Raumluft im Allergikerhaushalt – natürliche Luftreinigung zur Entlastung
Allergiker können kaum vorhersehen, welche Mikropartikel gerade ihr Immunsystem reizen. Wohnungseinrichtung mit allergikerfreundlichen Materialien, gründliches Reinigen – auch von Feinstaub – und Hausmittel im Ernstfall tragen zur Entlastung bei. Dauerhaft tragen auch Pflanzen und Baustoffe zur Luftreinigung bei.
Allergikerfreundliche Baustoffe und technische Entlastung
Lehm ist ein sehr alter Baustoff mit osmotischen Eigenschaften. Nachteilig daran ist der starke Feuchtigkeitsaustausch. Vorteilhaft ist die Fähigkeit, Schad- und Reizstoffe zusammen mit der Feuchtigkeit aufzusaugen. Ebenfalls entlastend sind Bauplatten mit Schafwolle. Das enthaltene Keratin tauscht Schadstoffe aus der Raumluft nicht nur aus, sondern hält sie dauerhaft fest. Generell richtet sich der Handel verstärkt auf allergikerfreundliche Putze und Tapeten, Fußbodenbeläge und Dämmstoffe ein. Zusätzlich eignen sich Luftfilter, spezielle Lüftungsanlagen und Luftreiniger zum Sauberhalten bei starker Schadstoffsättigung der hereingelassenen Luft.
Wohnung lüften mit Reinigungskonzept
Lüften ist nun einmal unverzichtbar, um genügend Sauerstoff in Innenräume zu bekommen. Treten Allergieprobleme wie Schnupfen oder Atemnot ständig auf, sollte neben der Notfallmedizin ein Lüftungskonzept in Kombination mit technischen Luftreinigern eingehalten werden. Gelüftet wird demnach, wenn die Bewohner nicht im Raum sind und gereinigt, sobald das Fenster wieder geschlossen ist. Eine Grundbelastung durch Feinstaub, Pollen und Schmutzpartikeln aus der Umwelt ist dann trotzdem vorhanden, aber meist zu gering, um Nase und Atemwege zu belasten.
Glatte Flächen sind weniger allergenverdächtig
Parkett statt Flokatiteppich, glatte Fliesenböden statt rauer Naturstein oder Vinyl statt Korkboden lassen Staub und Schmutz oberflächlich liegen. Durch häufiges Absaugen oder die Anschaffung eines gründlichen Saugroboters gelangt solcher Schmutz gar nicht erst in die Raumluft. Ein bepflanzter oder mehrstufiger Zimmerbrunnen reinigt die Luft ebenfalls, gibt gleichzeitig gesunde Luftfeuchtigkeit ab und ist ganz nebenbei eine entspannende Wohnungseinrichtung. Gerippte Heizkörper ziehen Schmutz an, während glatte Infrarot-Heizstrahler oder glatte, schmale Heizplatten nicht teurer, aber deutlich weniger schmutzanfällig.
Pflanzen im Zimmer nur mäßig hilfreich
Im Dschungel wohnen mag für gesunde Menschen nach reichlich Sauerstoff und sauberer Luft klingen. Bei der Auswahl von Zimmerpflanzen müssen Allergiker sorgfältig vorgehen. Viele Grünpflanzen binden zwar im Blätterwald Schadstoffe, geben aber ihrerseits Stoffe ab, die zu Allergieattacken führen können. Auch durstige Pflanzen in immerfeuchter Erde können problematisch sein. Denn ständig feuchte Erde begünstigt Schädlingsbefall und Schimmelbildung. Wenige Pflanzen in großen Töpfen und oben auf der Blumenerde eine Schicht Tonkügelchen sind eine ideale Kombination.
Wasser, Pflanzen und Einrichtung kombinieren
Allergiker werden ihr Problem des hypersensiblen Immunsystems meist lebenslang nicht los. Sie sollten dennoch möglichst viel frische Luft im Freien atmen und ihre Innenräume nicht luftdicht vor der Außenwelt isolieren. Durch ständigen Kontakt können sich die Allergieprobleme zumindest teilweise abschwächen. Bei Einrichtung und Wasser im Raum gelten die bereits gegebenen Empfehlungen. Bei der Pflanzenauswahl sollten am besten solche gewählt werden, deren sämtliche Bestandteile auch für Kinder und Haustiere unbedenklich sind. Denn Pflanzen, die nicht giftig sind, geben auch kein Gift in die Raumluft ab.
Fazit
Naturpräparate gegen Allergiesymptome wie Schnupfen oder Atemnot helfen kurzfristig bei akuten Allergieattacken. Allergiker sollten für langfristige Entlastung ihre Wohnung mit osmotischen Baustoffen verputzen, glatte Flächen für Fußböden und Wände bevorzugen und ungiftige Pflanzen aufstellen. Zusätzlich gehören vernünftiges Stoßlüften und anschließende Luftreinigung zur alltäglichen Routine.
Bildquelle Titelbild:
@ AntonioGuillem / istockphoto.com
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