Ozon beim Luftreiniger – wie schädlich sind Ionisatoren wirklich?

Ozon beim Luftreiniger

Ionisatoren reinigen die Raumluft durch die Bildung von Ionen. Als Nebenprodukt entsteht dabei Ozon. Dieses farblose Gas ist hochreaktiv und wirkt reizend auf die Atemwege. Die Verwendung von Ionisatoren wird daher kontrovers diskutiert. Wie schädlich sind Ozon produzierende Luftreiniger wirklich?

Ionisatoren sorgen in den eigenen vier Wänden für eine saubere und gesunde Raumluft. Durch die Bildung von Ionen werden Schadstoffe aus der Luft beseitigt. Als Nebenprodukt entsteht jedoch Ozon. Das Gas gilt als gesundheitsschädlich. Der Einsatz von Ionisatoren wird daher häufig als bedenklich wahrgenommen.

Ozon Luftreiniger – wie schädlich sind sie wirklich? Was ist überhaupt Ozon? Und auf was sollten Sie beim Umgang mit Ionisatoren achten? Wir haben recherchiert.

Ionisatoren produzieren Ozon als Nebenprodukt

Ionisatoren sind Luftreiniger, die ohne Filtersysteme auskommen. Die Reinigungswirkung beruht auf der Produktion von Anionen. Es handelt sich dabei um negativ geladene Teilchen, welche potenzielle Schadstoffe in der Luft binden. Es bilden sich schwere Partikel-Cluster, die entweder zu Boden sinken oder von einer integrierten Metallplatte im Ionisator angezogen werden. Die Luft wird auf diese Weise von Schadstoffen befreit.



Es gibt allerdings einen kleinen Haken: bei der Erzeugung von Ionen wird durch die Geräte als Nebenprodukt Ozon gebildet. Es handelt sich um ein hochreaktives Gas, das ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellt.

Was ist Ozon?

Ozon ist ein farbloses Gas, dessen Moleküle aus jeweils drei Sauerstoffatomen bestehen (O3). Diese Molekülstruktur ist chemisch sehr instabil. Ozon besitzt das große Verlangen ein Sauerstoffatom abzugeben und zu dem biatomaren Sauerstoff (O2) zu reagieren, den wir für unsere Atmung brauchen. Ozon ist daher äußerst reaktiv und greift andere Moleküle schnell an. Es ist ein starkes Oxidationsmittel.

Die große Reaktionsfähigkeit des Ozons hat Vor- und Nachteile für uns:

In der Stratosphäre schützt uns das Ozon zuverlässig vor UV-Strahlung. Bei der Wasseraufbereitung dient es als umweltfreundliches Oxidationsmittel zur Entkeimung. In Verbindung mit Raumluftreinigern spaltet es unter anderem Geruchsmoleküle und beseitigt so unangenehme Gerüche aus der Wohnung.

Das Problem ist, dass die Spaltprodukte des Ozons ein gesundheitliches Risiko für uns darstellen können – ebenso wie das Ozon selbst.

Ozon Luftreiniger – wie schädlich sind sie wirklich?

Prinzipiell müssen Ionisatoren von Ozongeneratoren unterschieden werden. Erstere produzieren Ozon lediglich als Nebenprodukt, wohingegen Ozongeneratoren das Ozon gewollt in die Raumluft abgeben.



Ozonbildung durch Luftreiniger – ein zweischneidiges Schwert

Auf der einen Seite spaltet Ozon potenzielle Schadstoffe in der Luft. Es beseitigt auf diese Weise unangenehme Gerüche und kann Krankheitserreger unschädlich machen.

Auf der anderen Seite entstehen jedoch zum Teil gefährliche Abbauprodukte, die gesundheitsschädlicher sein können als die Ausgangsprodukte selbst. Das gilt insbesondere für die Bestandteile von Zigarettenrauch. Die Deutsche Lungenstiftung warnt daher davor, den Qualmgeruch in Raucherwohnungen mit Ozon Luftreinigern zu beseitigen.

Darüber hinaus ist das Ozon selbst nicht ungefährlich. Bereits geringe Ozon-Konzentrationen in der Raumluft führen zu Reizungen der Atemwege, Husten und Kopfschmerzen. Vielleicht erinnern Sie sich an den einen oder anderen Hochsommer, als in den Nachrichten vor einer zu hohen Ozonbelastung gewarnt wurde? Insbesondere für Asthmatiker ist das durchaus problematisch.

Ozon in der Atemluft ist also in der Tat schädlich. Aber was heißt das nun für Ionisatoren? Ist die Nutzung dieser Geräte grundsätzlich gefährlich? Nicht unbedingt!

Worauf Sie beim Umgang mit Ozon Luftreinigern achten sollten



Die Verwendung von Ionisatoren ist nicht grundsätzlich gefährlich. Wichtig ist, dass es sich um ein modernes Gerät handelt. Bei modernen Ionisatoren wird das Ozon überwiegend im Gerät festgehalten und so gut wie gar nicht in die Raumluft abgegeben. Somit stellt das Gas in der Regel keine Gefahr für Ihre Gesundheit dar.

In folgenden Fällen, sollten Sie jedoch auf Ionisatoren verzichten:

  • in einem Raucherhaushalt
  • wenn Sie Allergiker oder Asthmatiker sind
  • wenn Sie sich bei dem Gerät nicht sicher sind, wie hoch die Ozonbelastung tatsächlich ist

Ozongeneratoren hingegen, sollten Sie grundsätzlich nicht zur dauerhaften Anwendung nutzen. In manchen Situationen ist der Einsatz jedoch zeitweise sinnvoll –  beispielsweise bei starker Geruchsbelästigung oder Schimmelbefall. Sie sollten sich bei der „Ozon-Behandlung“ jedoch nicht im Raum befinden und diesen erst wieder betreten, wenn sich das Ozon vollständig abgebaut hat.

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HEPA-Luftreiniger als ozonfreie Alternative

Falls Sie sich unsicher sind, können Sie alternativ einen Luftreiniger mit einem HEPA/Aktivkohle-Kombifilter verwenden. Solche Geräte garantieren eine ozonfreie Schadstoff- und Geruchsbeseitigung, indem sie die Luft filtern. Manchmal weisen diese Luftreiniger allerdings eine integrierte Ionenfunktion auf – diese können Sie einfach ausgeschaltet lassen.

-> Zum großen HEPA-Filter Ratgeber

Fazit

Der Vorteil von Ionisatoren ist, dass Sie keinen Filter wechseln müssen. Es gibt jedoch auch einen Nachteil: Als Nebenprodukt entsteht Ozon. Ozon ist gesundheitsschädlich, sobald es in die Raumluft gelangt. Es reizt die Atemwege und spaltet Schadstoffe in teilweise noch gefährlichere Abbauprodukte. Bei modernen Ionisatoren wird allerdings so gut wie kein Ozon mehr in die Luft abgegeben. Wenn Sie jedoch Bedenken haben, ist ein ein Luftreiniger mit HEPA-Filter eine hervorragende und sorgenfreie Alternative!

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