Luftfeuchtigkeit senken – mit diesen Tipps gelingt es!
Feuchte Luft in der Wohnung kann auf Dauer zum Problem werden. Da Schweiß nicht mehr rasch verdunsten und dadurch die Haut kühlen kann, wird die Temperaturregulation des Körpers gestört. An einen erholsamen Schlaf ist dann nicht mehr zu denken. Längerfristig können die Schäden aber noch größer ausfallen: eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Bildung von Schimmel an den Wänden. Dieser greift nicht nur die Bausubstanz an, sondern stellt auch ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Eine Senkung zu hoher Luftfeuchte ist daher zwingend erforderlich.
Wieso ist hohe Luftfeuchtigkeit so schlimm? Und wie lässt sie sich effizient senken? Dieser Artikel stellt Tipps vor, wie Sie auf einfache Weise für weniger Feuchtigkeit und ein angenehmeres Raumklima sorgen können.
Warum Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung reduzieren sollten
Die Menge an Wasser in unserer Umgebungsluft bestimmt die Luftfeuchte. Sie kann variieren und (prinzipiell) Werte zwischen 0 und 100% annehmen. Immer, wenn Wasser verdunstet, steigt die Luftfeuchtigkeit auch an. Allerdings wird die Verdunstung immer schwieriger, je höher die Luftfeuchte ist. Bei vollständig mit Wasser gesättigter Luft (das heißt, einer Luftfeuchte von 100%) kann diese kein zusätzliche Feuchtigkeit mehr aufnehmen; eine Verdunstung von Wasser ist nicht mehr möglich.
Für uns Menschen erklärt dieses Prinzip, weshalb wir uns in sehr feuchter Atmosphäre oft nicht wohl fühlen: unsere Körpertemperatur wird in großem Maße durch Schwitzen reguliert; die Verdunstung des Schweißes sorgt dabei für einen Kühleffekt. Ist nun die Luft in Ihrer Wohnung bereits sehr feucht, kann der Schweiß nicht mehr so leicht verdunsten, und die Kühlung Ihres Körpers ist unterbunden. Gerade im Sommer, wenn die Temperaturen hoch sind, kann hohe Luftfeuchtigkeit schnell zu Kreislaufproblemen führen.
Um Schimmel vorzubeugen: senken Sie die Luftfeuchtigkeit
Eine mindestens ebenso große Gefahr stellt Schimmel dar. Um zu gedeihen, brauchen Schimmelpilze Wärme und Feuchtigkeit. Besonders gerne nistet sich Schimmel in Zimmerecken oder an Außenwänden an, wo die feuchte Luft bevorzugt kondensieren kann und so zu feuchter Tapete führt.
Wird Schimmel nicht sofort bekämpft, greift er den Untergrund an, auf dem er nistet, und frisst ihn langsam an. Eine akutere Gefahr für den Menschen geht allerdings von seinen Sporen aus, die der Pilz in die Luft freisetzt. Diese können zu Reizungen der Atemwege führen und gegebenenfalls auch allergische Reaktionen auslösen[1].
Wie lässt sich hohe Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen senken?
Um das Risiko gesundheitlicher Probleme durch zu feuchte Luft zu verringern, sollten Sie rasch Maßnahmen ergreifen, die Luftfeuchte in Ihren Wohnräumen zu reduzieren. Um zu verstehen, wie Sie Feuchtigkeit bekämpfen können, sollten Sie auch wissen, wodurch sie verursacht wird. Hauptquelle für Feuchtigkeit sind Sie als Bewohner: mit Ihrem Atem und Ihrem Schweiß geben Sie Wasser an die Zimmerluft ab.
Dazu kommen noch weitere Feuchtequellen: überall, wo flüssiges Wasser im Spiel ist oder nasse Gegenstände herumliegen, verdunstet Wasser und erhöht die Feuchtigkeit. Häufig lassen sich diese Quellen leicht beseitigen. Als Beispiel: beim Duschen und Kochen werden regelmäßig große Mengen Wasser in die Luft freigesetzt. Durch rasches Stoßlüften direkt nach den Aktivitäten kann verhindert werden, dass diese Feuchtespitzen sich in allen Räumen verteilen.
Im Schlafzimmer durch Lüften die Luftfeuchtigkeit senken
Der Mensch als Feuchtequelle bereitet besonders im Schlafzimmer Probleme: die ganze Nacht über atmet er feuchte Luft aus, sodass gegen Morgen die Luftfeuchte oft zu hoch ist. Sorgen Sie deshalb vor, indem Sie vor dem Schlafengehen noch einmal die Fenster weit aufreißen und kräftig durchlüften, um kühle, trockene Luft ins Zimmer zu lassen. Lüften Sie außerdem jeden Morgen nach dem Aufstehen, um die feuchte, verbrauchte Luft schnell wieder gegen frische auszutauschen.
Bei moderaten Außentemperaturen können Sie auch ausprobieren, bei gekipptem Fenster zu schlafen. Kipplüftung ist zwar sehr viel weniger effektiv als Stoßlüftung, aber angesichts der langen Nachtruhe einem weit geöffneten Fenster doch vorzuziehen. Falls Sie sich dazu entscheiden, nachts das Fenster gekippt zu lassen, sollten Sie aber auch Ihre Heizung herunterdrehen, um nicht die Heizkosten in den Himmel zu treiben und Ihr Geld aus dem gekippten Fenster zu schmeißen.
Wie lässt sich im Keller die Luftfeuchtigkeit reduzieren?
In Neubauten ist der Keller oft gut isoliert und zum Teil sogar als Wohnraum ausgebaut. In diesen Fällen können Sie die Feuchtigkeit im Keller mit den gleichen Mitteln bekämpfen. Gerade in Altbauten aber fehlt die entsprechende Isolierung, sodass Keller aufgrund ihrer Lage immer die kältesten Räume im Gebäude sind.
Im Winter ist die niedrige Temperatur eines Kellers kein großes Problem; hier können Sie zu jeder Tageszeit lüften, um trockene Außenluft ins Innere zu lassen. Im Sommer allerdings ist die Außenluft in der Regel wärmer als das Untergeschoss. Wenn Sie dann die Fenster öffnen, strömt warme Luft in die Kellerräume und kühlt dort ab. Da aber kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, erhöht sich beim Abkühlen die relative Luftfeuchte deutlich. Abhilfe gegen einen feuchten Keller kann schaffen, frühmorgens zu lüften, wenn die Außentemperaturen noch niedrig sind.
Abhängig von der Nutzung der Kellerräume können sich auch Besonderheiten ergeben: sollten Sie Ihre Wäsche im Keller zum Trocknen aufhängen, erhöht das verdunstende Wasser aus der Kleidung schnell die Luftfeuchte. Hier empfiehlt sich, häufiger zu lüften, oder das Fenster sogar geöffnet zu lassen, während die Wäsche trocknet.
Zimmerpflanzen befeuchten die Luft
Eine Feuchtequelle, die gerne vergessen wird, sind Zimmerpflanzen. Über ihre Blattoberflächen verdunsten Pflanzen ständig Wasser. Wie viel Feuchtigkeit an die Luft abgegeben wird, hängt dabei von der Pflanzenart und der Größe ab. In etwa entspricht dabei die Menge an Gießwasser auch der Menge an verdunstetem Wasser. Bei feuchtigkeitsliebenden Pflanzen und Arten mit großen Blättern ist sie besonders hoch.
Möglicherweise lässt sich die Luftfeuchtigkeit bereits verringern, indem Sie Ihre Zimmerpflanzen ein wenig gleichmäßiger in der Wohnung verteilen. Wenn das nicht hilft, könnten Sie vielleicht längerfristig auf Sukkulenten umsteigen, die weniger Wasser an die Raumluft abgeben.
Mit Hausmitteln die Luftfeuchtigkeit senken
Um zu hohe Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu reduzieren, können Sie zum einen Feuchtequellen ausschalten, wie beispielsweise keine nasse Wäsche zum Trocknen aufzuhängen, auf Zimmerspringbrunnen zu verzichten, und gegebenenfalls Ihr Aquarium abzudecken. Andere Maßnahmen zielen darauf ab, die Feuchtigkeit aus der Luft wieder herauszuziehen.
Als einfachstes Hausmittel bietet sich Salz an. Trockenes Salz bindet Wasser aus der Luft an sich und reduziert so die Feuchtigkeit in Ihrem Zimmer. Stellen Sie dafür einfach ein oder mehrere Gefäße auf und füllen Sie sie mit einer wenigen Zentimeter dicken Salzschicht. Sobald das Salz feucht geworden ist, sollten sie es ersetzen. Sie können das daran erkennen, dass es nicht mehr so leicht zwischen den Fingern durchrieselt, sondern anfängt, zusammenzukleben.
Zum Zwecke der Luftentfeuchtung kommt jede Art von Salz in Frage. Sie können die Schalen mit Salz als Dekorationselemente nutzen. Beispielsweise können Muschelschalen in Kombination mit grobkörnigem Salz ganz hübsch aussehen.
Sehr gute Trocknungseigenschaften hat auch Katzenstreu als Alternative zu Salz. Das Prinzip ist das gleiche: einfach einige Schalen mit Streu in der Wohnung verteilen. Allerdings muss auch das Katzenstreu regelmäßig gegen trockenes ausgetauscht werden. Falls Ihnen dies zu lästig wird, können Sie auch absorbierendes Granulat kaufen, zum Beispiel im Baumarkt. Dieses besitzt eine extra poröse Oberfläche, um schnell Feuchtigkeit binden zu können, und weist eine größere Aufnahmekapazität auf als Katzenstreu; das heißt, sie müssen es seltener auswechseln[2].
Mittel der Technik zum Verringern der Luftfeuchtigkeit
Erst wenn alle kostengünstigeren Maßnahmen versagen, sollten Sie auch überlegen, einen Luftentfeuchter anzuschaffen. Diese scheiden automatisiert Wasser aus der Luft und können so die Luftfeuchte senken. Sie können sich womöglich eine Menge Arbeit sparen, vorausgesetzt, die Größe des Geräts ist auf Ihre Wohnungsgröße abgestimmt.
Um quantitativ überprüfen zu können, ob die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung noch immer zu hoch ist, bietet sich die Anschaffung eines Hygrometers an. Mit diesem können Sie die Luftfeuchte genau bestimmen. Sinnvoll ist auch, den Erfolg der einzelnen Maßnahmen über den Vergleich der Messergebnisse vorher und nachher genauer zu ermitteln. Eine optimale Luftfeuchtigkeit sollte etwa zwischen 40% und 60% liegen.
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