Giftstoffe in der Kleidung können schädlich für die Gesundheit sein

Kleidung in Garderobe

Kleidung wird üblicherweise über weite Strecken transportiert, bevor sie auf der Haut landet. Und es gibt viele Orte, an denen Schadstoffe in die Kleidung gelangen können. Diese Art von Kleidung ist sowohl für die, die sie tragen, als auch für die Umwelt schädlich. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Worin liegen die Ursachen für Schadstoffe in Kleidung?

Beim Anbau von Naturfasern werden Pflanzenschutzmittel verwendet. Formaldehyd wird bei der Herstellung von knitter- oder bügelfreien Textilien verwendet. Anschließend werden die Oberflächen mit Fluor, Chlor, Brom oder Jod veredelt. Die meisten Farbstoffe, die in der Textilindustrie verwendet werden, sind Azofarben. Es handelt sich dabei um Farbstoffe, die auf der Grundlage von Erdöl hergestellt werden. Diese Farbstoffe sind synthetisch. Auch andere Chemikalien wie Insektizide schützen die Kleidung während des Transports. Diese Inhaltsstoffe sind sowohl für die Umwelt als auch für Menschen und Tiere schädlich. Die Stoffe können allergische Reaktionen hervorrufen. Außerdem können sie Reizungen der Haut, der Augen und der Atemwege verursachen und so den Schlaf und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Einige von ihnen gelten als krebserregend.

Es gibt in Deutschland und Europa strenge Schadstoffgrenzen, deren Einhaltung überprüft werden muss. Dies ist ein wichtiges Thema für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. 2014 wurde ein Textilbündnis gegründet, das Unternehmen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen zusammenbringt. Das Ziel des Bündnisses besteht darin, Mensch und Natur bei der Herstellung und Verarbeitung von Kleidung keinen Schaden erleiden. Die Schadstoffe in der Kleidung können dadurch jedoch nicht vollständig vermieden werden.

Allerdings achten Markenhersteller wie Prada natürlich penibel auf ihren guten Ruf und stellen nur Kleidung her, bei der sich die gesamte Liefer- und Herstellungskette nachvollziehen lässt. Diese Kleider sind zwar in der Regel nicht zum Schnäppchenpreis zu bekommen. Dafür kann man sie viele Jahre tragen – und die Gesundheit dankt es einem ebenfalls.

Warum können gesetzliche Grenzwerte die Schadstoffbelastung nicht verhindern?

In Deutschland gibt es Gesetze, die eine zu große Belastung der Kleidung mit Schadstoffen verhindern. Zu diesen Vorschriften gehören das Produktionssicherheitsgesetz, die Gefahrstoffverordnung und die REACH-Verordnung (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien) Zudem überprüfen die Verbraucherschutzbehörden in Deutschland regelmäßig, ob die festgelegten Grenzen für Schadstoffe in der Kleidung auch eingehalten werden.

Dennoch enthalten die in Deutschland angebotenen Kleidungsstücke teilweise Schadstoffe. Die Gründe dafür sind vor allem, dass nicht alle potenziellen Schadstoffe gesetzlich verboten sind. Denn die Zahl der Farb- und Hilfsstoffe, die in der Textilindustrie verwendet werden und potenziell schädlich sind, ist enorm. Bei Waren, die aus außereuropäischen Ländern importiert wurden, ist das Risiko besonders hoch. Es ist oft nicht bekannt, wie die Produktionsbedingungen dort sind. Die Umwelt in den Ursprungsländern ist aufgrund fehlender Richtlinien besonders stark gefährdet. Zum Beispiel kann es dort vorkommen, dass Schadstoffe ins Abwasser gelangen. Außerdem ist die Gesundheit der Angestellten in den Fabriken häufig gefährdet.

Welchen Beitrag kann man außerdem zur Verringerung der Schadstoffbelastung in der Kleidung leisten?

  • Vermeiden Sie es, Kleidung zu kaufen, die unangenehm riecht.
  • Produkte mit Hinweisen wie „geruchsarm“, „geruchsfrei“ oder „antibakteriell“ wurden in der Regel zusätzlich behandelt und können Schadstoffe enthalten.
  • Vor dem ersten Tragen von Kleidung sollten Sie diese grundsätzlich waschen. Das Risiko für belastende Rückstände im Material lässt sich auf diese Weise zumindest reduzieren.
  • Second-Hand-Ware ist meist geringer mit Schadstoffen belastet, da sie bereits vielfach gewaschen wurde.
  • Auch beim Bügeln können Schadstoffe durch die Hitze freigesetzt werden. Es ist daher ratsam, die Kleidungsstücke vor dem Einräumen in den Schrank zu lüften.
  • Haben Sie oder Ihre Kinder Allergien? Bitte vermeiden Sie Kleidung, die mit den Hinweisen „separat waschen“ oder „Kleidung blutet aus“ versehen ist. Häufig sind stark eingefärbte Kleidungsstücke mit Schadstoffen belastet. „Blutet die Kleidung aus, so kann sich die Farbe durch den Kontakt mit menschlichem Schweiß lösen und auf die Haut und den Körper gelangen. Es kann schnell zu einer allergischen Reaktion kommen.
  • Um sich vor Schadstoffen zu schützen, ist ungefärbte Kleidung die beste Wahl.

Übrigens:

Es gibt einige Siegel, die umwelt- und hautfreundliche Kleidung erkennen lässt. Zwar wird an einigen dieser Label aus guten Gründen Kritik geübt. Generell gilt aber: Jedes der folgenden Label ist besser als keine entsprechende Deklarierung.

  • Blauer Engel – Textilien
  • Der grüne Knopf
  • Fairtrade Cotton
  • GOTS
  • IVN Best
  • Made in Green by OEKO-TEX

Bildquellen:
@ waldemarbrandt67w / unsplash.com

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