Niedrige Luftfeuchtigkeit – Ursachen und Auswirkungen

Niedrige Luftfeuchtigkeit

Gute Luftqualität bedeutet auch, die richtige Luftfeuchte zu realisieren. Zu wenig Feuchtigkeit in der Luft reizt die Schleimhäute und macht Ihren Körper leichter anfällig für Infektionen. Um Ihre Gesundheit auf Dauer nicht unnötigen Risiken auszusetzen, sollten Sie zu niedrige Luftfeuchtigkeit auf Dauer vermeiden.

Was versteht man unter niedriger Luftfeuchtigkeit und warum kann sie krank machen? Welche Faktoren können trockene Luft in Ihrer Wohnung erklären und wie lassen sie sich ausschalten? In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Informationen zu niedriger Luftfeuchte.

Ab wann ist Luft trocken?

Wie feucht oder trocken wir Luft empfinden, hängt davon ab, wie viel Wasser sie enthält. Abhängig von der Temperatur gibt es einen Maximalwert, wie viel Feuchtigkeit höchstens aufgenommen werden kann bevor das Wasser wieder kondensiert. In warmer Luft ist dieser Maximalwert viel höher als in kalter Luft.



Für das Wohlbefinden ist aber nur die relative Luftfeuchte von Bedeutung. Sie gibt die Menge an Wasser in der Luft als prozentualen Anteil an, bezogen auf die maximal erreichbare Feuchtigkeitsmenge. Da letzterer Wert temperaturabhängig ist, wird bei gleicher absoluter Menge an aufgenommenem Wasser warme Luft als trockener empfunden als kalte. Viele Menschen spüren ab einer Luftfeuchtigkeit unter etwa 30% Beschwerden.

Die Luftfeuchtigkeit auf einen Zahlenwert zu schätzen, fällt den meisten Menschen aber schwer. Erst extrem feuchte oder trockene Luft rufen Symptome hervor, die als Indizien für hohe bzw. niedrige Luftfeuchtigkeit gewertet werden können. Falls Sie die Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung besser einstellen möchten, ohne erst abzuwarten, bis deutliche Anzeichen von zu niedriger Feuchtigkeit auftreten, sollten Sie ein Hygrometer zu Rate ziehen. Mit einem solchen Messinstrument lässt sich die aktuelle lokale Luftfeuchtigkeit genau bestimmen. Für ein angenehmes Raumklima sollte die Luftfeuchte zwischen 40% und 60% liegen.

Auswirkungen niedriger Luftfeuchtigkeit auf Ihre Gesundheit

Niedrige Luftfeuchtigkeit macht sich als erstes dort bemerkbar, wo es eigentlich feucht sein sollte: an Ihren Schleimhäuten. Da Wasser bei geringer Luftfeuchte leichter verdunstet, trocknen Mund und Nase schneller aus. Die Folge sind ein Kratzen im Hals und verstärktes Durstgefühl. Um wenigstens von innen heraus die Schleimhäute ausreichend mit Wasser zu versorgen, müssen Sie bei trockener Luft ausreichend trinken.

Ein Austrocknen der Schleimhäute hat aber noch weitreichendere Auswirkungen. Die Nase beispielsweise filtert in gesundem Zustand die Atemluft sehr effektiv: nicht nur Staubpartikel werden zurückgehalten, auch Bakterien und Viren werden bekämpft. Dieser Filtermechanismus funktioniert allerdings nur reibungslos, wenn die Schleimhäute ausreichend feucht sind.

Aber auch unabhängig vom Ihrer körpereigenen Abwehr fördert trockene Raumluft die Infektion mit Grippeviren. Dies lässt sich zum einen zurückführen auf eine längere Lebensdauer der Viren in trockener Luft, zum anderen erfolgt auch die Verbreitung der Viren schneller und weiter. Als Folge ist bei einer Luftfeuchte zwischen 20 und 35 Prozent ist das Infektionsrisiko mit Grippeviren bis zu dreimal so hoch wie bei einer relativen Feuchte von 50% [1].



Neben Krankheitserregern fällt auch die Belastung durch Hausstaub in trockenen Räumen höher aus. Sie ließe sich durch Erhöhen der Luftfeuchtigkeit um bis zu 80% senken [2]. Weitere Symptome von zu trockener Luft machen sich an der Haut bemerkbar, die schnell rissig wird. Besonders Lippen sind früh davon betroffen.

Was führt zu niedriger Luftfeuchtigkeit?

Im Winter ist die Zimmerluft besonders häufig zu trocken. Wird kühle Außenluft beim Lüften ins Gebäude gelassen und dann aufgewärmt, sinkt die relative Luftfeuchte stark ab. Besonders stark macht sich das bei Kipplüftung bemerkbar, wo ständig warme Luft nach draußen strömt und Feuchtigkeit mit sich nimmt. Öffnen Sie stattdessen Ihre Fenster nur kurz, aber weit – auch Ihr Geldbeutel wird es Ihnen danken.

Falls Sie Probleme aufgrund zu trockener Wohnungsluft haben, versuchen Sie, möglichst tagsüber zu lüften, wenn die Außentemperaturen noch höher sind. Dadurch müssen Sie die Luft weniger stark erhitzen und die Luftfeuchte sinkt nicht so drastisch. Alternativ können Sie auch die Heizungsthermostaten ein wenig herunter drehen. Bei gleicher absoluter Wassermenge in der Luft ist die relative Feuchte bei kühleren Temperaturen höher.

Sollten Sie trotz guter Lüftungsstrategie über längere Zeiträume unter trockener Luft in Ihren vier Wänden leiden, können Sie diese auch befeuchten, indem Sie gezielt für Feuchtequellen in der Wohnung sorgen. Am schönsten anzusehen sind sicherlich Zimmerpflanzen, die über ihre Blätter Wasser verdunsten, aber als kurzfristige Maßnahmen können auch Hausmittel wie feuchte Handtücher auf den Heizungskörpern Abhilfe schaffen.



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