8 Tipps zum richtigen Heizen und Lüften im Winter

Tipps zum Heizen und Lüften im Winter

In diesem Winter 2022/2023 sind alle BürgerInnen der Bundesrepublik Deutschland aufgerufen, Gas zu sparen. Gelingt dies nicht in ausreichendem Maß, drohen Ausfälle in der Stromversorgung oder gezielte Abschaltungen großer Industrieanlagen. Für Mieter*innen mit einer Gasheizung bedeutet das: Sparen beim Heizen.

Gas sparen beim Heizen

Während sich Hausbesitzer*innen, Vermieter*innen und Firmen nach Alternativen umsehen, die Gas ersetzen können, bleibt Mieter*innen nichts anderes übrig, als mit dem vorliebzunehmen, was eingebaut ist. Für die Bewohner*innen von knapp 20 Millionen Wohnungen heißt das, heizen mit und sparen am Gas. Neben der Notwendigkeit generell weniger CO₂ ausgestoßen und den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen, die eine Gasmangellage mit sich bringen würde, liegt das auch im eigenen Interesse.

Heizungsthemostat
Quelle: geralt 7349347 / pixabay.com

Seit die Gaspreise im Frühjahr dieses Jahres im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine explodiert sind, fragen sich immer mehr Menschen: Wie viel muss ich für Gas bezahlen? Aktuell sind das etwa 22 Cent pro Kilowattstunde und damit mehr als dreimal so viel wie vor einem Jahr. Durch gleichbleibende Gebühren und Netzentgelte sowie die gesenkte Umsatzsteuer auf Gas werden die Verbraucherpreise nicht ganz so stark steigen. Insgesamt darf man aber immer noch eine um mindestens 16 Prozent erhöhte Gasrechnung erwarten.

Ob die Preise in nächster Zeit wieder sinken, ist vollkommen unklar. Begonnen haben die Preissteigerungen jedenfalls schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Dieser hat die ohnehin gestiegenen Preise jedoch explodieren lassen. Bei den aktuellen Preisen kostet das Beheizen einer 90 m2 Wohnung etwa 2.772 Euro im Jahr, für eine 140 m2 Wohnung werden 4.928 Euro fällig. Selbst für eine 45 m2 Wohnung belaufen sich die Heizkosten nach aktuellem Preis auf 770 Euro im Jahr.

 

Unsere Tipps für ideale Raumluft im Winter

Deshalb sollte auch aus eigenem finanziellem Interesse möglichst beim Gasverbrauch gespart werden. Folgende Tipps können insbesondere Mieter*innen dabei helfen.

Tipp #1

Nur frei stehende Heizkörper arbeiten effizient. Vermeiden Sie es daher, sie mit Möbeln zuzustellen oder mit Vorhängen abzudecken.

Tipp #2

Die meiste Wärme geht über die Fenster verloren. Ziehen Sie deshalb Vorhänge, Rollläden und Jalousien in der Nacht oder in ungenutzten Zimmern zu. Das kann den Wärmeverlust über die Fenster um mehr als 20 Prozent senken.

Tipp #3

Wer wenig lüftet, verliert auch wenig Wärme. Auf das Lüften ist aber aus gesundheitlichen Gründen sowie wegen der Schimmelgefahr nicht vollständig zu verzichten. Anstatt jedoch Fenster längere Zeit auf Kipp zu lassen, empfiehlt es sich, lieber einige Male stoßzulüften.

Tipp #4

Nicht überheizen! Jeder Mensch hat eine andere Wohlfühltemperatur – grundsätzlich gilt aber, dass in Wohnräumen 20 bis 22 Grad Celsius für die meisten Menschen und Tätigkeiten ausreichend sind. In der Küche reichen bereits 18 Grad, in Schlafzimmern kann man eventuell sogar darunter gehen.
Es ist jedoch auch hier zu beachten, dass die Schimmelgefahr steigt, je kälter ein Raum ist. Kältebrücken oder besonders hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen die Schimmelgefahr und rechtfertigen auch ein paar Grad mehr. Im Badezimmer sollte daher eher mehr als 22 Grad herrschen.

Tipp #5

Heizkörper richtig einstellen! In der Regel verfügen Heizungen heute über Thermostatventile. Diese messen die Umgebungstemperatur und versuchen sie auf den eingestellten Wert zu regulieren. Ein mittlerer Wert entspricht dabei etwa 20 Grad. Stellen Sie also die Heizkörper auf die gewünschte Temperatur ein, anstatt sie voll aufzudrehen, wenn Ihnen kalt ist. Nachts kann die Heizung auf 17 oder 18 Grad zurückgestellt werden (wenn die Zentralheizung nicht von sich aus in den Nachtmodus geht). Damit lassen sich bis zu 10 Prozent Heizenergie einsparen. Besonders leicht geht dies mit modernen, programmierbaren Ventilen.

Tipp #6

Heizkörper entlüften! In vielen Heizungssystemen sammelt sich mit der Zeit Luft an. Oft lassen sich Heizkörper einzeln entlüften. Nur wenn keine Luft im System ist, läuft die Heizung mit maximaler Effizienz. Bei zu viel Luft im Heizkörper wird dieser gar nicht mehr warm, aber auch Fließ- und Gluckgeräusche deuten auf zu viel Luft im Heizkörper.

Tipp #7

Natürlich soll es nicht darum gehen, in der eigenen Wohnung zu frieren, allerdings kann eine umgehängte Decke oder ein Schal eine etwas niedrigere Raumtemperatur durchaus erträglich machen.

Tipp #8

Eine gewisse Reduzierung des Wärmeverlusts lässt sich außerdem mit einer zielgenauen Dämmung der Wand hinter dem Heizkörper erreichen. Baumärkte bieten entsprechende Dämmmatten für wenige Euro an.

Wer alle Tipps beachtet, kann seinen Gasverbrauch um bis zu 20 Prozent senken, ohne dabei allzu viel Komfort einzubüßen. Langfristig sollten sich Eigentümer*innen jedoch lieber nach einer anderen, klimagerechten Heizmethode wie Fernwärme, Pelletöfen und Wärmepumpen umsehen.

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