromkosten durch einen Dauerbetrieb des Badlüfters.
Einen ähnlichen Effekt haben Bad-Ventilatoren mit Bewegungsmelder, die sich einschalten, sobald eine Person das Badezimmer betritt. In hellen Räumen mit großen Fenstern ist es tagsüber oft überflüssig, das Licht einzuschalten. Ein Bewegungssensor sorgt dann dafür, dass der Lüfter trotzdem läuft.
Ein häufiges Problem ist aber, dass Sie fertig geduscht haben und das Bad verlassen wollen, aber die Zeit noch nicht ausgereicht hat, um die Luft vollständig zu trocknen. Abhilfe schaffen Badlüfter mit Nachlauf, die für eine festgelegte Zeitspanne nach Ausschalten des Lichts weiterlaufen.
Alternativ können Sie sich auch für einen Abluftventilator mit Feuchtigkeitsmesser entscheiden. Verfügt Ihr Lüfter über einen Hygrostat, schaltet er sich automatisch ein, sobald die Luftfeuchtigkeit einen bestimmten Wert überschreitet, und hört erst auf, wenn dieser Schwellwert unterschritten wurde. Badlüfter mit Feuchtigkeitsmesser sollten auf eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 60% eingestellt werden, um Schimmelbildung effektiv zu verhindern.
Um zu verhindern, dass der laute Badlüfter auch nachts bei jedem Toilettengang anspringt und den Rest der Familie durch sein Betriebsgeräusch aufweckt, ist ein Bad-Ventilator mit Zeitverzögerung ideal: er schaltet sich erst ein, wenn das Licht beispielsweise für mehr als zehn Minuten brennt. Wenn Sie nur kurz das Bad betreten, bleibt der Lüfter hingegen ausgeschaltet.
Wie werden Abluftventilatoren im Badezimmer eingebaut?
Ein Badlüfter benötigt einen Zugang zu einem Abluftschacht oder Lüftungsrohr und wird direkt auf die Öffnung in der Wand aufgesetzt. Wenn in Ihrer Wohnung noch keine Hohlräume zu diesem Zweck vorgesehen sind, sind aufwendige Arbeiten am Mauerwerk notwendig, die Sie nur von Fachpersonal durchführen lassen sollten. Die elektrische Installation hingegen ist übersichtlich und kann auch von gut informierten Laien nach Anleitung selbst durchgeführt werden. Dabei muss unterschieden werden zwischen Badlüftern mit Nachlauf oder Feuchtesensor, deren Betrieb auch bei ausgeschaltetem Licht ermöglicht werden muss, und Modellen, die nur per Schalter gesteuert werden.
Wann sind Ventilatoren fürs Badezimmer gesetzlich vorgeschrieben?
Bei der Planung von Wohnungen müssen sich Architekten an die Norm DIN 18017-3 halten, die Vorgaben zur Entlüftung von fensterlosen Feuchträumen macht. Wenn Sie also Küche, Toilette oder Badezimmer ohne Fenster haben, müssen Sie für ausreichende Entlüftung sorgen. In der Norm werden auch Zahlenwerte für einen minimalen Abluftvolumenstrom genannt, die sich je nach genauer Funktionsweise der Anlage unterscheiden. In bedarfsgeführten Entlüftungsanlagen (also bei Badlüftern, die nur zum Duschen eingeschaltet werden) beträgt der minimale Luftstrom beispielsweise 15 m³/h. In reinen Toilettenräumen gelten noch niedrigere Mindest-Anforderungen an die WC-Lüfter.