Der ultimative HEPA-Luftreiniger Ratgeber

Hepa-Filter

Zentraler Bestandteil vieler Luftreiniger ist ein HEPA-Filter. Diese Reinigungsstufe entfernt auch kleinste Partikel aus Ihrer Wohnungsluft und wirkt so gegen Pollen, Staub und Bakterien. Die simple Funktionsweise ohne bewegliche Elemente machen HEPA-Filter sehr robust und anwenderfreundlich, weshalb sie in keinem modernen Luftreiniger fehlen sollten.

Wie funktioniert ein HEPA-Filter und was unterscheidet ihn von anderen Luftfiltern? Welche Schadstoffe lassen sich mit HEPA-Filtern bekämpfen, und was müssen Sie beim Filterwechsel beachten? Dieser Ratgeber bietet einen umfangreichen Überblick über Technik und Einsatzmöglichkeiten von HEPA-Filtern, und erklärt, was Sie bei der Anschaffung und Anwendung eines HEPA-Reinigers beachten müssen.

Technik und Funktion – Wozu ist ein HEPA-Filter gut?

HEPA-Filter sind Partikelfilter, die besonders effektiv kleinste Teilchen aus der Luft entfernen können, daher ihr Name: High Efficiency Particulate Air Filter. Anschaulich ähnelt ihre Funktionsweise dem Sieben von Luft. Sie bestehen aus fein gewobenen Filtermatten, in denen Fasern unterschiedlicher Größe ungeordnet über- und ineinander liegen. Damit wirken sie als mechanische Barriere gegen Partikel in der Luft.

Welche Effekte nutzen HEPA-Filter aus?

Auf mikroskopischer Ebene gibt es verschiedene Mechanismen, wie Schwebstoffe durch diese Filtermatten herausgefiltert werden [2-4]. Der Sieb-Effekt beschreibt, dass bestimmte Teilchen größer sind als die Lücken und Spalte zwischen den Fasern und daher in diesen Öffnungen hängen bleiben.

Mittelgroße Partikel bis 0,7 µm Durchmesser könnten zwar rein geometrisch die Filtermatten passieren, sind jedoch zu träge, um den engen Kurven der Luft um die Fasern herum zu folgen. Stattdessen werden sie vom Luftstrom gegen die Filterfasern geschleudert, wo sie hängen bleiben; es wirkt der Trägheitseffekt.

Kleinere Teilchen bis zu 0,2 µm Größe sind beweglich genug, um der Luft durch den Filter zu folgen. Aufgrund ihrer Ausdehnung sind aber Stöße mit den Fasern sehr wahrscheinlich, und bei diesen können die Partikel in der Matte hängen bleiben; dies ist der sogenannte Sperreffekt.

Noch kleinere Teilchen mit einer Größe von weniger als 0,1 µm bewegen sich nur noch diffusiv auf zufälligen Bahnen und folgen keinem Luftstrom. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie auf ihrem Weg durch den Filter gegen Fasern stoßen und dort kleben bleiben; dies ist der Diffusionseffekt.

Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Effekte kann ein HEPA-Filter die Luft von Partikeln verschiedenster Größen befreien. Überraschenderweise liegt ihre Effektivität nicht etwa für kleinste Teilchen am niedrigsten, sondern für Schwebstoffe zwischen 0,1 und 0,3 µm Durchmesser. Je nach Qualität des Filters können aber auch in diesem Bereich über 99% der Partikel zurückgehalten werden.

Was kann ein HEPA-Filter?

Aufgrund des einfachen Funktionsprinzips lassen sich mit HEPA-Filtern nahezu alle Luftverunreinigungen beseitigen: Grobstaub und Haare, Schimmelsporen und Pollen, Feinstaub und Hausstaub, aber auch Bakterien und Viren bleiben in den Filtermatten hängen und lassen sich aus der Luft entfernen. Damit können Sie HEPA-Filter universell einsetzen, um Ihre Wohnungsluft zu säubern und aufzufrischen.

Was sind Unterschiede zwischen HEPA-Filtern und anderen Raumluftreinigern?

HEPA-Filter sind ideal darin, kleinste Schwebstoffe aus der Luft zu entfernen. Das ist allerdings auch die Aufgabe jedes anderen Luftfilters. Was unterscheidet HEPA-Filter von anderen Filtertypen?

HEPA bedeutet: hoch-effiziente Partikelfilterung

Die rein mechanische Säuberung der Luft durch Partikelfilter wird in Norm EN 1822 in verschiedene Effizienzklassen unterteilt. Hierzu wird untersucht, welcher Anteil an Schwebstoffen mit einer Größe zwischen 0,1 und 0,3 µm aus der Luft entfernt werden können. Teilchen dieser geringen Größe sind erfahrungsgemäß am schwersten herauszufiltern und eigenen sich daher als Vergleichsmaßstab [5].

Damit ein Filter die Bezeichnung HEPA tragen darf, muss er in Klasse H13 oder H14 eingestuft werden, was bedeutet, dass er mehr als 99,9% aller Partikel größer als 0,1 µm zurückhält [6]. Filter der Klassen E10, E11 und E12 sind weniger effektiv als HEPA-Filter, während U15, U16 und U17 sogenannte ULPA-Filter (Ultra Low Penetration Air Filter) bezeichnen, die eine noch stärkere Filterwirkung aufweisen.

Diese Unterschiede in Effizienz können bedeutend sein. Es ist nachgewiesen, dass HEPA-Filter die Konzentration an Allergenen wie Pollen oder Staub in der Luft verringern können. Um eine spürbare Verbesserung von Krankheitssymptomen wie Atembeschwerden erreichen zu können, kann jedoch in vielen Anwendungsfällen die Menge an Allergenen nicht weit genug reduziert werden [7-10]. Besonders effiziente und wirkungsstarke HEPA-Filter bieten daher einen Vorteil.

Vor- und Nachteile von HEPA-Filtern

Im Unterschied zu Aktivkohlefiltern, UV-Lampen, Photokatalytischen Filtern und Ionisatoren bieten HEPA-Luftreinigungsgeräte lediglich eine mechanische Reinigungsmethode. Durch den Einsatz von HEPA-Filtern können Sie keine gezielte chemische oder biologische Reinigung der Luft erreichen. Je nach Anwendungszweck fällt dieser Nachteil allerdings gering aus: HEPA-Filter sind so fein gewoben, dass sie eine mechanische Barriere gegen Pollen, Schimmelsporen, Bakterien und sogar Viren bilden. Auch ohne zusätzliche keimtötende Wirkung lassen sich daher Krankheitserreger durch HEPA-Filter effektiv aus der Luft entfernen.

Je kleiner die Luftbestandteile sind, desto leichter werden sie durch HEPA-Filter durchgelassen. Molekulare Schadstoffe wie beispielsweise flüchtige organische Verbindungen, die aus Lösungsmitteln und Klebstoffen ausdünsten, sind klein genug, um die HEPA-Filtermatten problemlos zu passieren. Dies ist ein Nachteil, wenn gezielt Substanzen wie Formaldehyd oder auch unangenehme Gerüche aus der Luft entfernt werden sollen. Hierfür eignen sich UV-Luftreiniger, Photokatalysatoren, Ionisatoren oder Ozonreiniger besser, welche hochreaktive Moleküle produzieren, die dann die Luftschadstoffe aufspalten und unschädlich machen können.

Die fehlende chemische Reinigung durch HEPA-Filter kann sich aber auch als Vorteil herausstellen: die reaktiven Substanzen, wie sie durch andere Luftreiniger zur Säuberung eingesetzt werden, können an falscher Stelle auch Schaden anrichten. Ozon beispielsweise wird in Ozonreinigern und auch in Ionisatoren produziert und wirkt sehr effektiv gegen Geruchsmoleküle und flüchtige organische Verbindungen. Wird Ozon aber eingeatmet, führt dies zu einer starken Reizung der Schleimhäute und schädigt Ihre Gesundheit. Eine andere Gefahr durch den Einsatz von Ozon-produzierenden Geräten droht bei Anwendung in Raucherhaushalten: durch die Reaktion mit Nikotin bilden sich Aerosole, die noch schädlicher für Ihre Gesundheit sind als der bloße Tabakrauch [11,12]. Mit HEPA-Filtern sind Sie keinen Gefahren durch Ozon ausgesetzt; Sie können mit HEPA-Luftreinigern ohne Probleme auch verrauchte Zimmerluft säubern.

Luftwäscher mit HEPA-Filter

Ein Luftwäscher ist in erster Linie eigentlich ein Luftbefeuchter: in ihm wird Luft durch Walzen geführt, die von Wasser benetzt sind. Dabei bleiben grobe Staubteilchen in der Flüssigkeit hängen und werden in einem Wasserbad abgeschieden. Die Filterwirkung von Luftwäschern ist deutlich geringer als die von HEPA-Filtern; insbesondere können sie nur schwer Feinstaubpartikel aus der Luft entfernen.

Möchten Sie aber sowohl die Vorzüge eines Luftbefeuchters als auch die Partikelfilterung eines HEPA-Luftreinigers verbinden, bieten sich Geräte an, die beide Technologien kombinieren: Luftwäscher mit HEPA-Filtern befeuchten die Luft, ohne dabei auf die Vorzüge eines hoch-effektiven Partikelfilters verzichten zu müssen. Beachten Sie aber, dass eine regelmäßige Reinigung und Desinfizierung des Luftwäschers erforderlich ist.

Helfen HEPA-Filter gegen Schimmel?

Hat sich in Ihrer Wohnung Schimmel an den Wänden und in den Zimmerecken angesiedelt, wird Ihnen häufig empfohlen, zur Bekämpfung des Schimmels einen Luftreiniger anzuschaffen. Das größte Gesundheitsrisiko geht von den Sporen des Pilzes aus, die eingeatmet werden können und zu chronischen Atemwegsinfektionen führen und Allergien auslösen können. HEPA-Filter bieten eine effektive Maßnahme, die Konzentration an giftigen Schimmelsporen in der Luft zu verringern [13]: weil Sporen mit einer Größe von 2 bis 10 µm größer sind als die Luftkanäle in den Filtermatten, bleiben sie in HEPA-Filtern hängen [1].

Beachten Sie aber, dass die Reinigung der Luft von Sporen keine Wirkung gegen den eigentlichen Schimmelpilz hat: die dunklen Flecken an den Wänden werden durch den Einsatz eines HEPA-Luftreinigers nicht kleiner werden. Hierzu ist eine gründliche lokale Säuberung der befallenen Stellen erforderlich sowie eine Bekämpfung der Ursachen, die zur Schimmelbildung geführt haben. Insbesondere müssen Sie die Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung kontrollieren.

Wartung von HEPA-Filtern

Die Luftreinigung durch HEPA-Filtermatten erfolgt komplett passiv durch ihre mechanischen Eigenschaften. Bewegliche Teile sowie Elektronik sind in Geräten nur für Ventilatoren zum Luftansaugen oder für andere Filterstufen erforderlich. Dennoch ist eine regelmäßige Wartung von HEPA-Luftreinigern erforderlich, um ihre Filterwirkung garantieren zu können.

Die Filtermatten von HEPA-Filtern nehmen allen Staub auf, der aus der Luft herausgefiltert wird. Je länger der Filter im Einsatz ist, desto mehr Poren werden durch Schmutzpartikel verklebt und Luftkanäle blockiert. Als Folge sinkt die Reinigungsleistung dieser Filtermatte ab. Daher ist von Zeit zu Zeit ein Austausch der HEPA-Filter erforderlich, um die Funktionstüchtigkeit des Luftreinigers sicherzustellen.

Filterwechsel bei HEPA-Luftreinigern

Wie oft ein HEPA-Filter gewechselt werden muss, hängt dabei vom genauen Produkt ab sowie von der Betriebsdauer des Luftreinigers: wird ein Gerät nur für wenige Stunden pro Tag eingeschaltet, hält ein Filter länger, als wenn er im Dauerbetrieb läuft. Am besten orientieren Sie sich an den Herstellerangaben zur Lebensdauer des Filters. Typischerweise sind Filterwechsel etwa alle vier bis neun Monate erforderlich.

Zum Austausch des Filters sollten Sie den Luftreiniger zu Ihrer eigenen Sicherheit vorübergehend vom Stromnetz trennen. Beachten Sie, dass alle herausgefilterten Partikel wie Pollen, Tierhaare und Staub in den Filtermatten in hoch konzentrierter Form vorliegen. Auch wenn Sie beim Wechsel der Filtereinsätze in der Regel nicht direkt mit den Filtermatten in Berührung kommen, sollten Sie beim Herausnehmen des Filter-Einsatzes Atemschutzmasken tragen oder das Gerät nur im Freien öffnen, falls Sie Allergiker sind oder besonders sensibel auf diese Bestandteile reagieren.

Säubern von HEPA-Filtern

Um zu verhindern, dass die Filtermatten schneller verkleben, sind oftmals gröbere Vorfilter im Luftreinigungsgerät verbaut. Diese müssen Sie häufiger von Staub und grobem Schmutz säubern: etwa alle vier Wochen sollten Sie den Vorfilter reinigen. Häufig ist er herausnehmbar und lässt sich unter Wasser abwaschen. Achten Sie aber darauf, nur vollständig getrocknete Filter ins Gerät wiedereinzusetzen, da ansonsten die Feuchtigkeit Keimbildung begünstigt und Wasser auch empfindliche Elektronik zerstören kann.

Die HEPA-Filter selbst dürfen nicht gereinigt oder abgewischt werden, da durch das Putzen die Faserstruktur der Filtermatten zerstört und ihre Filterwirkung vermindert werden kann. Sehen Sie groben Staub auf den HEPA-Filtern, sollten Sie diese zeitnah austauschen.

Produktvorstellung

Sind Sie auf der Suche nach einem passenden Luftreiniger mit HEPA-Filter für Ihre Wohnung oder Ihr Büro? Wir haben für Sie ein paar Modelle herausgesucht, die sich bewährt haben und die Ihnen als Anregung für Ihren Luftreiniger-Kauf dienen können.

alfda ALR300 Comfort

Ein leicht zu bedienendes Gerät verspricht alfda mit ihrem Modell ALR300 Comfort*. Neben einem klassischen Timer sorgt ein Automatikbetrieb für Komfort: ein Luftsensor misst die Reinheit der Luft und wählt entsprechend eine angemessene Betriebsstufe aus. Zusätzliche Flexibilität ermöglicht Ihnen die Steuerung per Fernbedienung. Dieses Luftreinigungsgerät bietet eine mehrstufige Filterung: zusätzlich zu Kunststoffvorfilter und HEPA-Filter sorgt ein speziell beschichteter Baumwollfilter für eine antibakterielle Wirkung, und ein Keramikfilter für die Entfernung von Geruchsmolekülen. Dieser sogenannte HIMOP-Filter ähnelt einem Aktivkohlefilter, allerdings mit längerer Nutzungsdauer. Optional kann auch ein Ionisator mit extrem niedrigem Ozonausstoß hinzugeschaltet werden: zulässige Grenzwerte werden um einen Faktor 1000 unterschritten. Der ALR300 Comfort ist für Raumgrößen bis zu 48 m² geeignet und verfügt über einen Nachtmodus.

Angebot
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  • Intelligenter PM 2.5 Partikelsensor - Die Bewertung der Luftqualität berücksichtigt bereits die ab dem Jahr 2020 gültigen Grenzwerte der Richtlinie...

Marreal AP3001B

Dieser Luftreiniger von Marreal* ist ein wahres Universaltalent: neben einem HEPA-Filter inklusive Vorfilter werden vier weitere Reinigungsstufen geboten, die das Gerät für viele Anwendungen hervorragend ausrüsten. Mit einer separat einschaltbarer UV-Lampe lassen sich Keime effektiv abtöten, und die Kombination aus Aktivkohlefilter, Photokatalysator und optional zuschaltbarem Ionisator ermöglicht Ihnen, auch molekulare Schadstoffe wie Formaldehyd oder unangenehme Gerüche gezielt zu bekämpfen. Das Modell AP3001B ist für Raumgrößen bis zu 60 m² geeignet und kann auch per Zeitschaltuhr oder im Automatikbetrieb durch einen Partikelsensor gesteuert werden. Ein besonders leiser und abgedunkelter Schlafzimmermodus garantiert Ihnen eine erholsame Nacht.

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  • Reinigt effektiv max. 43m² bzw. 107,5m³ Raumluft mit Vor,- HEPA-, Aktivkohlefilter, UV-Licht, Fotokatalysator, Ionengenerator, Partikelsensor.
  • Nachtmodus, Automatikmodus, 4 Luftgeschwindigkeiten, Touch-Panel, Luftzustandsanzeige.

Ein echter Hingucker ist der Pure Cool Link Luftreiniger*. Mit dem futuristisch anmutenden, aber minimalistisch gehaltenen Design vereint Dyson in diesem Modell die Luftreinigung mit einem Standventilator. Die bewährte Kombination aus HEPA-Filter und Aktivkohlefilter entfernt bis zu 99,97% von Pollen, Staub und Allergenen aus der Luft. Mit zehn verschiedenen Betriebsstufen und Automatik-Steuerung bietet dieses Gerät eine hohe Flexibilität für unterschiedliche Umgebungen. Sie können diesen Luftreiniger zudem auch über eine Smartphone-App bedienen, während Sie außer Haus sind, und sich einen Überblick über die Luftqualität in Ihrer Wohnung verschaffen.

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