Luftreiniger und Ionisatoren im Verbrauchertest

Unabhängige Tests durch Stiftung Warentest und Ökotest bilden eine objektive Vergleichsgrundlage, auf der Sie Ihre Kaufentscheidung für einen Luftreiniger treffen können. Leider fehlen bislang Tests dieser beiden deutschen Organisationen. Das amerikanische Gegenstück heißt Consumer Reports und hat bereits einen umfangreicheren Test von Luftreinigern veröffentlicht.

Welchen Luftreiniger empfiehlt Stiftung Warentest? Wo lässt sich überprüfen, welche Geräte tatsächlich die Luft effektiv säubern? Und wie schneiden Ionisatoren im Vergleich zu klassischen Partikelfiltern ab? In diesem Artikel finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen. Als Grundlage dienen die Ergebnisse anderer Organisationen; es wurden keine eigenen Tests durchgeführt.

 

Wo gibt es unabhängige Testergebnisse von Luftreinigern?

Bevor Sie sich einen Luftreiniger kaufen, sollten Sie sich über Erfahrungen anderer Kunden informieren und vergewissern, dass das ins Auge gefasste Produkt hält, was es verspricht. Für einen objektiveren Vergleich gibt es Organisationen, die Tests durchführen, um beispielsweise zu messen, wie effektiv die Geräte gegen Staub wirken.

Gibt es einen Luftreiniger-Vergleich von Stiftung Warentest oder Ökotest?

 In Deutschland sind Stiftung Warentest und Ökotest zwei renommierte Institutionen, die unabhängige Produktvergleiche anstellen und Bewertungen vornehmen. Leider gibt es bislang keinen Test von Luftreinigern oder Ionisatoren bei Stiftung Warentest oder Ökotest. Auf der Internetpräsenz von Stiftung Warentest findet sich lediglich ein Verweis auf einen Luftbefeuchter-Test, den die Schweizer Partner-Organisation K-Tipp im Jahr 2015 durchgeführt hatte. [1,2]

Luftreiniger-Vergleiche durch Consumer Reports

Als vertrauenswürdige Alternative zu Stiftung Warentest bietet sich das amerikanische Institut Consumer Reports an. Hier finden sich Testergebnisse für 38 verschiedene Luftreinigungsgeräte aus einem groß angelegten Vergleich im März 2017. Die Ergebnisse eines älteren Luftreiniger-Tests durch Consumer Reports aus dem Jahr 2008 lassen sich sogar ohne Gebühr auf den Seiten des California Air Resources Board abrufen. Während die Vergleichskriterien im Wesentlichen gleichgeblieben sind, hat sich das Angebot an Luftreinigungsgeräten seitdem stark geändert, sodass aktuelle Modelle dort nicht aufgelistet sind. [3,4]

Alternative Vergleichsportale

Im Internet gibt es eine Vielzahl weiterer Vergleichsportale, die auch Bewertungen und Vergleiche von Luftreinigern und Ionisatoren vornehmen. Zwar können auch solche Produkttests genutzt werden, um eine Kaufentscheidung abzuwägen, doch sollten Sie sich bewusst sein, dass nicht immer eine unabhängige und objektive Bewertung getroffen wird. Kleinere Anbieter testen oft nur eine geringere Anzahl an Produkten, sodass durch die Vorauswahl bereits ein vollständiger Vergleich verhindert wird. Bei einigen Vergleichsportalen mangelt es auch an Transparenz, die erkennen lässt, ob die Bewertungen tatsächlich ohne Beeinflussung durch die Hersteller zustande gekommen sind.

Bewertungen von Luftreinigern und Ionisatoren

In einem Vergleich von Geräten zur Säuberung der Luft sollten die Tests standardisiert erfolgen und vorab Kriterien festgelegt worden sein, die eine objektive Bewertung ermöglichen. Idealerweise werden bei den Testergebnissen neben den Gesamtwertungen auch alle Einzelergebnisse aufgelistet, sodass Sie gegebenenfalls eine andere Gewichtung vornehmen können, falls Sie besondere Prioritäten setzen möchten.

Vergleichskriterien für Luftreiniger

Die Hauptaufgabe eines Luftreinigers ist es, die Luft von Partikeln und Schadstoffen zu säubern. Dies muss mit genügend hoher Effizienz erfolgen, um auch subjektiv den Eindruck frischerer Luft hervorzurufen und Atembeschwerden oder Allergiesymptome abzumildern. Neben diesem wichtigsten Kriterium zur Bewertung von Luftreinigern gibt es weitere Eigenschaften, die Sie vor dem Kauf eines Geräts vergleichen sollten.

Consumer Reports listet beispielsweise zusätzlich die Geräuschemission auf höchster und niedrigster Betriebsstufe, da Sie daran ablesen können, ob auch ein Nachtbetrieb des Geräts im Schlafzimmer für Sie in Frage kommt. Neben dem Kaufpreis des Luftreinigers sind für Sie außerdem auch die laufenden Kosten von Bedeutung. Insbesondere der Nachkauf von Filtern kann sehr kostspielig sein. [5]

Weitere Vergleichskriterien sind je nach Anwendungsfall mehr oder weniger interessant: hierzu zählen die Anzahl unterschiedlicher Betriebsmodi und das Vorhandensein einer Zeitschaltuhr oder eines Automatikbetriebs, der die Filterleistung je nach Sauberkeit der Luft anpasst.

Luftionisatoren sollten ozon-frei sein

Consumer Reports betont mehrfach, dass es bei Geräten mit Ionisatoren prüft, ob diese Ozon ausstoßen. Weil Ozon die Atemwege reizt, erhalten Luftionisatoren, die dieses Gas produzieren, einen Punktabzug in der Wertung. Planen Sie, einen Luftreiniger mit Ionisator anzuschaffen, achten Sie darauf, dass dieser kein Ozon in Ihre Zimmerluft austreten lässt.

Auffällig ist außerdem, dass unter den besten fünf Produkte in ihrem Test kein Ionisator gelandet ist sondern immer HEPA-Filter eingesetzt worden sind [6]. Eines der wenigen getesteten Luftionisator-Modelle, die ohne Partikelfilter auskommen sollen, hat in ihrem Test sogar überhaupt keine Staubreduktion bewirkt [7]. Besser schneiden Geräte ab, die Ionisatoren und HEPA-Filter kombinieren, wie beispielsweise der Sharp FPA80UW Plasmacluster Luftreiniger* (US-Seite). [6]

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Luftreiniger als Rauchverzehrer

Möchten Sie ein Luftreinigungsgerät einsetzen, um Ihre Wohnung von Tabakrauch zu befreien, sollten Sie ebenfalls Abstand von Ionisatoren nehmen: bereits geringe Mengen von Ozon können mit Bestandteilen des Rauchs reagieren und Aerosole bilden, die noch schädlicher für Ihre Gesundheit sind als die Ausgangssubstanz Nikotin. [3,8, 9]

Consumer Reports hat die Geräte auch explizit auf ihre Fähigkeiten getestet, Tabakrauch aus der Luft zu entfernen. Im Test von 2008 unterscheiden sich die Ergebnisse dabei nur selten geringfügig von der Gesamt-Filterwirkung gegen Staub und Partikel in der Luft. [3]

Luftreiniger für Allergiker

Consumer Reports empfiehlt generell die Nutzung von Geräten mit HEPA-Filtern, die effektiv Pollen und andere Allergene aus der Luft filtern können. Allerdings wird betont, dass die Reinigung nur die Luft betrifft: sobald sich Staub, Tierhaare oder Pollen auf Teppichen und Kleidung niedergelassen haben, sind Luftreiniger praktisch wirkungslos dagegen. Regelmäßiges Staubsaugen sei daher Pflicht für Allergiker. [6,10]

Zudem wird festgestellt, dass eine effektive Säuberung der Luft bei vielen Geräten erst auf hoher Betriebsstufe erfolgt, die typischerweise recht laut ist. Daher empfiehlt Consumer Reports, lieber ein Gerät zu kaufen, das für einen größeren Raum ausgelegt ist, und es dann bei niedrigerer Leistungsstufe in einem kleineren Raum zu betreiben. So können Sie von hoher Reinigungswirkung bei gleichzeitigem leisen Betrieb profitieren. Gute Bewertungen durch Consumer Reports haben beispielsweise der HPA300 von Honeywell* (US-Seite) und der Blue Pure 211+* (US-Seite) erhalten. [6]

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Unter Luftbefeuchtern siegt ein Venta Luftwäscher

Auf der Suche nach Bewertungen von Luftreinigungsgeräten durch Stiftung Warentest oder vergleichbare deutsche Vergleichsportale werden Sie bald darauf stoßen, dass der LW45 Luftwäscher der Firma Venta* als Testsieger aus einem Vergleich des Schweizer Portals K-Tipp hervorgegangen ist. [1,2]

Beachten Sie allerdings, dass in diesem Test Luftbefeuchter bewertet und verglichen wurden und keine Luftreiniger. Das bedeutet, dieses Luftwäscher-Modell ist ausgezeichnet darin, die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu steigern. Im Gegensatz zu vielen anderen Luftbefeuchtern entstand durch den Betrieb des Geräts keine höhere Keimbelastung, weshalb es als sehr gut bewertet wurde [11]. Die Reinigungswirkung stand dabei aber nicht im Vordergrund; insbesondere fehlt der Vergleich zu klassischen HEPA-Partikelfiltern.

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