Luftverschmutzung verhindern – diese Gegenmaßnahmen helfen
Luftverschmutzung ist ein weltweites Problem, das jährlich mehrere Millionen Todesopfer fordert[1]. Die Ursachen verschmutzter Luft sind überwiegend auf den Menschen zurückzuführen: durch Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Kohlekraftwerke werden schädliche Partikel und Gase emittiert, z.B. Stickoxide, Ruß oder Feinstaub. Dieses Gemisch atmen wir zwangsläufig ein und unsere Gesundheit wird dadurch grundlegend beeinträchtigt. Es gibt keine andere Alternative – eine Lösung des Problems muss her!
Welche politischen Maßnahmen können helfen Luftverschmutzung zu verhindern ? Und was können wir persönlich im Alltag tun, um die Luftqualität zu verbessern?
Umweltpolitische Maßnahmen gegen Luftverschmutzung
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern, ist in Deutschland die Qualität der Luft mittlerweile verhältnismäßig gut. Das liegt nicht zuletzt an diversen umweltpolitischen Regulierungen zur Schadstoffbegrenzung in Industrie und Verkehr. Ausruhen kann sich das Land darauf jedoch nicht, denn bis zur Perfektion ist noch ein weiter Weg. In vielen Großstädten weltweit herrscht noch immer ein Zustand wie im Ruhrgebiet kurz nach der Industrialisierung. Und auch hierzulande werden die festgelegten EU-Grenzwerte von Feinstaub oft gravierend überschritten[2].
Luftverschmutzung kennt zudem keine Grenzen – Schadstoffe können sich über Hunderte bis Tausende von Kilometern ausbreiten. So liegt es letztendlich in der Verantwortung aller Staaten durch technischen Fortschritt und strengere Richtlinien für bessere Luft zu sorgen.
Folgende Maßnahmen auf politischer Ebene können helfen, die Luftqualität zu verbessern:
- strenge Schadstoffbegrenzung für Industrieanlagen und Kohlekraftwerke
- Reduktion der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Erdöl
- Umstieg auf erneuerbare Energien (Wind-, Wasser- und Sonnenkraft)
- verbesserte Filter- und Katalysatoren-Technologie zur Reduktion den Schadstoffausstoßes
- Förderung des öffentlichen (Nah-)Verkehrs und Ausbau von Radwegen
- Senkung der Preise für den öffentlichen Verkehr (Bus, Bahn, Tram etc.)
- Verkehrsbeschränkung innerhalb von Großstädten
- Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen
- Bei akuter Luftverschmutzung und Smog: Fahrverbot
- Finanzierung und Förderung der Umweltbildung
Aktiv gegen Luftverschmutzung – jeder Einzelne kann etwas tun!
Natürlich liegt es in der Verantwortung der Politik, mit entsprechenden Regularien für saubere Luft zu sorgen. Aber nicht nur! Wir tragen alle durch unser Handeln zur Luftverschmutzung bei – und so liegt es auch in unserer Macht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das funktioniert, indem wir bewusste Entscheidungen treffen.
Mobilität und Verkehr
(Nicht nur) in Deutschland gehört das Auto fast schon zur Grundausstattung im Leben – jeder zweite fährt hier ein eigenes Auto. Die Vorteile liegen für viele auf der Hand: mehr Zeit und Flexibilität. Was viele jedoch nicht offen zugeben ist, dass auch eine gute Portion Bequemlichkeit und Gewohnheit dahinter steckt. So kommt es, dass viele Fahrer gar nicht wirklich auf ihr Vehikel angewiesen sind. Das gilt insbesondere für Menschen, die in Stadtnähe wohnen und arbeiten.
Das heißt nun nicht, dass Sie direkt völlig auf Ihr Auto verzichten müssen. Doch durch kleine Umstellungen in Ihrem Mobilitätsverhalten, können Sie bereits viel für saubere Luft tun:
- Autofahrten einschränken bzw. das Auto wirklich nur im Notfall nutzen
- Fahrgemeinschaften bilden
- auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen
- mehr Radfahren und zu Fuß gehen
- auf Dieselfahrzeuge verzichten
- Geschwindigkeit reduzieren
- das Fahrzeug pflegen und lange nutzen
Wenn Sie in einer Stadt oder in Stadtnähe wohnen, können Sie versuchen, auf ein Auto zu verzichten. Glauben Sie mir, Sie gewöhnen sich dran! Am Ende schonen Sie dadurch nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Finanzen. Denn Sie sparen nicht nur Benzin, sondern zudem Kosten für Versicherung, Reparaturen, Anschaffung und Parkgebühren. Wenn Sie das alles zusammenrechnen, kommen Sie mit den Öffentlichen immer günstiger weg. Es hat außerdem noch einen weiteren positiven Nebenaspekt, wenn Sie das Auto stehen lassen: Sie bewegen sich mehr und leben dadurch gesünder.
Energie und Heizung
Indem Sie Energie sparen und erneuerbare Energiequellen nutzen, tragen Sie automatisch zur Verringerung der Luftverschmutzung bei. Außerdem sparen Sie auch hier wieder Geld.
Durch folgende Maßnahmen könne Sie Luftverschmutzung im Sektor „Energie“ reduzieren:
- effiziente Wärmedämmung
- insbesondere im Winter: korrektes Heiz- und Lüftungsverhalten
- Haushaltsgeräte mit niedrigem Energieverbrauch nutzen (Energieeffizienzklasse A)
- Gerätenutzung sparsam einsetzen
- Bei Verlassen des Hauses oder bei Tageslicht Licht ausschalten
- Holzverbrennung vermeiden, beispielsweise im Garten oder in offenen Kaminen
- Elektroheizung und Wärmestrahler vermeiden
- zu einem Ökostromanbieter wechseln. Empfehlenswert sind z.B. die einzelnen Mitgliedsgenossesnschaften der Bürgerwerke. Hier liegt die Stromerzeugung in Bürgerhand und Sie können sicher sein, dass kein großer Energiekonzern dahintersteckt.
Haushalt und Lifestyle
Die Verknüpfung mag nicht direkt ersichtlich scheinen, doch Fakt ist: durch unser Konsumverhalten beeinflussen wir direkt die Umwelt und die Luftqualität. Konsumgüter – sei das nun Essen, Technik, Kosmetik oder Kleidung – müssen produziert und transportiert werden. Dafür werden Ressourcen, Flächen und Energie benötigt und in den meisten Fällen geschieht das heutzutage industriell. All diese Prozesse verursachen Schadstoffemissionen.
Ein bewusster Konsum und Umgang mit Ressourcen hilft also, Schadstoffausstöße zu reduzieren und der Luftverschmutzung entgegenzuwirken. Beispielsweise können Sie folgende Maßnahmen treffen:
- Dinge Selber machen statt kaufen: Ob Reinigungsmittel, Kosmetik, Brot oder Tomatensoße – die Möglichkeiten Konsumgüter aus Rohmaterialien selbst herzustellen ist groß. Die Vorteile: es ist gesünder, umweltschonend, macht Spaß und schont sogar den Geldbeutel. Jede Menge Inspirationen gibt es zum Beispiel bei smarticular oder Utopia.
- Regional ist erste Wahl: Kaufen Sie Ihre Produkte weitestgehend lokal und regional. Je näher der Produktionsort, desto besser ist das für die Luft, da lange Transportwege wegfallen.
- Verpackung sparen: Die Herstellung von Verpackung verbraucht jede Menge Energie und Ressourcen und führt zu Schadstoffemissionen. Indem Sie Verpackungen – insbesondere Plastik – sparen, tragen Sie automatisch zur Verbesserung der Luftqualität
- Recycling, Kompostieren, Wiederverwerten. Entsorgen Sie Ihren Müll gewissenhaft. Wertstoffe müssen entsprechend recycelt werden, z.B. Kunststoff, Papier, Aluminium und Biomüll. Insbesondere Biomüll ist zu schade zum Wegwerfen – da heißt es Kompostieren und für Balkon und Garten nutzen!
- Umweltfreundliche Lacke, Farben und Reinigungsmittel verwenden: herkömmliche Produkte beinhalten gesundheitsschädliche Schadstoffe, die bei Trocknung ausdünsten. Das führt zur Verunreinigung der Raumluft in Ihrer unmittelbaren Nähe. Verwenden Sie deswegen nur umweltfreundliche Varianten. Als Reinigungsmittel funktioniert einfacher Haushaltsessig oder ein selbstgemachter Citrus-Essig-Allzweckreiniger
- Trend zur Genügsamkeit: „Weniger ist mehr“ – der Spruch mag ausgelutscht klingen, aber er ist wahr! Indem Sie Qualität vor Quantität stellen, schonen Sie nicht nur Luft und Umwelt, sondern werden auch automatisch glücklicher.
Luft reinigen zu Hause
Bewusstes Konsumieren und Handeln ist wichtig, um der Luftverschmutzung langfristig entgegenzuwirken. Um jetzt in Ihren eigenen vier Wänden für saubere Luft zu sorgen, können Sie zudem einen Luftreiniger einsetzen. Diese Geräte leiten die Raumluft durch ein ausgeklügeltes Filtersystem und sind so in der Lage diese von schädlichen Partikeln und Gasen zu befreien. Dazu zählen Feinstaub, Staub, Rauch, Pollen und Allergene.
Wann der Einsatz eines Gerätes sinnvoll ist und weiteres zum Thema, erfahren Sie in unserer Kategorie „Luftreiniger
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